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Thema: Haus Nr. 8 Mo Mai 26, 2014 11:36 pm
Wird bewohnt von: - Megan - Lamio - Alex - Mond - Lucian - Kami - Nate - Alexx
Die Hausfarbe ist Indigo
Zuletzt von Akuma am Fr Jun 20, 2014 12:46 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 15, 2014 5:36 am
<<<<<<<< Stadt/Bummelstraße
Selbst als ich die Hütter erreichte, hatte ich noch immer keine Entscheidung getroffen. Konnte ich überhaupt eine Entscheidung treffen? Stand mir das zu? Ich hätte sie alle niemals so nah an mich heranlassen sollen, dass sie für mich eine Bedeutung bekamen. Es war meine eigene Schuld, dass das jetzt alles geschah. Ich hatte es geradezu herausgefordert. Und ich hatte gewusst, was folgen würde. "Wie kann man nur so dämlich sein!", fauchte ich und riss die Tür auf. Ja, da war er wieder. Der Selbsthass. Auch bekannt unter dem Namen: mein bester Freund. Ich verdrehte die Augen. So ironisch heute...Lucian...bekommt dir die alleinige Gesellschaft nicht? Wo kam das her? War ich das selbst noch. Doch auch darauf konnte ich nicht antworten, wollte ich nicht antworten. Ich hatte versagt. Dieser Tag würde mich noch umbringen... Nachdem ich erfolgreich meine Gedanken ein weiteres Mal verdrängt hatte, fing ich tatsächlich an zu packen. Doch ob ich schon heute Abend verschwinden würde, wusste ich noch immer nicht. Vielleicht wartete ich auf ein Zeichen. Fragt sich nur von wem...von Tessa?
Akuma
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 1:01 am
Ich war mir extrem sicher, dass man meinen Schrei schon tausende Kilometer weit hörte. Schließlich war ich erstens nicht sonderlich leise und zweitens... jeder vernünftige Mensch schrie, wenn er gerade im Begriff war, auf seinem Koffer auf ein Haus zuzurasen. Dabei war das ncihtmal Absicht. Ich war einfach nur gestolpert. UNd auf meinen Koffer gefallen. UNd schon raste ich den Hügel zu Hütte 8 runter. Ich hoffte einfach mal, dass mir entweder jemand half, wenn ich nur laut genug schrie, was ich dann aber doch einstellte, als mein Hals anfing, weh zu tun, oder dass der Koffer vor der Tür anhielt. Letzteres tat er auch. Nur ich tat es nciht. Die Tür wurde fast aus den Angeln gerissen, als ich durchraste und gegen die Wand knallte, dann auf den Boden kippte und liegen blieb. Aua? Ich rappelte mich blitzschnell wieder auf und lief zur Tür, holte den Koffer rein und machte das Brettding zu. Tief durchatmen. Bisher hatte ich es geschafft, den Jungen, der da einpackte, nciht zu bemerken. Auch weiterhin bemerkte ich ihn nciht, als ich anfing, die Hütte zu untersuchen, den Koffer natürlich mitten im Weg liegen lassend. Dann öffnete ich die Schränke nacheinander, stellte fest, dass sie voll waren und schloss sie wieder, bis ich einen leeren fand. Dort stopfte ich meinen Koffer rein, da ich zu faul war, um auszupacken und schloss ihn wieder. Ich setzte mich auf einen Stuhl und starrte Löcher in die Luft, den Jungen immer noch nicht bemerkend und irgendwie keineAhnung habend, was ich tun soll.
