Internat Rosenfels
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 Bummelstraße

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Anna
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BeitragThema: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDi Apr 29, 2014 3:24 am

Rin
<---- Summerbar Sunrise
Ich wollte nicht mehr, einfach nur noch weg erstmal. arum lief ich nicht einfach zurück zum Internat, das wäre doch viel einfacher, aber nein, ich dachte und handelte mal wieder unlogisch. Meine Füße hatten mich einfach irgendwohin getragen, erst nach einigem Umsehen erkannte ich, dass ich mitten in der Ladenstraße gelandet war. Hier konnte ich aber auch gut untertauchen hoffte ich. Ich war kurz stehen geblieben am Rand der großen Straße. Viele Leute waren zu dieser Zeit bei Besorgungen oder einfach nur auf Schaufenstershopping. Ich fackelte nicht lang und ging einfach mitten rein in die Meute
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 01, 2014 12:31 am

<---- Summerbar Sunrise

Ich hatte erfolgreich alle Gedanken verdrängt und konzentrierte mich nur noch darauf, Rin zu finden. Ich sah sie noch immer vor mir laufen. Und zwar nicht zum Internat, wie ich es zuerst vermutet hatte. Wir waren mitten in der Stadt gelandet und ich unterdrückte einen Fluch. Denn ich hasste es. Auch wenn ich vorhin genau hier mit Kate gewesen war. Jetzt war es wieder etwas völlig anders. Außerdem würde ich bei diesen ganzen Menschen bestimmt Rin aus den Augen verlieren. Denn diese tauchte gerade mitten in die Menschenmasse ein. So blieb mir gar nichts anderes übrig, als mich auf meine Gedanken zu konzentrieren und meinen Geist zu öffnen. "Rin, bitte bleib stehen...", flüsterte ich gedanklich. Und wenn es funktionieren würde, dann würde sie es hören. "Wieso läufst du vor uns weg? Vor mir weg? Lass uns doch einfach reden..." Ich seufzte leise und quetschte mich ebenfalls durch die Menge. Was für mich deutlich schwieriger war. Denn ich musste auch noch darauf achten, niemanden zu berühren und berührt zu werden. Meine Haut war schließlich nicht mehr warm, sondern kalt. Aber das selbe Schicksal teilte Rin ebenfalls. Aber ob sie sich darüber Gedanken machte wusste ich nicht. Außerdem befand sie sich nicht gerade in guten Zustand für solche Spielchen...


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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 01, 2014 9:26 am

Rin
Ich erschrak und blieb stehen, als ich Lucians Stimme wie ein Flüstern warnahm. Sie bat mich, stehen zu bleiben, fragte, warum ich vor ihnen, vor ihm weglief! Ich wusste es nicht genau, aber ich wollte nicht mit ihnen reden, momentan nicht mit ihnen beisammen sein, sie nicht bei mir haben, irgendwo weit weit weg von ihnen sein!
Während ich da stand, rempelten mich viele Leute an und bekamen eine Gänsehaut, eilten jedoch weiter. Nach etlichen Remplern lief ich weiter durch die Menge bis ich schließlich vollkommen umgestoßen wurde, es war mir egal, ob sie mit mir reden wollten. Sie verletzten mich einfach nur. Warum habe ich es einfach so weit kommen lassen, warum war ich nur so dumm gewesen? Ich hätte mich niemals, wirklich nie niemals erweichen lassen dürfen. Ich hättte ein Eisklotz bleiben müssen. Umso mehr ich aufgetaut habe, umso mehr tut es jetzt weh! Wie ein Hagel aus Nadeln, die sich in mein Herz bohren, wie ein Regen aus Dolchen, ein Guss aus Fleischermessern, die mein Herz in winzig kleine Stücke zerhackt. Mehr wie Staub lassen sie nicht zurück, mehr wie Luft bin ich nicht mehr.
Ich rappelte mich auf und lief weiter, hinein in irgendeinen Laden, jedoch wurde mir hier drin viel zu warm, es schien zu dieser Zeit wohl nirgendwo eine Klimaanlage zu geben. Ich wollte schneller laufen, doch es ging nicht! Irgendwann zwang mich die Wärme zum anhalten, ich stoppte in einer kleinen Nebenstraße und lehnte mich an eine Wand, an der ich langsam herunterrutschte, meine Atmung ging nur schwer und keuchend, ich saß im Schatten und hier ging es einigermaßen von der Wärme her, aber besser ging es mir trotzdem nicht, der Alkohol tat mir nicht gut, selbst wenn er fast abgeklungen ist ein Rest war noch in meinem Blut und ließ mich meine Umwelt um einige Grade wärmer empfinden als normal.
Warum nur, ist das Schicksal? Musste es so kommen, dass ich hier und jetzt anhielt?
Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich war hoffnungslos! Tränen rannen mir übers Gesicht, fanden keine Zeit festzufrieren und ich stieß einen Schmerzensschrei aus, den niemand der Passanten warnahm.
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 01, 2014 11:11 pm

