Wasserfall

Thema: Re: Wasserfall Mo Jun 23, 2014 6:32 am

Grace hörte einfach zu und nickte. Scheinbar interessierte es sie wirklich. Auf ihre Frage hin, ob ich meine Sicht überttagen könnte, schüttelte ich den Kopf, doch sie hatte schon eine andere Idee. Kurz nahm sie seine Hand und murmelte komische Wörter. Dann schaute sie kurz und blinzelte, als ich mir gerade seine Augen ansah.
"Etwas dämonisches? Kann sein. Wir hatten bei uns nie einen Dämon."
Kurz sah ich den Jungen an.
"Sollen wir ihn einfach hier liegen lassen?"

Gast

Grace
Mein Interesse scheint sie zu freuen. Doch als ich sie frage, ob sie ihre Sicht übertragen könne, schüttelt sie bedauernd den Kopf. Aber wegen meiner neuen Idee ist es auch gar nicht weiter schlimm.
Lis meint, es könne durchaus etwas Dämonisches sein. Sie könne es nur nicht, weil es bei ihnen keine Dämonen gab. Sie fragt, ob wir ihn einfach hier liegen lassen sollten. Ich überlege kurz.
"Nein. Das kann ich mit meiner Moral nicht vereinbaren. Dämon hin oder her. Vielleicht auf die Krankenstation?"

Thema: Re: Wasserfall Di Jun 24, 2014 2:25 am

Ich wusste nun doch nicht mehr ganz, wann ich wach war und wann nicht. Ich hasste diesen Zustand, ich war so... hilflos. Und ich hasste Hilflosigkeit. Dafür rasten meine Gedanken hin und her. Mal hörte ich die beiden, die darüber diskutierten, was ich nun haben könnte und was mein Auge wäre, dann hörte ich Meeresrauschen und am Ende die Pläne vom Führer. Es war nicht sehr hilfreich, oder angenehm.
Ich war wohl sowas wie eingeschlafen. Aber auch nicht ganz. Als ich meine Augen öffnete, stand ich auf einer weiten Wiesenfläche. Ich kannte sie. Aber woher? Ich drehte mich langsam im Kreis, um alles zu sehen. Aber es gab nichts zu sehen als Wiese. Bis zum Horizont. Das war... unmöglich. Oder? Ich drehte mich nochmal und entdeckte eine Frau. Sie war blond, wie ich auch. Aber ihre Augen waren grün. Richtig... Mutter hatte grüne Augen gehabt. Wie hatte ich das vergessen können? Ich ging einen Schritt auf sie zu, doch blieb dann stehen. Eigentlich müsste ich doch jetzt auf sie zurennen und sie umarmen wollen. Oder nicht? Aber ich blieb stehen und starrte sie an. Mit beiden Augen... es waren beide vollkommen in Ordnung.
„Warum bist du gegangen? Du hast uns einfach auf der Straße gelassen. Und dann verlangst du, dass wir dich noch lieben?“
Es klang, als wenn ein Fremder diese Worte sprach. Aber es war eben doch ich. Wer auch sonst? Sonst war hier niemand. Ich funkelte meine Mutter an, welche sich nun ihrerseits in Bewegung gesetzt hat. Sie lief auf mich zu, doch statt vor mir dann stehen zu bleiben, lief sie durch. Als ich mich umdrehte, sah ich meine Schwester und meinen Vater. Mein Vater war braunhaarig gewesen. Auch seine Augen hatten diese Farbe. Als ich die drei sah, eine einzige Familie, eng umschlugen und zusammen, wusste ich, dass mein Weg richtig gewesen war. Ich war ein Einzelgänger. Schließlich hatte ich meine Familie zerstört. Da war es nur fair. Doch als ich kurz weg- und wieder hinsah, streckte meine Mutter ihre Hand nach mir aus. Ich starrte sie an. Das konnte nicht ihr Ernst sein. Ich hatte doch alles zerstört... warum sollte ich dann zu ihnen kommen? Ich wandte mich ab, rannte weg. Warum? Hatte ich Angst? Vielleicht... aber ich war mir nicht sicher. Ich rannte einfach, die Wiese nahm kein Ende. Warum nicht? Wo sollte ich jetzt hin? Ich blieb irgendwann stehen, müde. Vollkommen ausgelaugt. Und alleine. Was soll's? Ich war schon immer alleine gewesen. Und es würde auch so bleiben. Denn nur alleine war ich vollkommen frei. Und ich musste keine Rücksicht auf andere nehmen.
Als ich meine Auge aufmachte, sah ich das Gesicht der rothaarigen Elbin nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Blitzschnell zuckte ich zurück und rammte meinen Kopf gegen den Baum hinter mir. Fluchend setzte ich mich auf und funkelte das Mädchen an. Dann ging ich weg. Ich brauchte keine Hilfe. Von niemandem. Und von Mädchen ganz bestimmt nicht.
„Ha... halt! Du bist doch noch verletzt!“, rief mir das Mädchen hinterher.
„Mir geht's gut.“, murmelte ich und ging irgendwo hin, blieb aber noch am Wasserfall.
Mein Schwert hatte ich liegen lassen. Aber es war gerade egal. Ich würde es später holen. Ich fuhr mir mit der Hand über die Wange, weil dort irgendwas nasses war. Als ich draufsah, war es kein Blut. Tränen? Ich hatte im Traum wohl geweint... seltsam. Seufzend starrte ich in den Himmel. Von den Mädchen war nichts mehr zu sehen. Die Bäume hatten sich in den Weg geschoben. Na immerhin. Ich starrte weiter nach oben und dachte nach... vielleicht hätte ich doch Mutters Hand nehmen sollen... nein. Die Entscheidung war schon richtig. Ich brauchte niemanden. Auch nicht den Führer.