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 4:29 am
Ich hörte diesen Schrei. Natürlich tat ich es. Schließlich hatte ich einen ausgeprägten Gehörsinn. Doch die Gleichgültigkeit, die sich in mir ausgebreitet hatte, verhinderte, dass ich nachsah. Spielte es überhaupt noch eine Rolle, was ich tat oder nicht mehr tat? Ich knurrte vor mich hin und stopfte weiter Kleidung in meinen Koffer. Ich tat es nur, damit diese Sachen nicht hierblieben und Tessa anlockten. Ansonsten hätte ich mir wahrscheinlich die Mühe des Packens nicht gemacht. Wenn ich mir aber vorstellte, dass diese dreckige, perverse, alte Schachtel meine Sachen in die Finger bekam...Ich musste jetzt schon würgen. Ohne die Bilder in meinem Kopf. Ein normaler Mensch wäre vermutlich erschrocken. Denn innerhalb weniger Sekunden wurde die Tür beinahe aus den Angeln gerissen und ein Mädchen wurde gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich sie, während ich weiter Hemden und Hosen in den Kopfer packte. Sie war noch nicht tot. Jedenfalls sah sie sehr lebendig aus, als sie aufsprang ihren Koffer in die Hütte zog und die Tür schloss. Ich hörte, wie sie tief einatmete und anfing die Hütte zu untersuchen. Nacheinander öffnete sie die Schränke und stellte dann ihren Koffer einfach in einen leeren, als sie einen fand. Ich wunderte mich leicht, ließ mir aber nichts anmerken und hatte meine packende Tätigkeit noch immer nicht eingestellt. Die meisten fangen sofort mit dem auspacken an..., dachte ich. Sie schien definitiv anders zu sein. Und verletzt, hatte sie sich anscheinend auch nicht. "Nicht, dass ich auf Höflichkeiten bestehe...", find ich dann doch an und meine Stimme klang leise, melodisch, ja fast hypnotisch, "aber wenn man schon solch ein Chaos anrichtet, kann man wenigstens auch 'Guten Tag' sagen..." Ich hatte mich zu ihr umgedreht und meine Augen ruhten auf ihr, wie sie dort auf dem Stuhl saß und Löcher in die Luft starrte. Doch dann wandte ich mich wieder ab, zog die letzten Sachen aus meinem Schrank, schlug die Schranktüren zu, packte den Rest ein und schloss meinen Koffer. Es konnte mir egal sein, dass Hütte 8 eine neue Mitbewohnerin hatte. Und sie brauchte mich auch nicht sympathisch oder unsympathisch finden. Ich würde ohnehin nie wieder hier sein.
Akuma
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 6:10 am
Ich hatte den packenden Jungen wirklich nicht bemerkt. Auch seine Worte waren nicht bei mir angekommen. Ich starrte also meine Löcher in die Luft und kippelte ein wenig auf meinem Stuhl rum, bis ich nach hinten umkippte und mir den Kopf anschlug. Mal wieder. Wie hatte Mum das immer erklärt? Ich würde mich selbst krankenhausreif prügeln und brauchte nichtmal nen Gegner. Aber es war lustig, die Hütte aus einer neien Perspektive zu sehen. Jedoch stand mir jemand im Weg... ein wrißhaariger Junge, der an einem Koffer rumpackte und ihn schloss. Hm... seit wann war er hier? Konnte er sich teleportieren? Ganz sicher! Der Typ war eine menschliche TARDIS! Ich starrte den Kerl mit großen Augen an. Nicht, weil er gut aussah oder sowas, sondern weil ich noch nie eine richtige TARDIS gesehen hatte. "Du... die Sachen gehören doch in den Schrank.", stellte ich fest und deutete irgendwo hin, in der Hoffnung, dass da ein Schrank wäre. Noch immer lag ich mit den Beinen auf meinem Stuhl und um ehrlich zu sein, ich wollte nicht aufstehen. Es war nämlich gerade richtig gemütlich.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 6:35 am
--->Weide Kate Ich habe Mia den ganzen Weg nicht aus den Augen gelassen. Nicht so ganz jedenfalls. Bei Hütte 8 klopfe ich zaghaft gegen die geschlossene Tür, warte aber nicht lange ab. Wenn irgendwer da ist, beispielsweise Lucian oder Lamio würden sie es mir schon nicht übel nehmen. Ich öffne die Tür und trete ein. Und da steht er. Lucian. In einer Ecke liegt ein Mädchen, die Beine noch auf einem Stuhl. Sie scheint auf diesem umgefallen zu sein. Ich sehe den gepackten Koffer und erschrecke kurz. Hat er es so eilig? Ist Tessa etwa schneller voran gekommen wie erwartet? "Lucian?", frage ich leise, zögernd. Etwas in seiner Miene, die ich nur im Profil sehe, sagt mir, dass ich vorsichtig sein sollte. Etwas ist auf jeden Fall. Und plötzlich packt sie mich wieder. Die Panik. Hinterrücks und vollkommen unerwartet und ich fange an zu zittern.