Dass sie erschrack, als sie meine Stimme wahrnahm, sah ich nicht. Denn ich hatte sie in der Menge aus den Augen verloren. Nur fremde Körper, fremde Gesichter umgaben mich. Aber ich merkte, dass sie sicherlich nicht meinen Aufforderungen folgen würde. Fast wie ein Widerstand. Ich seufze leise. Wieso machte sie es so schwer? Wir wollten doch nur, dass es ihr wieder besser ging und wir wollten mit ihr reden, es ihr erklären. Aber sie ließ es nicht zu. Und irgendwie konnte ich sie verstehen, auch wenn ich es verdrängte.
Und dann hörte ich ihren Schrei. Ich wusste sofort, dass es sie war. Und genau dadurch fand ich sie. Ich bog in die kleine Nebenstraße und erkannte Rin, die sich im Schatten an eine Wand gelehnt hatte. Ich hörte ihren schweren, keuchenden Atem und lief langsam auf sie zu. Ich hoffte, dass sie nicht schon wieder vor mir davon rennen würde, aber jetzt war ich darauf vorbereitet. Aber dennoch, ihr ging es nicht gut, sie sollte das sein lassen. Ich ließ mich in der Hocke neben ihr nieder und unterdrückte den Drang ihre Tränen wegzuwischen. Stattdessen legte ich meine Hand auf ihren Arm. "Rin...bitte...lass mich dich zum Internat zurück bringen...", flüsterte ich und dieses Mal sehr real neben ihr. Wusste sie nicht, dass Kate und ich uns um sie sorgten?


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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyMo Mai 05, 2014 3:51 am

Rin
Ich spürte eine kühle Hand auf meinem Arm, es war unglaublich angenehm in dieser Hitze. Ich sah zu demjenigen hoch, es konnte niemand anders gewesen sein, ich wusste, dass es Lucian war. Ich wollte doch einfach nur weg, einfach weg von hier, weg vom Internat, weg von all dem Schmerz. Weg von ihm, von Kate, von allen. Sogar von Balthasar, ich wollte nicht mehr verletzt werden, ich wollte einfach nur normal sein, ein glückliches Leben ohne Trauer, Schmerz oder Verzweiflung leben, einfach nur normal sein. Ich wollte im Sommer mit Freunden an den Strand, baden gehen, Spaß haben! Ich wollte das alles nicht, ich wollte mein ganzes verschissenes Leben einfach nur noch beenden.
Ich schlug sein Hand weg und machte mich ganz klein.
"Ich will nicht." sagte ich bestimmt. Ich setzte zur Erklärung an "Ich will das ganze hier gar nicht, ich will einfach normal sein, vollkommen normal, mit Freunden im Sommer am Strand sein und Spaß haben, keinen Schmerz mehr empfinden keine Trauer! Ich will nicht an all dem verzweifeln und zerbrechen! Ich will weg von allen, weg von euch, die , Kate, Balthasar! Weg vom Internat. Ganz neu anfangen! Oder einfach jetzt und hier gehen. Bitte erlös mich Lucian, lass mich gehen! Ich will nicht mehr"
Mein Kleid war durchgeweicht und klatschnass geworden, meine Stimme klang mehr als nur verzweifelt und teile hatte ich auch voller Verzweiflung einfach nur geschriehen um den Schmerz zu lindern. Es tat einfach nur verdammt weh, wenn ich Lucian und Kate so sah! Ich konnte sie nicht hassen, ich konnte ihn nicht hassen, ich konnte sie beide nicht hassen und trotzdem hasse ich jemanden!
Ich hasse mich selbst! Für mein verkorkstes Leben, Meine ganzen Probleme, die ganzen Qualen! Das alles ist zu viel für mich, eigentlich war ich ja schon seit Ewigkeiten nur noch ein Scherbenhaufen. Ein Haufen Scherben, meiner zersplitterten, meiner zerborstenen Seele und ich wollte dem ganzen Leid nur noch ein Ende bereiten! Jetzt, hier und heute!
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 08, 2014 3:31 am

