Wasserfall

Grace
Der Junge scheint sich trotz der Entschuldigung und meinem höflichen Interesse ist der Junge offensichtlich genervt von unserem Auftauchen. Er hört uns ganz offensichtlich nicht zu, sondern geht zu einem Baum. Dort lässt er sich nieder und schließt die Augen. Dann halt nicht. Damit habe ich schon drei unfreundliche Menschen hier erlebt. Ach verdammt.
Doch jetzt fordert Alisa meine volle Aufmerksamkeit. Sie meint mir etwas zeigen zu müssen und geht an den kleinen See in den der Wasserfall stürzt. Ich folge ihr.
"Was gibts denn, Lis"

Grace
Auf meine Frage hin, lächelt sie und ich solle zuhören. An solchen Orten höre man das Lied der Natur.
Ich grinse als Alisa die Augen schließt. Darauf wollte sie also hinaus.
Ich schließe ebenfalls die Augen und setze mich im Schneidersitz neben sie. Als Hexe habe ich sowieso eine enge Verbindung zur Natur. Und genau auf die lasse ich mich jetzt ein. Ich atme tief ein und aus bis ich die größtmögliche Ruhe in mir erreicht habe. Ich lasse mich auf die Geschichte dieses Ortes ein. Eine Menge verschwommener Bilder. Die Fülle von wunderschönen Geräuschen. Ich spüre, wie ich mich komplett entspanne. Jeder Muskel wird locker und tiefe Ruhe erfüllt mich. Genau so soll es sein.

Grace
Ich höre das Alisa mit dem Jungen spricht, der bisher komplett still gewesen war. Und genau diese Worte holen mich aus meinem meditativen Zustand. Ich öffne die Augen und sehe Lis an.
Als der Junge reagiert, ist eine abwehrende Reaktion. Er will, dass sie ihn in Ruhe lässt. Dann wendet er sich mir zu. Mein Wissen über Waffen scheint doch in irgendeiner weise sein Interesse geweckt zu haben. Er fragt, ob wir gegeneinander kämpfen wollen.
Ich wende mich ihm zu und stehe auf.
"Von mir aus gerne. Allerdings ist mein Schwert in meiner Hütte.", erwidere ich.
"Würde es dich sehr stören Lis?", frage ich an Alisa gewandt.

Grace
Alisa meint lächelnd, dass es ihr nichts ausmachen würde und selbst wenn, könne sie mich ja doch nicht davon abbringen.
"Natürlich könntest du, aber wie ich dich kenne würdest du es nicht tun. Du bist viel zu nett und liebenswürdig dafür, Lis. ",grinse ich.
Sie fordert mich auf mein Schwert zu holen. Schließlich wolle sie meinen Sieg sehen. Sie verspricht , dass weder sie noch der Junge sich wegbewegen würden.
Ich falle ihr um den Hals.
"Danke Alisa. Du bist doch einfach die Beste.",sage ich fröhlich. Ich wende mich dem Wald zu und renne los, bis mir einfällt, dass es zu Fuß zu holen ziemlich zeitaufwendig und eigentlich unnötig ist. Ich bleibe abprubt stehen.
"Gott was mach ich es mir denn so kompliziert. Das geht auch viel einfacher."
Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf mein Schwert. Meine metallene Armverlängerung. Dann Murmel ich den Spruch. Mit Latein hat der leider nur wenig zu tun. Es ist einer aus einem Grimoire, dass ich im Antiquariat gefunden habe.
"Trisbun, nextrum fentoras libra. Nesmalre Tentorius. ", wiederhole ich immer wieder. Nach einer kleinen Weile schaue ich neben mich auf den Boden. Dort liegt meine Tasche mit dem Schwert. Zufrieden gehe ich wieder ganz auf die Lichtung. Dort hole ich das Schwert aus der Tasche und dann aus der Hülle. Ich schwenke es einige Male durch die Luft um wieder ein Gefühl für die Klinge zu kriegen, dann mache ich mich bereit.
"Also von mir aus können wir."