Akuma
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 7:23 am
Sorry... zu faul, mir noch was auf der Weide auszudenken...
Kate hatte so unglaublich gefleht, dass ich natürlich mitgekommen war. Das Mädchen hatte geklopft und war einfach reingegangen, etwas zögernd folgte ich ihr und sah mich um. Eigentlich sollte man sagen, diese Hütte sah wie meine aus. Tat sie aber nicht. Sie war voller und man fühlte sich hier bestimmt nicht so einsam. Ich fragte much gerade, wie ich das Leben in meiner Hütte überleben würde, als Kate auch schon leise 'Lucian' fragte. Ich drehte mich um und musterte den Jungen etwas neugierig. War das Kates Freund? Schlecht sah er nicht aus. Aber sein Koffer schien gepackt. Warum nur? Ich spürte, dass Kate zitterte und ich sah sie an. "Beruhig dich... bitte.", flüsterte ich leise.
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 8:03 am
So langsam fragte ich mich, ob sie das mit Absicht tat: Dieses ignoraten Verhalten. Dann fiel mir aber wieder ein, dass ich es oft nicht anders tat. Und da mir das ganze ohnehin schnell wieder gleichgültig wurde, war es nicht länger wichtig. Trotzdem fing die Wut in mir an zu brennen. Als sie dann mit dem Stuhl umkippte, war ich es, der sie komplett ignorierte und versuchte gleichzeitig, mich wieder zu beruhigen. Und jetzt war sie es, die mich wahrnahm. Im Grunde war diese ganze Situation einfach verdreht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich laß ihre Gedanken, da sie sie geradezu offen auschickte und ich sie auffing. "Nein, ich bin schon eine ganze Weile hier und ich kann mich nicht teleportieren. Leider. Und ich muss deine Fantasie stoppen. Ich bin keine menschliche Tardis, was auch immer das sein mag", beantwortete ich ihre gedanklichen Fragen und es war mir ziemlich egal, ob sie nun wusste, dass ich Gedankenlesen konnte, oder nicht. Ich Ich würde nicht mehr lange hier sein und es sollte mir als Ablenkung dienen. Irgendwie musste ich mich ja beruhigen können. Ich fing ihren starrenden Blick aus ihren großen Augen auf und schüttelte den Kopf, als sie meinte, dass die Sachen doch in den Schrank gehören. "Gehören sie auch noch in den Schrank, wenn man packt, weil man gehen muss?", fragte ich sie mit beiläufig klingender Stimme, was mich sehr viel Kraft kostete und wandte mich ihr nun ganz zu. Meine Arme verschränkte ich, während ich auf sie herabsah. Ein Klopfen zeriss dann die Stille. Ein zaghaftes, leises Klopfen. Und plötzlich stand ich unter Spannung. Was wollen alle nur hier?, fragte ich mich. Wieso ließ man mich nicht einfach IN RUHE??? Mein Gesicht verfinsterte sich etwas und meine Wangenknochen traten hart unter meiner blassen Haut hervor. Ich hatte mit allem gerechnet. Auch mit Kate. Aber als sie und ein anderes Mädchen dann eintraten und unsere Blicke sich trafen, zog sich die lodernde Wut in mir etwas zurück, was aber nichts an meiner Mimik und Gestik änderte. Meinen Namen sprach sie genauso aus, wie sie angeklopft hatte: leise und zögernd. Und ich hatte mich mal wieder nicht unter Kontrolle, weil alles heute zu viel war. "Ich weiß wie ich heiße!", blaffte ich sie an und dass, obwohl mich ihre Nähe sogar etwas beruhigte. Als ich nach meinem Koffer griff, der geschlossen auf meinem Bett lag, sah man, wie sehr ich mich beherrschte, um ihn normal auf den Boden zu stellen, anstatt ihn an die Wand zu werfen. Kate's Zittern machte mich wütend. Wütend auf mich selbst. Denn ich wusste, wieso sie zitterte. Alles machte mich wütend. Wütend und verrückt. Ich hatte solangsam keine Kontrolle mehr. Und das brachte mich schier um. Denn ich wusste, welchen Schaden ich anrichten konnte und es auch gerade tat. Das Mädchen, welches neben Kate stand und versuchte sie zu beruhigen, hatte ich bis jetzt ignoriert und ich tat es auch weiterhin. Ich wandte der Gruppe charmant den Rücken zu und sah aus dem Fenster. Gefüllt voller Wut, Verzweiflung und Selbsthass.