Als sie meine Hand wegschlug, seufzte ich, blieb aber dennoch einfach ruhig neben ihr in der Hocke sitzen. Ich konnte mir vorstellen, wie es in ihr aussah. Natürlich konnte ich das. "Entschuldige...", murmelte ich. Und diese Entschuldigung galt für alles. Für ihren Schmerz, den vor allem ich ausgelöst hatte. Ja, ich. Nicht Kate. Denn ich sah mich als Hauptschuldigen in dieser Situation. Und ich konnte ihren Wunsch nach Normalität verstehen, den ich natürlich spürte und von mir selbst kannte. Ich wusste, was in ihr vorging, wie sollte ich es auch nicht wissen? In dieser Hinsicht waren wir wohl gleich. Das sie meine Hand auf ihrem Arm nicht wollte, dass sie meine Hilfe nicht wollte, das alles konnte ich verstehen. Doch auf ihre Erklärung schüttelte ich den Kopf. "Glaubst du ich selbst wünsche mir nicht, einfach normal zu sein? Natürlich wünsche ich mir das und jedes dieser Wesen auf dem Internat wünscht sich die Normalität. Doch wir sind so, wie wir sind. Wir können es nicht ändern", sagte ich leise. "Und glaub mir, es geht vorbei. Dieses Gefühl, dass du verzweifelst und zerbrichst, dass du nur noch weg willst von allem...es geht vorbei...so dumm sich das jetzt auch anhören mag", entgegnete ich. Auf ihre Bitte schüttelte ich den Kopf. "Ich kann dich nicht gehen lassen..." Ihre Stimme klang verzweifelt und dennoch konnte ich es nicht. Ihre Kleidung war nass geworden und ich stand auf. "Komm, lass uns zum Internat gehen. Du musst dir etwas anderes anziehen...", versuchte ich sie zu überreden. Ich hoffte, dass sie einfach so niedergeschlagen war, dass sie es einfach tun würde. Während ich da stand, ihr meine Hand hinhielt und sie vor den Blicken der Menschen abschirmte, spürte ich ihren Hass. Hass gegen Kate, gegen mich, gegen vieles und vor allem war es auch Selbshass. Doch ich schloss für einen Moment die Augen, blendete ihre und auch meine Gefühle aus und wartete, dass sie aufstand, hoffte, dass sie es tun , dass sie mit mir zum Internat zurückgehen würde.