Gast

Grace
Gerade schlage ich Alisa vor den uns unbekannten Jungen auf die Krankenstation zu bringen, als ich merke wie etwas über dessen Wange rinnt. Ich schaue ihn an und sehe wie im Tränen aus den Augen rinnen. Er weint. Als würde er unheimlich schlecht träumen. Von etwas sehr schlimmen. Und dann öffnet er die Augen. Alisa hat sich gerade über ihn gebeugt. Schnell zuckt er zurück und schlägt sich den Kopf am Baumstamm hinter ihm an. Dann springt er auf und geht weg. Alisa ruft ihm nach, er sei doch noch verletzt, doch er läuft unbeeindruckt weiter.
"Lass ihn Lis! Das hat keinen Sinn. Mit dem stimmt etwas ganz und gar nicht. Nur was - außer dem dämonischen Auge - kann ich dir nicht sagen."

Thema: Re: Wasserfall Fr Jun 27, 2014 3:51 am

Grace schlug vor, den Jungen zum Krankenzimmer zu brignen. Ich hatte mich über sein Gesicht gebeugt, um etwas nachzusehen, als dieser plötzlich die Augen aufschlug. Beide erschracken wir und zuckten zurück, er jedoch schlug sich den Kopf am Baum an. Das musste doch weh getan haben. Als er ging und ich ihm hinterher rief, dass er noch verletzt wäre, nahm ich ein Murmeln war, aber sicher war ich mir nciht. Ich dachte nach. Hatte er gerade wirklich geweint? Hm...
Grace meinte, dass mit ihm etwas nciht stimmen würde. Vielleicht hatte sie recht.
"Wollen wir herausfinden, was nciht stimmt? Er hat sein Schwert hier liegen lassen.", fiel mir dann auf. UNd nun?

Gast

Grace
Wie der Junge zurück zuckt als er die Augen öffnet, zuckt auch Alisa zurück. Sie ist genauso erschrocken wie ich. Etwas beschäftigt sie, als sie ihm nachsieht, doch ich frage nicht. Sie wird es mir schon sagen, wenn sie es wirklich will.
Ich erkläre, dass etwas so gar nicht mit ihm stimmt. Sie fragt, ob wir es vielleicht rausfinden wollen. Er hat immerhin sein Schwert hier gelassen. Ich grinse sie an.
"Ich würde zu gern wissen, was nicht mit ihm stimmt. Also lass es uns rausfinden.", stimme ich ihr zu. Dann grinse ich noch verschlagener.
"Hast du schon mal wie Gegenstände die Geschichten ihrer Besitzer erzählen? Das kann ich arrangieren.", frage ich sie fröhlich. So viel wie ich heute zaubere, habe ich schon lange nicht mehr. Aber es ist so schön mal wieder üben zu können.