[color=#000000]Die Hexe nahm an, musste aber scheinbar noch ihr Schwert holen. Wie auch immer. Sie entschuldigte sich bei ihrer Freundin und nachdem djese sie aufgemuntert hat, fällt die Hexe ihr um den Hals. Wer es nötig hat... sie lies los und kam erstaunlich schnell wieder zzurück. Das Mädchen holte ihr Schwert aus der Hülle und schwenkte es einige Male hin und her und meinte dann, dass wir loslegen könnten.
Zeitgleich mit der Hexe hatte auch ich mein Schwert rausgeholt. Ein guter Moment um mein Auge zu schulen. Oder die Grenzen herauszufinden. Auch ich stellte mich in Kampfposition, das Schwert in meiner linken Hand, Hülle in der rechten. Mein Gesichtsausdruck zeigte nichts, während die andere sich sichtlich freute. Und dann fing ich an. Ich ging erst langsam einige Schritte auf die Gegnerin zu, dann legte ich an Tempo zu und schlug vollkommen gewöhnlich mit dem Schwert zu, als wenn ich ihren Torso von oben nach unten verletzen wollte./color]

Grace
Als ich mein Schwert ziehe, zieht er es ebenfalls, behält die Hülle jedoch in der Hand.
Was soll das denn? So kann er doch schlechter parieren? Es sorgt für ein Ungleichgewicht. Ich wundere mich, dich gut. Es ist sein Problem.
Erst geht er sehr langsam auf mich zu, dann immer schneller. Ich weiche zwei Schritte zurück und weiche mit einer kleinen Drehung seinem Schlag aus. Es ist ein einfacher Schlag gewesen. Ich konzentriere mich auf meinen Gegner. Erst jetzt fällt mir auf das er nur ein Auge zur Verfügung hat. Das andere ist durch eine Augenklappe verdeckt. Dafür ist weiß aber nicht schlecht. Durch die Hülle ist sein rechter Arm ungedeckt. Ich tänzle im Kreis um ihn Rum, um ihn aus dem Konzept zu bringen und als ich es für einen geeigneten Zeitpunkt halte schlage ich auf den Arm zu.

Grace
Alisa sieht uns aufmerksam zu, doch ich registriere es nur im Augenwinkel. Doch etwas scheint sie an meinem Gegner stark zu stören. Und da merke ich auch etwas. Es ist gar keine Augenklappe, die das eine Auge verdeckt. Es ist gelegentlich das Pony seiner Frisur. Doch trotzdem stimmt etwas nicht damit. Es ist anders. Eine fremdartige Kraft geht davon aus. Ich beschließe nicht genauer hinzusehen, denn ich habe das Gefühl,dass ich dann verloren hätte. Und zwar sofort.
Er wehrt meinen Schlag mit der Hülle ab. Clever. Was mir anfänglich wie ein riesiger Nachteil erschien ist nun seine Rettung, doch auf lange Sicht gesehen kommt es mir trotzdem wie ei Nachteil vor. Er versucht mich mit der Hülle wegzustoßen und mir dann im selben Moment einen Schlag mit der Schwertkante zu verpassen. Nur durch schnelles Ducken und auf die Seite abrollen kann ich dem Treffer um Haaresbreite entgehen. Das ist knapp gewesen. Doch gleichzeitig nutze ich es aus, dass ich knapp hinter ihm bin und schlage ihm mit dem Ellebogen das Schwert aus der Hand.

