Haus Nr. 2

Aska

Ich sah sie eine Weile an, doch dann verdunkelte sich meine Miene.
„Zum Glück wohnen wir nicht zusammen. Apropos.. kannst du jetzt bitte verschwinden. Ich möchte hier gern in Ruhe weiter spielen.“

Maya

Maya hatte dem Mädchen gar nicht zugehört. Sie nickte nur eifrig, damit es so wirkte als hätte sie dies getan. Ihre Augen waren auf dem Bildschirm gefesselt.
„Was ist das?“, fragte sie beinahe benebelt und setzte sich neben Aska, während sie auf dem Bildschirm deutete. „Zombies abknallen? Das kann ich auch! Darf ich auch mal?“

Aska

Ich sah sie verwirrt an. Ein Mädchen das Zombie's abknallt?
Wenn man mal von mir absieht, gab es die eigentlich nur in Spielen oder Mangas.
In meiner Verwirrung reichte ich dem Mädchen, den einen zweiten Controller. Man konnte Call of Fear nämlich auch zu zweit spielen.
Ich duckte mich, machte einen Buckel, das war meine Spielerhaltung. Konzentration.
"Ich mach dich sowas von platt."

Maya

Sie nickte dankend als ihr der Kontroller gereicht wurde.
Früher hatte sie oft gezockt. Man sah es ihr vielleicht nicht an, aber sie war schon fast eine Expertin.
Als Aska ihr eine Kriegserklärung zusprach, schnaufte sie nur und schaute auf dem Bildschirm.
Das werden wir ja sehen.

Aska

Und schon ging es los. Ich war in einem anderen Startpunkt wie Maya aber ich hatte mir gleich schon die erst beste Knarre geschnappt. Zombie 1 – Kopfschuss!
Weiter geht’s. Eine Ebene. Wenig Bäume, ungeschützt. Das könnte zum Problem werden. Das Problem bei Call of Fear war, dass man auch seine Mitspieler abknallen konnte. Und diese werden auch noch als Punkte gezählt. Ich werde mir dieses kleine Problemen aber zum Vorteil nutzen.
Zombie 2 – Genickburch!
Ha! Ich war richtig gut!

von Hütte 1
Ker
Sie klopfte an. Auch hier schien alles in Ordnung zu sein, sie sah sich schnell um. Nein, hier war alles in Ordnung. Dann ging sie wieder raus, nachdem sie den Mitbewohnern zugenickt hatte.

zu Hütte 4

Es ist Mai, der 2. Es ist ein Samstag. Es ist zunehmender Mond, wie eine dünne Sichel. Jeah! Samstag! Keine Schule- Wuhuu!

Aska

Wir hatten die ganze Nacht durch gezokt. Der Gewinner war noch nicht feststellbar gewesen.
Ich wachte mit einem lauten Gähnen auf. Die Flimmerkiste lief noch immer. Nun schaltete ich sie aber aus, lief zur Küche als mir eine andere Person auffiel. Nur flüchtig sah ich sie, gab den nicken eine nickende Antwort und stellte mit einem Zucken fest, dass ich wohl jetzt doch einen neuen Mitbewohner hatte. Interessant. Der Spaß blieb aber nur kurz und verschwand ganz schnell wieder aus der Hütte.
Ich machte mir danach einen Kaffee. Schlürfend ging ich zu dem sabbernden Subjekt, welches noch vor dem Fernseher lag. Joko, oder wie mir auch grad auffiel, ein Huhn, war immer noch hier.
Ich tart sie unsanft, damit sie aufwachte.

Maya

Maya windete sich im Schlaf.
„Mami.. ich will noch nicht ausstehen.. nur noch ein paar Minuten.“

Aska

Es half nichts. Treten brachte nichts. Auch als ich laut „HEY!“ oder „WACH AUF!“ rief, brachte es nichts.
Gut, dann greifen wir eben zu radikaleren Methoden.
Ich stellte mein Kaffee ab, füllte ein Eimer im Bad mit kaltem Wasser und hastete wieder zurück. Vor dem Huhn blieb ich stehen. Grinste breit.
„Ich sagte AUFSTEHEN!“
Und schon schüttelete ich den ganzen Eimer Wasser auf die schlafende Maya.

Maya

Mit einem grellenden Schrei, wachte sie auf. Sie war pitsche, patsche Nass. Wer war der Übeltäter.
Ein grinsendes Gesicht. Aska.
„Was sollte das denn?“, geifte sie sie an.
Doch dann schüttelte sich Maya wie ein Hund, stand auf und stemmte die Hände in Hüfte.
„Ich benutz mal dein Bad. Mach schon mal Frühstück.“
Wies selbstverständlich huschte sie davon.