Thema: Re: Wasserfall Mo Jun 30, 2014 4:55 am

Als Grace meinte, wir sollen es herausfinden, und damit der selben Meinung war wie ich, stieg meine Begeisterung natürlich. Irgendwie fühlte es sich an, als wären wir kleine Kinder, die einen Streich planten. Und zwar einen richtig guten Streich. EIn schlechtes Gewissen, weil wir die Privatsphäre einer fremden Person beschädigten, hatte ich nicht. VIelleicht später.
"Ähm... habe ich nicht? Aber es klingt gut.", erwiderte ich auf ihre Frage hin und war nun noch viel neugieriger.

Gast

Grace
Ich sehe wie ihre Begeisterung steigt, als ich Alisa zustimme. Und genau das ist es, was mmich dazu veranlasst noch mehr zu grinsen, bis ich das Gefühl habe mein Grinsen nimmt den Großteil meines Gesichts ein. Mein schlechtes Gewissen, weil ich mich in die Privatsphäre eines völlig Fremden einmische, ist nicht existent. Sie weiß nichts mit meiner Aussage anzufangen, und das weckt ihre Neugier.
"Hexen können durch Kontakt mit einem Gegenstand und einem bestimmten Spruch sich die Geschichte des Besitzers erzählen lassen. Und da ich schon ewig weiß dass ich eine Hexe bin, weiß ich auch ganz genau, wie ich es channeln kann, sodass du es auch siehst. Denn direkt reden kann es nicht. Aber es kann uns verstehen und uns die passenden Bilder zu unseren Fragen zeigen. Sollen wir?", erkläre ich.
"Warte kurz. Etwas muss ich noch besorgen."
Ich stelle mir die fünf großen, weiße Votivkerzen in meinem Schrank in der Hütte vor. Und dann mache ich dasselbe wie bei meinem Schwert. Ich murmle den alten Spruch.
"Trisbun, nextrum fentoras libra. Nesmalre Tentorius."
Und nach drei Mal Wiederholen stehen sie neben mir. Ich öffne wieder die Augen.
Ich stelle die Kerzen in einem Kreis um uns und das Schwert auf, und entzünde mit einem einzigen kleinen Wort.
"Clarus"

Thema: Re: Wasserfall Di Jul 01, 2014 3:30 am

Als Grace meien Begeisterung bemerkte, breitete sich ihr grinsen aus und ich kicherte.
"Pass auf, dein Gesicht platzt gleich.", witzelte ich, denn so sah es aus.
Zum GLück erklärte mir die Hexe das System und als sie fragte, ob wir sollten, nickte ich.
"Ja."
Auf ihre Anweisung hin wartete ich, als plötzlich fünf Kerzen erschienen. Manchmal waren Zaubersprüche doch ganz praktisch. Mit einem Wort brannten dann die Kerzen, die sie um uns aufgestellt hatte.
"Und nun?", fragte ich leise.
Ich wusste nichtmal, warum ich flüsterte. Mir sagte einfach etwas, dass ich nicht stören sollte.

Gast

Grace
Lis kichert über mein breites Grinsen und witzelt, ich solle aufpassen, weil mein Gesicht sonst gleich platzen würde. Ich versuche, das Grinsen einzudämmen, denn sie hat ja schon irgendwie recht.
Auf meine Frage, ob wir es wirklich tun solle nickt sie. Ich zaubere die Kerzen herbei, stelle sie auf und entzünde sie, was sie alles geduldig abwartet. Dann fragt sie leise was nun käme.
Ich knie mich auf den Boden und greife mit der einen Hand nach ihrer Hand, die andere lege ich vorsichtig auf das Schwert.
"Ich spreche jetzt den Spruch und da ich die Bilder ja mit dir durch das Channeln teile wird es für mich jetzt ein ziemlicher Konzentrationsakt. Wenn du mich loslässt, bricht die Verbindung ab. Deine Fragen brauchst du nur gedanklich stellen. Das Schwert wird dich so schon verstehen.", erkläre ich.
Dann schließe ich die Augen und beginne die Worte runterzubeten.
"Sanguis sanguinem. Erat ligata. Sanguis sanguinem. Superari. Cinis cinerem. Fumus fumi. In circuitu eius, locum habet. Quod factum est silentium, silentio potest. Vox iam tua. Loquimini veritatem unusquisque cum fiducia. Loquimini veritatem unusquisque cum ultra.", flüstere ich und warte darauf, dass die Bilder einsetzen.