Grace
Der Junge ist so geschickt, dass er genau weiß, wo das Schwert landen würde, als ich es ihm aus der Hand schlage. Und genau dieses Geschick ist es, dass dafür sorgt, dass er es einfach aus der Luft wieder auffängt und fünf Meter von mir entfernt stehen bleibt.
Schnell drehe ich mich wieder zu ihm um. Und sehe eines der mutigsten Manöver das ich jemals zu Gesicht bekommen werde. Flink wirft er Waffe und Hülle in die Luft und rennt auf mich zu. Dann springt er und fängt im Sprung die Waffe um mich von oben anzugreifen. Wieder entkomme ich nur sehr knapp dem eigentlichen Schlag, doch leider schafft er es mich mit dem Griff an der Schulter zu erwischen. Es knackt kurz und keuche als der Schmerz mich durchzuckt. Doch ich störe mich noch nicht daran. Das habe ich nachher schnell wieder mit etwas Magie im Griff. Was mich jetzt stört ist die Tatsache, dass er so clever ist und einfach keinen toten Winkel zu haben scheint. Doch dann fällt mir etwas auf. Wir stehen quasi Rücken an Rücken, denn er ist hinter mir gelandet um die Hülle zu fangen. Blitzschnell springe ich auf und drehe mich mit erhobener Klinge zu ihm um. Ich richte die Spitze auf die Mulde zwischen Nacken und Kopf.
"Das war zwar clever, aber man dreht seinem Gegner nie den Rücken zu. Sonst passiert genau das.", sage ich und drücke leicht die Spitze meines Schwertes an seine Haut. Sollte er jetzt ein Manöver versuchen, würde er sich selbst nur eine üble Wunde zufügen.
Ich lächle leicht.

Grace
Seine Antwort kam aus einer ganz anderen Richtung wie erwartet.
Ich drehe nur den Kopf zu Alisa. Dort steht er, eine Hand auf ihrer Schulter.
Er meint, ich sei nicht die einzige, die diese Regel kennt. Ich grinse.
Er meint es sei unentschieden und ich nicke.
"Na gut."
Er bittet mich das Schwert zu senken und ich tue ihm den Gefallen, als er seines ebenfalls wegpackt. Die Figur bei Alisa löst sich auf. Ich gehe zu meiner Tasche und räume das Schwert weg. Dann stehe ich auf und halte mir die Schulter.
"Du bist verdammt gut, Junge. Und deine Schläge sind sehr präzise. Es kommt einem so vor, als hättest du keinen toten Winkel. Und die Manöver sind clever.", sage ich lächelnd.

Grace
Als ich ihn lobe hat er sich schon wieder dem Baum zugewandt und will zurückgehen, doch bei meinen Worten blieb er stehen und dreht sich noch einmal halb um.
Alisa kümmert sich um meine Schulter. Ich will ihr sagen, dass sie es lassen soll. Dass ich es gleich selbst machen würde, doch da lässt der Schmerz schon nach und ich spüre, wie der Knochen und die Prellung heilen. Also ist es zu spät. Auf den Lippen des Jungen liegt ein kleines ehrliches Lächeln. Er bedankt sich, meint aber im selben Atemzug, dass ich auch sehr schnell sei.
Ich lächle und erwidere: "Dankeschön".
"Lis, lass gut sein. Es ist schon geheilt. Ich danke dir.", flüstere ich dann.
Der Junge scheint glücklich zu sein. Und mir geht es nicht anders. Ich bin glücklich. Über all das hier.

Grace
Als ich Alisa bitte, die Heilung zu stoppen, nickt sie zwar beendet sie aber erst, bevor sie dann von mir ablässt.
Sie meibt, wir haben beide sehr gut gekämpft und ich kan ihr da nur zustimmen. Es war ein fairer und ausgeglicheber Kampf. Der Junge hat sich wieder gegen den Baum gelehnt. Er sieht noch immer glücklich aus. Schön, dass ich wenigstens einen dieser Griesgräme aufmuntern konnte.
Alisa fragt, was wir nun tun wollen. Ich zucke mit den Schultern. Komisch dass so einfach zu tun, wenn man weis, dass sie eben eigentlich noch mindestens ausgekugelt war und nur durch ein bisschen Magie wieder funktioniert.
"Ich habe eigentloch keine großen Ansprüche. Was ist mit dir?",stelle ichvdie Gegenfrage.