Aska

Ich sah sie mit einem staunen hinter her, Einfältiges Hund. Den Eimer verstaute ich unter der Spüle. Frühstück machen. Ich? Was glaubt die, wer sie ist? Aber… da ich sowieso für mich decken wollte, stellte ich noch einen Teller hinzu. Aber nur ausnahmsweise. Der Tisch war gedackt. Ich nahm mir wieder mein Kaffee und setzte mich an diesem.

Maya

Lange brauchte sie nicht. Schnell befreite sich Maya von der Nässe, zog sich um und steckte ihre Haare in einem Knoten. Danach ging sie wieder in dem Gemeinschaftsraum, setzte sich zu Aska an den Tisch. „Die Aktion gerade hat mich total an jemanden erinnert…“

Aska

Ich sah diese Maya an, nachdem ich mir mein Brot geschmiert hatte.
„Von wem redest du?“
Sie hatte schon seltsame Freunde, wenn sie sowas schon gewohnt war. Mindestens genauso seltsam wie ich.

Maya

Sie sah lächelnd auf.
„Seth..“, fing sie erst an, rührte aber erst ihren Tee um, bevor sie weitersprach.
„Das ist so ne Typ….Vielleicht hast du ihn schon gesehen? Blonde kurze Haare, elbisches Aussehen? Er ist eigentlich kein netter Zeitgenosse.“

Aska

Biss eins. Lecker! Marmelade ich liebe dich.
„Sagt mir nichts.. davon gibt’s auch viele hier.“

Maya

„Ich finde ja, er sieht eher aus, wie ein Affe.“
Sie musste Lachen.

Aska

Affe? Affe sagte mir doch was..
„Ach, der Affe!..“, sagte ich im gleichen Moment als ich mich erinnerte.
„Der hängt nicht zufällig manchmal mit einem braunhaarigen Trottel ab?“

Maya

Sie lachte noch lauter.
„Ja, der Trottel heißt Luce. Sie sind Cousins..“
Bei den Gedanken an Luce kam ihr ein bitterer Gedanke hoch, denn sie wieder verdrängte.
„Woher kennst du sie?“

Aska

„Ich hab die Beiden nur flüchtig gesehen. Als das Fest war…“, meinte ich knapp.
Meine Gedanken schweiften zurück zu dem einen Abend in der Sporthalle. Normalerweise machte ich sowas ja nicht mit aber an dem Abend war ich wohl gut drauf und dachte ein kurzer Blick könnte ja nicht schaden.
„Ich hatte den Abend in der Sporthalle verbracht. Der Typ in Braun, dieser Luce, er hat gesungen. Alle haben am Ende geklatscht, wahrscheinlich aus Mitleid und wegen dem Mädchen, das mit ihm auf der Bühne war. Die hatte Talent aber der Kerl….. Ich hatte schon Angst, dass die Gläser jeden Moment platzen würden, so grauslich war sein Part.“

Maya

Maya lachte herzlich. „Ja..“, sprach sie und nickte dabei.
„Das klingt ganz nach Luce…Und Seth hast du dort auch gesehen?“

Aska

Ich nickte. Jetzt wo ich so über die beiden nachdachte, erinnerte mich der Braune an Kazehaya von Kimi ni Todoke – nicht das ich solche Manga’s lese, ich hatte nur von ihm gehört- und der Blonde an Zidane aus FF 9. Ja, diese Rollen wären den Beiden wie auf dem Leib geschrieben.
Doch schwelgte wieder zu lange und konzentrierte mich lieber wieder darauf Yoko’s Frage zu beantworten.
„Ja, er schien dort aber irgendwie aufgewühlter als sonst zu sein… so ruhig. Sonst kennt man ihn ja als wildgewordenen Affen. Ist einer von den Beiden dein Freund, oder warum hackst du denen so nach?“

Maya

War das nicht gleich nach dem er mich geküsst hatte? War er deswegen so aufgewühlt?
Sie errötete, schüttelte aber mit dem Kopf.
Was ist bloß los mit mir. Er ist ein Affe. Ein Penner.
„Nein, nur Kumpels…“
Sie seufzte. Ihr fiel in Moment auch Luce gestrige Verfassung wieder ein. Hoffentlich geht es ihm wieder gut.

Aska

Ich gab ihr nur ein leichtes Nicken von mir und frühstückte weiter.

Maya

Auch Maya war bald fertig mit dem Speisen. Sie hatte nicht mehr gesprochen, zu viele Dinge schwirrten ihr in dem Kopf. Doch sie wollte sie vergessen, wollte Spaß haben. Sie schüttelte noch einmal kräftig mit dem Kopf und stand auf.
„Hast du Lust irgendwas mit mir zu unternehmen, Aska?“, fragte sie freundlich.

Aska

Ich räumte die Sachen vom Tisch und stellte das schmutzige Geschirr in die Spüle. Erst heute Abend würde ich es abspülen. So wie immer. Nach Maya’s Frage drehte ich mich zu ihr um.
„Nein, eigentlich nicht.“