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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyFr Mai 09, 2014 10:29 pm

Rin
"Ihr hättet nicht versuchen dürfen mir zu helfen, das war ein ganz ganz großer Fehler" murmelte ich leise.
Ich wollte nicht ins Internat zurück, ich ollte lieber hier im kühleren Schatten bleiben, hier war es angenehmer als in der Sonne. Auch obwohl es hier schon recht warm war. Dann brachte er mich aus der Bahn, er sagte er könnte mich nicht gehen lassen, warum nicht, er liebte Kate, ich war überflüssig und machte Probleme. Mit fester Stimme hakte ich dann nach. "Warum nicht, Lucian. Warum kannst du nicht. Ein Problem sollte man schnellstmöglich beseitigen, also bitte"
Bevor er antwortete stand er auf und hielt mir die Hand hin, er wollte zum Internat, ich sollte mich umziehen, meinte er. Ich stand allein auf und ging tiefer in die Gasse hinein, ich wollte nicht ins Internat und weglaufen tat ich so auch nicht. Und im Schatten war ich auch
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDi Mai 13, 2014 5:32 am

Ich grinste nur auf ihre Aussage und versuchte es humorvoll zu sehen. "Ich habe nie gesagt, dass ich keine Fehler habe...", witzelte ich und lachte leise. Dass Rin nicht zurück zum Internat wollte, war mir ohnehin klar, da brauchte ich sie nicht einmal anzusehen. Ich wusste es einfach. Aber man sah es auch einfach schon allein daran, wie sie sich verhielt.
Als ich sagte, dass ich sie nicht gehen lassen könnte, schien sie deswegen etwas verwirrt zu sein. Ich seufzte leise, als sie dann nachhakte. "Du bist in meinen Augen kein Problem, Rin", entgegnete ich. Und in Kate's ebensowenig..., fügte ich gedanklich noch hinzu. Auf das 'Warum' antwortete icht nicht. Ich konnte es nicht, denn ich kannte die Antwort nicht. Das Einzige, was ich ihr sagen könnte war, dass ich sie als eine Art Schwester sah, aber ich glaubte nicht, dass sie das hören wollte.
Als ich aufstand und ihr hochhelfen wollte, stand sie alleine auf und lief tiefer in die Gasse hinein. Wenigstens läuft sie nicht weg..., dachte ich und folgte ihr. "Bitte...Rin...", redete ich aber immer noch weiter auf sie ein. "Mir zu liebe...?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Bitte...lass uns zurück zum Internat gehen...." Noch versuchte ich es auf die 'liebe' Tour, doch sollte sie nicht nachgeben, würde ich das schnell sein lassen...



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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 29, 2014 6:54 am

Rin
Wie konnte er zu so einem Zeitpunkte auch noch Witze reißen. Ich verstand ihn einfach nicht. Dazu redete er noch davon, dass ich kein Problem für ihn sei. Aber was war ich denn dann? Mal davon abgesehen, dass ich wirklich nichts als Probleme bereitete. Allzu schmerzlich war mir bewusst, dass er mir in die Tiefen der Gasse folgte. Wie sehr mich doch sein Gerede, ich müsse zurück ins Internat, ärgerte. Ich wollte nicht zurück. Zumindest in diesem Augenblick nicht. Das sollte er gefälligst einsehen. Eigentlich wunderte ich mich, dass er mir nicht schon längst an die Gurgel gegangen war. Aber damit würde er mir ja einen Gefallen tun und das konnte er ja offensichtlich nicht. Es schien zu viel verlangt zu sein mich von meinem Leid zu erlösen. Aus den Pfützen ließ ich Eisnadeln entstehen. Obwohl ich wusste, dass sie ihn nicht sonderlich kümmerten, hingen sie nun bedrohlich vor ihm in der Luft, die Spitzen auf ihn gerichtet.
"Ich geh nicht zurück ins Internat. Geh endlich.", entfuhr es mir bissig und gleichzeitig betrübt.
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 29, 2014 7:45 am