Thema: Re: Wasserfall Di Jul 01, 2014 8:24 am

Grace erklärte es mir und ich nickte. Klang leicht. Das Mädchen nahm meine Hand und legte ihre andere dann auf das Schwert. Ich schloss einfach die Augen. Und wartete. Als Grace mit dem Murmeln aufhörte, geschah erst nichts. Dann bemerkte ich ein Rauschen und dann einen Spalt Licht, der größer wurde. Als wenn jemand eine Kiste öffnete. Scheinbar sah ich alles aus der Perspektive des Schwertes. Ich erkannte sehr viele Menschen. Und dann denjenigen, der das Schwert wohl hielt. Vor Schreck hätte ich beinahe Grace' Hand zerquetscht. War das nicht Hitler? Wie alt war der Junge eigentlich? Ich beobachtete, wie das Schwert dem Jungen übergeben wurde. Er sah aus wie jetzt... nur trug er eine Lederjacke und das Hackenkreuz. Au Backe. So langsam wollte ich nichts mehr sehen... aber ich ließ nicht los.
Es fgten etliche Kämpfe, Trainingsstunden, das verdammte Leben eines Außenseiters. Bis er plötzlich zu einem Tempel ging. Warum, das wusste ich noch nicht. Aber ich wusste, dass ich hier eigentlich stoppen sollte. Ich tat es nicht. Es ging nicht.
Ich sah ein Mädchen. Sie sah ihm nicht unähnlich... fast wie Zwillinge. Ihre Waffe war wohl kein Schwert sondern eine Pistole oder sowas.
Den Kampf hatte ich nicht mitbekommen. Er war mir zu schnell. Aber ich ließ los, kurz, bevor der Junge das Mädchen tötete.
Ich bekam nicht mit, wie er einsam auf dem Tempelberg stand, die Tränen vom Regen weggewischt. Auch den Fall der Nazis und die Reisen des Jungen quer um die Welt sah ich nicht. Mir reichte es. Er war wohl noch das letzte Stück. Einer der nie gefundenen Offiziere.
Wenn Grace noch weiter sah, sah sie die Reise nicht weit. Denn das Schwert wurde weggeschlossen und erst gestern wieder befreit.
"Grace?", fragte ich nach einer Weile unsicher.

Gast

Grace
Auf meine Erklärung hin nickt Alisa. Für sie klingt das Ganze sehr einfach. Mich kostet es imense Konzentration und Kraft. Aber es ist uns wichtig und das macht das ganze sehr viel erträglicher für mich. Wie Alisa schließe auch ich die Augen und lasse mich ganz auf die Magie ein. Erst sehe ich nichts als Dunkelheit, nachdem ich den Spruch gemurmelt habe, doch dann nehme ich ein Rauschen wahr und plötzlich einen Spalt Licht. Es ist alles aus der Sicht dieses Schwertes. Doch es ist nichts verwunderliches für mich. Das ist meistens so. Was mich viel mehr erschreckt , ist das Gesicht, dass ich erkenne. Es ist das Gesicht eines Verbrechers. Eines Menschen, der nicht verabscheuungswürdiger sein könnte. Es ist das Gesicht Hitlers. Es ist der Moment, in dem der Junge das Schwert bekommt. Wie entsetzlich. Der Junge hat dem Nationalsozialismus an. Darauf folgen etliche Kämpfe und Trainingseinheiten. Bis zu einem Kampf an einer Tempelanlage mit einem Mädchen. Sie könnte locker vom Aussehen her seine Zwillingsschwester sein. Der Kampf ist schnell und endet mit ihrem Tod. Ich merke, wie Lis meine Hand loslässt. Ihr reicht es, doch ich kann mich nicht so schnell losreißen. Ich sehe seine Reisen quer über den Globus, den Fall der deutschen Diktatur und irgendwann wird es schwarz. Ich fürchte er hat das Schwert bis vor kurzem weggeschlossen. Ich vernehme Alisas unsichere Frage und öffne die Augen.
"Ja. Entschuldige.", sage ich und lasse das Schwert los. Ein Stöhnen entwindet sich meinen Lippen.

