Haus Nr. 3

Rin
Ich stand vor dem Spiegel. Ich hatte die Schleife noch gar nicht wieder ins Haar gesteckt und ich trug immer noch Lucians Hemd. Ich nahm meine Haarbürste und kämmte meine Haare durch, ich überlegte in letzter Zeit viel. Zu viel. beschloss ich. Dann nahm ich das Band und band dieses als eine Schleife in mein Haar.

Balthasar
Dieses Mädchen war schon sehr lange im Batt. Balthasar machte sich gedankten, ob wirklich alles ok mit ihr war.

Rin
Meine Gedanken gingen wieder an die Situation gestern abend am Hafen zurück, an meinen verworfenen Entschluss, an das was ich versprochen hatte, an Lucian. Ich schüttelte den Kopf und verließ das Badezimmer wieder, jedoch ging ich noch nicht zurück in den Gruppenraum sondern blieb im Flur stehen. Sollte ich es doch tun. Ich meinte, was sollte ich hier auf der Erde wenn ich alle verjagte, wenn ich alle nur behinderte.

Balthasar
Er machte sich wieder ans auspacken der Tasche. Seine Bücher stapelte er neben seinem Bett

Rin
Schließlich kam ich doch wieder in den Gruppenraum. Balthasar packte seine Sachen aus, es hatte sich schon ein Stapel Bücher neben seinem Bett angehäuft. Ich blieb unschlüssig im Raum stehen

Rin
"Nein, ich bin nur nciht ganz zufrieden mit mir selbst" erklärte ich. "Aber unsicher könnte man es eigentlich nciht nennen" Eher depressiv ergänzte ich noch in Gedanken

Balthasar
Aha, kann man dir irgendwie Helfen? fragte er freundlich

Rin
"Nein" antwortete ich freundlich und lächelte leicht. Man sah dass es kein ehrliches lächeln war. "Bevor mir jemand helfen kann, muss ich erstmal selbst eine möglichkeit finden mir selbst zu helfen" Ich sah ihn an

Rin
"In Ordnung. Wenn ich selbst nicht weiß wie ich mir helfen kann, bringt es nichts von anderen Hilfe zu bekommen, denn ohne einen eigenen Weg bringt selbst die beste Hilfe nichts, vorallem wenn man keine Motivation hat diese Hilfe anzunehmen" erklärte ich noch einmal, diesmal hoffte ich es leichter erklärt zu haben

Balthasar
Alles klar antwortete er mit mehr verständnis Aber das hat noch immer nicht erklärt warum du Hilfe brauchst

Rin
er hatte es verstanden. Ich nickte leicht und ging dann zu meinem Bett, ein anfang wäre es die ganzen zeichnungen zu zerstören oder loszuwerden dachte ich.

[/u]Balthasar[/u]
Sie ging zum Bett und schaute auf ihre Zeichnungen

Rin
Ich nahm den Block und sah mir einzelne Zeichnungen darauf an. Man sah hauptsächlich mit Dolchen durchstoßene Herzen, Herzen die zerrei?e, vernarbt sind oder außereinanderbrechen. Ab und an konnte man auch eine Zeichnung von einem Grabstein erkennen oder von einem Friedhof.

Balthasar
Die Zeichnungen beunruigten ihn ziemlich und ihm wurde wieder kälter

Rin
Ich sah zu ihm rüber. Er hatte sich auch die Zeichnungen mit angesehen. "Sie landen soweiso bald irgendwo, zerrissen oder einfach nur im Papierkorb" sagte ich, während ich meine lieblingszeichnung aufschlug

Zeichnung:

Ich sah kurz auf sie herab. Sie war besonders gut gelungen. Es würde mich nicht wundern wenn sie Balthasar verstören würde, wenn es das tat, tat es mir Leid

Balthasar
Balthasar konnte das Bild nur kurz sehen. Es war ein zerveztes Herz. Ein stich ging durch seinen Körper Warum malst du solche Bilder fragte er und wurde blass

Rin
"Weißt du.....ich habe bis gestern immer nur Schmerz und Leid erfahren, genauso wie Trauer. Andere Gefühle kannte ich gar nicht mehr, ich wusste nicht mehr wie man löchelt, wie man fröhlich ist." erklärte ich und schlug den Zeichenblock zu "Ich habe diese Zeichnungen angefertigt um diese Gefühle zu verarbeiten. Ich hatte immer das Gefühl, Ich würde mit jeder Zeichnung einen weiteren Teil der Trauer und des Schmerzes versiegeln, wegsperren, aus meinem Körper verbannen. Ich wollte nicht, dass sie mich zerfrisst. Mir schien das als eine geeignete Methode, aber mit jeder dieser Zeichnungen habe ich diese Gefühle, darin nur noch weiter in mir verankert." erzählte ich weiter. Ich setzte mich auf mein Bett

Balthasar
Du sagtest bis Gestern hast du nur Schmerz und Leid erfahren, aber was ist mir heute? fragte er

Rin
"Seid gestern Abend kommen die restlichen Gefühle langsam wieder hoch, teilweise kann ich wieder gutes sehen" ich lächelte. "Das liegt daran, dass es Leute gibt, die freundlich zu mir sind, es waren sicher vorher schon Leute freundlich, aber das habe ich nicht bemerkt." ich musste nicht unbedingt erwähnen, dass ich mich gestern Abend noch umbringen wollte

Balthasar
OK alles klar sagte er setzte sich wieder aufrecht hin und schaute zu ihr rüber

Rin
Er schien mich zu verstehen "Ich denke ich sollte mich von den Zeichnungen trenne, die Verankerungen lösen" dachte ich laut

Balthasar
Das solltest du wirklich oder willst deine Gefühle immer auf ein Blatt bannen ohne darüber zu reden? fragte er nett

Rin
"Von einigen Zeichnungen kann ich mich nicht trennen" sagte ich "Ich kann weiterhin zeichnen, auch solche Dinge. Es wäre nur demnächst besser würde ich darüber reden." Ich riss blatt für blatt heraus, nur die Zeichnungen die ich besonders gern hatte blieben drin, darunter war das zerfetzte Herz und der Dolch mit der Schlange. Die dritte Zeichnung die ich auch nicht herausriss, war das Auge mit der Gedankenblase.