Dass ich mit meinem 'Witz' die Stimmung etwas auflockern wollte, verstand sie anscheinend nicht. Genauso wenig, dass sie für mich und auch für Kate kein Problem war. Wieso war das hier nur so kompliziert? Wieso war sie so stur.
Natürlich folgte ich ihr, als sie tiefer in die Gasse lief und merkte nicht, dass es sie ärgerte, dass ich darüber redete, dass sie zurück ins Internat musste. Dass sie nicht wollte, das war mir klar, aber das spielte keine Rolle. Sie musste. Wieso gab sie nicht einfach nach und ließ sich von mir zurückbringen?
Sie ließ aus einer Pfütze Eisnadeln entstehen, die nun bedrohlich vor mir in der Luft hingen. Die Spitzen waren natürlich auf mich gerichtet. Ich schnaubte nur und schob meine Hand durch die Nadeln hindurch. "Komm her...Rin...", bat ich sie und streckte meinen Arm durch die Eisnadeln nach ihr aus. Selbst wenn sie mir damit weh tun wollte, wenn sie es könnte, dann würde mich das nicht kümmern. Und im Grunde wusste sie es. Sie fuhr mich an, dass sie nicht zurück gehen würde und das ich endlich gehen sollte. Ich schüttelte den Kopf und ließ meine Augen auf ihr ruhen. "Komm zu mir...bitte...komm her...und dann gehe ich endlich...", sagte ich und verringerte den Abstand zwischen mir und den spitzen Eisnadeln gewaltig.
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Mai 29, 2014 8:43 am

Rin
Wie ich erwartet hatte, waren ihm die Eisnadeln vollkommen egal. Er wollte, dass ich zu ihm käme, aber ich wollte nicht, konnte nicht. Er sollte mich in Ruhe lassen, ich wollte nicht mehr zurück.
In mir kamen die Momente hoch, aber nicht die mit Lucian, sondern die mit Balthasar. Er hatte mit mir all die Zeichnungen verbrannt, bis auf einige Ausnahen, die ich zu gern gehabt habe.
Ich verscheuchte diese Gedanken aus meinem Kopf. "Nein" sagte ich mit einer bemüht starken Stimme
"Geh, lass mich in Ruhe, lass mich endlich in Ruhe!" rief ich, meine Stimme wurde lauter.
Er kam den Nadeln immer näher und hatte schon eine Hand durch diese 'Wand' gestreckt. Ich sah diese Eisnadeln momentan als meinen Schutzwall, meinen eigenen Raum! Er sollte ihn nicht betreten, dann wäre alles dahin, meine Stärke, die Barriere. Dann wäre es mit meinem Widerstand bestimmt vorbei, ich ahnte es. Aber das wollte ich nicht, ich wollte nicht ins Internat zurück. Er kam ihnen immer näher. Er sagte, wenn ich zu ihm kommen würde, würde er gehen. Sollte ich vielleicht doch?
Nein, sollte ich nicht. Dann würde ich mir selbst widersprechen und meinen Willen auf den Haufen werfen. Immer mehr Eisnadeln kamen hinzu und die Barriere wurde dicker und enger bestellt. "GEH!!!" schrie ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an, wenn ich mich nicht beherrschte würden die Nadeln auf ihn niederregnen.
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptySa Mai 31, 2014 4:00 am

Ich sah den Widerstand in ihr und er brach einfach nicht. Egal was ich sagte. Sie fuhr mich an, dass ich sie in Ruhe lassen sollte, dass ich gehen sollte. Ihre Stimme wurde dabei immer lauter. "Bitte..." Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. Wenn es hier nicht so ruhig gewesen wäre, hätte sie es nicht gehört.
Als ich sagte, dass ich gehen würde, wenn sie zu mir kommen würde, sah ich, wie sie kurz darüber nachdachte. Doch dann schrie sie ein weiteres Mal, dass ich gehen sollte und ich spürte die geballte Wut in ihr. Außerdem erschienen immer mehr Eisnadeln und ich zog meine Hand zurück. Vielleicht war es wirklich besser, wenn ich einfach gehen würde? Ich seufzte und trat eine Schritt zurück. "Bitte", sagte ich jetzt deutlich lauter. "Ich gehe. Und ich verspreche dir, dass du mich die nächsten Tage nicht sehen wirst." Mit diesen Worten drehte ich mich auf den Absatz um und lief die Gasse wieder zurück. Keiner wird mich in den nächsten Tagen sehen... Denn morgen früh würde ich das Internat verlassen. Wegen Tessa. Wie immer.