Thema: Re: Wasserfall So Jul 06, 2014 9:52 am

Ich atmete erstmal tief durch, während Grace noch in ihre Magie vertieft war. Als ich sie dann etwas unsicher rief, öffnete sie die Augen und entschuldigte sich. Ich sah Entsetzen in ihren Augen und als die Hexe das Schwert losließ, entglitt ihr ein leises Stöhnen.
"Alles in Ordnung? Ich kann dir helfen, wenn dir etwas fehlt. Aber du musst es mir sagen. Ja?", fragte ich.
Ich wusste, dass Grace das Schauspiel eben auch mitgenommen haben musste... und theoretisch gesehen war dies nur ein kleiner Teil. So furchtbar es gewesen war, ich brannte darauf, auch den ganzen Rest zu erfahren.
"Ich würde irgendwie gerne mehr erfahren... aber ich glaube, für dich schien das zu viel. Oder?"

Gast

Grace
Alles an ihrer Haltung und Mimik zeigt mir ganz deutlich, dass Alisa das Entsetzen in meinen Augen deutlich erkennt. Und ich bin wirklich entsetzt. Als ich leise stöhne beim Loslassen der Waffe fragt sie besorgt, ob alles in Ordnung sei und erklärt außerdem, ich müsse es ihr sagen, wenn ich ihre Hilfe benötigte.
"Es geht schon Alisa. Das Ganze hat mich nur sehr viel Kraft und Konzentration gekostet. Aber es geht schon. Mir tut nichts weh.", lächle ich. Was eine glatte Lüge ist, denn mein Schädel hämmert, als würden dreißig Presslufthammer darin ihre Arbeit tun. Doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, denn ich will ihr keine Sorgen bereiten.
Sie würde gern mehr erfahren. Ich kann ihre Neugier verstehen.
"Da gab es nicht mehr viel. Er tötet das Mädchen und verlässt danach den Tempel. Die Nationalsozialisten werden gestürzt, durch den Tod Hitlers und den verlorenen Weltkrieg. Er reist quer um den Globus. Doch man kriegt nicht mehr allzu viel davon mit. Er hat die Waffe bis gestern irgendwo weggeschlossen.", erkläre ich.
"Alisa ich bin schockiert, von dem was ich gesehen habe, aber zu viel um es zu verarbeiten war es nicht. Allerdings habe ich heute nicht genug Kraft um heute noch einmal einen Zauber von diesem Kaliber zu wirken. Aber ich wüsste auch gerne mehr. Wie alt er zum Beispiel ist, wer das Mädchen ist, vermutlich aber seine Schwester, warum er sie umgebracht hat. Die Hintergrundgeschichten zu dem Gesehenen fehlen mir noch etwas. Zum Beispiel habe ich einen weißhaarigen Jungen gesehen, der für den Jungen eine unglaubliche Bedeutung haben muss. Sein Interesse und der gleichzeitige Hass auf ihn waren beinahe greifbar. Sehr seltsam. Aber belassen wir es für heute bitte damit. Wie gesagt, ich kann heute nicht mehr so viel zaubern. Der hier hat viel Kraft gezogen."

Thema: Re: Wasserfall Mi Jul 09, 2014 3:02 am

Grace erklärte mir, dass es ihr gut ginge. Ich legte ihr die Hand auf die Schulter, wie als wrnn ich sie festhalten oder trösten wollte. Aber dann nutzte ich Heilmagie, denn ich wusste, dass meine Freundin gelogen hatte.
Sie erklärte weiter was passiert war und dass man nicht mehr viel sah.
"Ja, ich weiß, dass diese Magie viel Kraft kostet. Aber viel mehr kriegen wir aus dem Schwert nicht raus, nehme ich an. Da sollten wir ihn direkt fragen. Oder nicht?", schlug ich vor und sah ihr ins Gesicht.
"Geht es dir jetzt eigentlich besser?"