Grace
Auch Alisa hat keine Ahnung, was wir als nächstes tun könnten. Ich grinse.
"Na super. Also stehen wir hier rum und tun so als wäre alles interessant? Nein. Das war ein Witz. Wir könnten...", fange ich an, werde aber von einem lauten Rascheln hinter mir unterbrochen. Ich drehe mich um und sehe, dass der Junge, mit dem ich eben noch gekämpft hatte zusammen gebrochen ist.
"Oh Himmel.", stoße ich hervor und eile zu ihm. Neben ihm gehe ich in die Knie und versuche mich an das wenige zu erinnern, dass ich über Erste Hilfe weiß. Erstmal ansprechen.
"Kannst du mich hören, Junge?", frage ich. Seine Brust hebt und senkt sich nicht. Man könnte meinen, er atme nicht. Ich halte meine Hand dicht vor seinen Mund und seufze erleichtert, als ich einen leichten Luftzug spüre. Er atmet also. Ich greife sein Handgelenk und fühle nach dem Puls. Es dauert einen Moment, aber dann spüre ich ihn kräftig gegen meine Fingerkuppen schlagen. Sehr gut. Aber was ist dann?

Grace
Alisa muss erst tief durchatmen, bevor sie mir folgen kann.
Während ich seine Vitalfunktionen auf die herkömmliche Art prüfe, sieht sie ihn nur ganz genau an. Dann teilt sie mir mit, dass seine Energieströme sich an dem einen Auge ballen und komisch anfühlen. Ich sehe sie verwirrt an.
"Du kannst sie einfach so fühlen? Ich meine ich weiß, was das ist, aber ich kann sie nur sehen, wenn ich einen starken Zauber anwende. Und der hat für mich ernst körperliche Folgen", erkläre ich ungläubig.
"Wenn es das Auge ist und sie sich dort seltsam verhalten ist es auf jeden Fall gefährlich. Die Augen sind nicht nur sprichwörtlich die Fenster zur Seele. Mit den richtigen Sprüchen und Riten ist es ein Kinderspiel durch die Augen an die Seele eines Menschen zu gelangen. Sie zu ergründen, sie rauben, sie manipulieren. Das ist alles möglich. Verändern sich die Energieströme im Bereich der Augen ist das ein Zeichen auf Fremdeinwirkung. Wer weiß, was damit ist."

Grace
Auf meine ungläubige Frage hin erklärt Alisa mir, wieso sie seine Energieströme einfach sehen kann. Sie sei in ihrem vorigen Leben eine Priesterin gewesen. Stimmt, dass hat sie bereits erwähnt. Sie lächelt und ich lächle zurück. Nach meiner Erklärung wiederum meint sie, sie habe bereits davon gehört. Doch sie meint auch, dass diese Energieströme schon komisch seien und sie sich nach dem Kampf aber verstärkt hätten und sie scheinbar ihren Tribut fordern. Interessant.
"Kannst du das channeln? Also so übertragen, das ich es auch sehen kann?", frage ich.
"Oder warte. Lass gut sein. Ich habe einen alternativen Zauberspruch dafür. Damit kann ich sie zwar nicht gleichzeitig sehen und fühlen aber wenigstens als graue Flüsse wahrnehmen. Warte.", fordere ich sie auf. Ich greife nach dem Handgelenk des Jungen.
"Umbra nox. Fluxio defendit animarum. Indica mihi, est in gray via.",murmle ich. Ein grauer Schleier legt sich über meine Sicht. Und damit offenbaren sich mir die Energieströme. Wenn auch nur kurz, aber es reicht,um zu sehen, was ich sehen wollte. Die Ströme wallen seltsam. So gar nicht wie das, was ich von Menschen kenne. Es ist etwas dämonisches. Und sie konzentrieren sich tatsächlich auf sein Auge. Dann ist es vorbei und ich sehe wieder klar.
Gerade öffnet Alisa ein Auge des Jungen. "Das ist seltsam. Du hast vollkommen recht. Das ist abgrundtief böse. So etwas habe ich nur bei Dämonen beobachtet. Aber sein Körper ist definitiv menschlich. Er kann die Kraft nicht verkraften, Lis. Nicht, nachdem er sie genutzt hat. Ich könnte es mit einem einfachen Heilzauber versuchen. Aber prinzipiell können wir nichts machen, bis sein Körper sich von selbst regeneriert. Die Nutzung seiner Macht hat ihn geschwächt. Er braucht Ruhe und Schlaf. Alles andere regelt sich von selbst.",antworte ich, als sie fragt, was wir machen sollen.