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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptyDo Jun 12, 2014 8:28 am

Rin
Ich hörte sein Flehen, doch es drang nicht zu mir durch. Oder doch das tat es , doch es brach den Widerstand in mir nicht. Es war mir vollkommen egal.
Ach komm schon Rin. Es ist dir überhaupt nicht egal. Eigentlich willst du genau das Gegenteil. Du willst, dass er bleibt.
Ich versuche die innere Stimme zum Schweigen zu bringen, denn ich weiß ganz genau, dass sie und Lucian gemeinsam meinen Widerstand endgültig brechen würden. Und genau das darf auf keinen Fall passieren.
Mit einer gewissen Genugtuung hörte ich, wie er die Gasse verließ und meinte, er würde gehen und ich müsste ihn die nächsten Tage auch nicht sehen.
Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl dabei.
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptySo Jun 15, 2014 5:28 am

Ich ging tatsächlich. Ich verließ die Gasse. Ich ließ Rin alleine zurück. Ich ließ sie in diesem Zustand zurück. Das schlechte Gewissen packte mich, die Sorge, doch die zunehmende Gleichgültigkeit verdrängte alles. Sie erfüllte mich und ich ließ es einfach geschehen. Was kümmerten mich andere? Ich hätte es ohnehin niemals soweit kommen lassen sollen. Wieso hatte ich sie alle so nah an mich herangelassen, wenn mir doch soetwas nicht vergönnt war? Ich sollte abschließen. Mit allem hier. Ich sollte gehen und nie wieder kommen. Würde ich es schaffen?, fragte ich mich, während ich zurück zum Internat lief. Vielleicht..., und das war die einzige Antwort darauf. Vielleicht würde ich es schaffen. Denn mit hundertprozentiger Sicherheit konnte ich soetwas nicht sagen...
Als mir auffiel, dass ich noch immer den gekauften Rucksack geschultert hatte, pferfferte ich ihn in den nächsten Müll. Mir war alles vergangen. Ich würde packen und mir überlegen, ob ich vielleicht doch noch heute Abend abreisen würde. Kate würde mich als Arschloch abstempeln und vielleicht würde ihr das Ganze dann leichter fallen...Es wäre besser. Doch auch hier war die Antwort nur wieder: Vielleicht.
So langsam hatte ich das Gefühl, dass ich mich doch mit allem gar nicht auskannte, obwohl ich schon so lange lebte. Als ich das Gelände des Internats erreichte, verdrängte ich meine Gedanken und meine Füße brachten mich zu meiner Hütte.

>>>>>>> Hütte 8
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BeitragThema: Re: Bummelstraße   Bummelstraße EmptySo Jun 15, 2014 6:10 am

Rin
Nun hatte ich ihn wirklich vertrieben. Was war ich nur für ein scheusal? Die Reue für meine Reaktion ließ mich in tränen ausbrechen. "BLEIB BEI MIR LUCIAN "brüllte ich verzweifelt, obwohl ich wusste, dass Er mich sicher nicht mehr hören konnte. Die eisigen Nadeln waren schon lange geschmolzen und waren nur noch kleine Pfützen. Ich machte mich ganz klein. Würde mich am liebsten Ohrfeigen dafür. Ich zerriss mich innerlich. Ich wusste einfach überhaupt nicht mehr was hier passierte und irgendwann wollte ich doch nach Hause. Nach Hause in meine Hütte und in die es Arme meiner Eltern, oder jemand anderes Arme. Aber ich wollte getröstet werden, wollte geliebt werden, gern gehabt werden. Aber all das machte ich mir gerade vollkommen kaputt. Vielleicht sollte ich mich entschuldigen, sollte hinterher gehen, bevor Er mich nun hasst. Das würde ich nicht durchstehen.
Mit diesen Gedanken stand ich auf und verließ die Gasse. Ich sah nicht wohin ich ging, meine Füße führten mich einfach.
------> Hütte 3
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