Gast

Grace
Ich sage Alisa, es geht mir gut, doch sie legt mir tröstend die Hand auf die Schulter. Kurz habe ich das Gefühl, es wird warm auf meiner Schulter und ich frage mich ob sie ihre Heilkraft einsetzt, doch dann hänge ich mich so in meiner Erklärung auf, dass ich nicht weiter darüber nachdenke. Sie meint, sie wisse, wie viel Kraft mich dieser Zauber gekostet hat und das wir aber sowieso nicht mehr aus dem Schwert erfahren können und seinen Besitzer fragen sollten.
"Ich weiß nicht Lis. Der Junge scheint ja nicht gerade ungefährlich zu sein und selbst ich als Hexe und erfahrene Kämpferin könnte nicht schnell genug reagieren, wenn er uns angreifen sollte. Wenn wir ihn zu direkt fragen könnte er vielleicht unberechenbar werden und besonders dieses dämonische Auge macht mir da Sorgen.", gebe ich zu bedenken. Als sie mich fragt ob es mir besser geht sehe ich sie kurz verwirrt an. Dann begreife ich.
"Mir gehts gut, Lis. Du hättest nicht deine Heilkräfte einsetzen müssen. Mit meinem Kräutersud in der Hütte hätte ich es auch hingekriegt. Aber trotzdem Danke."

Thema: Re: Wasserfall Sa Jul 12, 2014 2:07 am

Ich sah Grace' kurzes, fragendes Gesicht, doch sie erklärte es mir dann und wir dachten beide nicht an ihre Frage.
DOch meine Freundin meinte, dass es wohl gefährlich wäre, ihn direkt zu fragen, da er vielleicht angreifen könnte und nicht ungefährlich war. Das glaubte ich ihr gerne, schließlich hatte ich den Kampf der beiden beobachtet. Und nun?
"Ach lass mal. Ich mache das doch gerne."; lächelte ich, als Grace mich auf ihre Heilung ansprach.
Währenddessen dachte ich nach.
"Also eigentelich können wir ihn nciht fragen, dann kommen wir unbemerkt davon und niemand wird verletzt. Oder wir fragen ihn, dann bekommt er Wind von der Sache und es artet vielleicht zum Kampf aus... ich bin für zweitens. Schließlich haben wir die Erntegöttin auf unserer Seite. Und wenn ich ihr Erdbeeren opfere, wird sie uns bestimmt helfen.", lächelte ich dann.

Gast

Grace
Durch meine Bemerkung, der Junge könne gefährlich sein, wirkt Alisa genauso verunsichert, wie ich auch, was unser weiteres Vorgehen betrifft.
Als ich sie auf die Heilung anspreche, meint sie, sie mache das gerne. Ich belasse es dabei, denn ich will nicht über so eine Kleinigkeit streiten.
Währenddessen geht sie unsere Möglichkeiten durch.
"Okay machen wir es uns einfach. Ich bin auch für zweitens, aber unter einer Voraussetzung. Wir verlassen uns nicht nur auf deine Göttin, sondern wir machen es morgen. Dann habe ich wieder genug Kraft und kann ihn vielleicht mit ein paar netten Zaubereien austricksen. Zum Beispiel könnte ich so ziemlich alles an ihm erstarren lassen, sollte er uns angreifen."
Ich gähne herzhaft, stehe auf und ziehe Alisa mit auf die Füße.
"Lass uns zur Hütte gehen. Ich bin total erledigt. Mir wäre jetzt nach einer schönen Tasse Tee und etwas Ruhe."
Ich packe meine Sachen, nehme Alisa bei der Hand und ziehe sie mit zur Hütte.
<---Hütte 2

Gast

<---- Musikraum Nr.1

Während wir auf dem Weg zum Wasserfall sind, frage ich mich, ob sie tatsächlich geglaubt hat, ich würde ihr Angebot hier her zugehen, ablehnen. Leicht schüttele ich den Kopf. Kurz huscht mein Blick zu Kate und für einen Moment spüre ich noch immer ihre Lippen auf meinen und ihre Arme um meinen Hals. Es ist Segen und Fluch zugleich. Und ich bedaure deswegen nicht, dass dieses Gefühl nach kurzer Zeit wieder verschwindet.
Es herrscht eine seltsame Stille, während wir das Schulgebäude hinter uns lassen und in Richtung Wald gehen. Keiner kreuzt unseren Weg. Niemand ist zu sehen. Niemand ist zuhören. Es hat etwas leicht Verstörendes an sich, wenn man länger darüber nachdenkt. Aber bevor ich noch länger darüber nachdenken kann, verdränge ich diese Gedanken. Ich konzentriere mich lieber wieder auf die Umgebung und auf Kate. Sehr viel lieber. Zum Nachdenken werde ich auf der Flucht vor Tessa noch genügend Zeit haben. Vermutlich viel zu viel Zeit. Ich seufze leise und lasse meine kühlen Finger über die Rinde eines Baumes streichen. Totes und Lebendiges trifft aufeinander. Mein Blick huscht zu unseren verschränkten Händen. Auch hier, denke ich und sehe schnell irgendwo anders hin. Ob Kate sich auch darüber Gedanken macht? Ob sie sich damit auseinandersetzt, dass ich eigentlich tot bin? , frage ich mich trotzdem einen Moment. Es tut weh darüber nachzudenken. Es tut so weh, zu wissen, dass man eigentlich nicht mehr dazugehört. Und ich frage mich wahrscheinlich zum hundertsten Mal, ob dieser Schmerz irgendwann aufhört. Obwohl ich die Antwort bereits kenne. Und die Antwort lautet: Nein. Es hört nicht auf. Und vermutlich bin ich selbst daran schuld. Weil ich diese Dinge einfach nicht auf sich beruhen lassen kann.
Als wir dann endlich den Wasserfall erreichen, kommt mir das Rauschen des Wassers fast schon wie eine Erlösung vor. Ich entspanne mich kaum merklich und bleibe am Rand der Lichtung stehen, während ich versuche, diesen Ort in mir aufzunehmen. Menschen machen das, um etwas nicht vergessen zu wollen. Ich brauche es eigentlich nicht tun, da ich ohnehin nichts vergessen kann. Auch wieder Segen und Fluch zugleich.

Thema: Re: Wasserfall Do Sep 18, 2014 6:11 pm

Ich stand eine ganze Weile einfach nur reglos da und versuchte, mich zu beruhigen. Ja, der Kampf eben hatte Spaß gemacht, aber nun fühlte ich mich leer. Die Leere breitete sich aus, füllte meinen Körper und das, was Geist genannt wurde. Ich fühlte gar nichts mehr und konnte in Ruhe nachdenken. Es war wunderbar, wenn ich es schaffte, in den Zustand vollkommer Leere zu gelangen. Doch leider konnte ich ihn nicht willentlich herbeiführen. Jammerschade.
In meinem Kopf wimmelte es von Gedanken und ich überlegte. Über die Menschen heute, die Zeit, die Begegnungen... die Regierung. Die Leute hier fühlten sich glücklich damit, zumindest hier. Aber eigentlich waren sie voller Widerdprüche. Mittlerweile verstand ich einigermaßen, wie und warum sie so dachten, doch mir fehlte ein gewisser Sinn.
Alle sprachen von Gleichberechtigung, Glaubensfreiheit und so... warum durfte ich das nicht? Warum durfte ich nicht glauben, was ich wollte? Als Einziger hier. Auf diesem Kontinent. Ich hatte Glück gehabt, den Krieg nicht miterlebt zu haben, da ich gerade woanders gewesen war. Aber dann hatte sich alles geändert. Ich war nicht mehr frei gewesen. Ich wurde nur noch gehasst.
Etwas weiter entfernt sah ich Lucian und Kate vorbeigehen. Meine Hand zuckte zum Schwert oder zu dem Ort, an dem es eigentlich sein müsste. Aber da war es nicht. Verdammt. Es lag wohl immer noch am Wasserfall. Da, wo die zwei nun hingingen. Verdammtes Pech. Ich musste es holen. Sonst hätte ich wohl ein Problem. Leise und trotzdem in dem Gewissen, dass Lucian mich hören konnte, ging ich quer rüber und sah, dass sie schneller gewesen waren. Fünfhundert Meter trennten mich von meinem Schwert, welches etwa zehn Meter vom Wasser entfernt war. Wunderbar. Ich hätte schreien können, aber ich ließ es. Stattdessen setzte ich mich auf den Boden und wartete grummelnd, bis hier jeder weg war, hoffend, sie würden mich ignorieren.

Ich musste zugeben, Grace' Bemerkung verunsicherte mich schon etwas, doch ich scholt mich, stark zu bleiben. Auf die Heilung erwiderte sie nach meinem kurzen Kommentar nichts mehr, doch im Plan stimmte sie mir zu. Allerdings wollte sie nicht auf die Erntegöttin vertrauen, was wohl keine schlechte Entscheidung war. Manchmal zweifelte auch ich an ihrer Stärke. Meine Freundin schlug morgen vor.
"Von mir aus, ich habe kein Problem damit. Und Tee klingt auch gut.", lächelte ich und ließ mich mitziehen.
Tbc: Hütte 2

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