Akuma
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 9:11 am
Ich wusste nicht wirklich, was der Kerl wollte. Aber er schien meine Gedanken lesen zu können, was mir gar nicht passte. Die wollte ich für mich alleine haben. Es waren MEINE! Allerdings war ich trotzdem noch vollkommen ruhig und gut drauf. Als er fragte, ob die Kleidung denn auch in den Schrank gehörte, wenn man ging, zuckte ich mit den Schultern. "Weiß nicht. Vielleicht?", versuchte ich es. Als es an der Tür klopfte, blieb ich noch liegen und zwei Mädchen kamen rein. Ich fing an, mich aufzurichten und den Stuhl an Ort und Stelle zu schieben, als die eine leise einen Namen flüsterte und der Junge sie anblaffte. Also... das ging mir gegen den Strich. Gut, ich verstand es ja, wenn man schlecht gelaunt war. Aber ich verstand nicht, wie man Wut an anderen auslassen konnte, die sich Sorgen machten. "Sag mal... tickst du noch richtig? Andere anzuschreien ist aber nicht die Art, wie man sich ihnen gegenüber benehmen sollte, egal, wie schlecht man gelaunt ist. Oder wurde bei meiner Erziehung etwas falsch gemacht?", fragte ich vollkommen ruhig und ohne Wut in der Stimme. Ich meine... ja. Ok. Wir Zombies waren auch nicht gerade für unsere guten Manieren bekannt. Dennoch hatte Lucian, wie er scheinbar hieß, keinen Grund, selbst unsere schlechten Manieren zu toppen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie das stille, weißhaarige Mädchen ihre Freundin umarmte, scheinbar, um diese vor einem Nervenzusammenbruch zu schützen.
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 10:38 am
Kate Mia versucht mich zu beruhigen. Sie spürt das Zittern, umarmt mich um den drohenden Nervenzusammenbruch zu stoppen. Denn Lucians Miene ist eiskalt. Und wie er mich anblafft, als ich seinen Namen sage macht mir regelrecht Angst. Ich sehe wie viel Beherrschung es ihn kostet den Koffer vernünftig abzustellen. Er ist geladen, bis zur Oberkante. Und nlch während das Mädchen ihn zurechtweist dreht er sich zum Fenster. Und das ist der Moment, in dem ich nicht länger aus Angst oder schwachen Nerven zittere, sondern vor Wut. Kalter, grausamer und unbändiger Wut. Ic schiebe Mia zur Seite. "Geh zurück. Sonst tue ich dir höchstens weh.",sage ich mit einer Stimme die locker Metall schneiden könnte. Ich befreie mich aus ihrem Griff und gehe auf ihn zu. "Was ist passiert? Was hat Rin getan? Oder war es Tessa? Verdammt sprich mit mir. Du weißt, doch dass ich für dich da bin. Mach den Mund auf Lucian. Sonst zeig ich dir, wie ungemütlich es hier werden kann.Ich mache keine Witze diesmal. Ich liebe dich, aber ich kann auch ganz anders. Und du weißt, dass ich das heute eigentlich nicht mehr vertrage.",sage ich drohend. "Bitte Lucian.",setze ich flehend hinzu. Langsam gehe ich noch einen Schritt auf ihn zu. Ich könnte heulen. Was ist nur passiert, dass erst sich jetzt so benimmt. Doch ich muss stark bleiben. Gebe ich jetzt nach, dann habe ich verloren. Und zwar nicht nur ihn, sondern auch das kleinste bisschen Würde und Respekt, dass ich mir bisher vor Mia noch bewahrt hatte.
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jun 20, 2014 11:05 pm
Ich merkte natürlich, dass es ihr gar nicht gefiel, dass ihre Gedanken mir nicht verborgen blieben. Aber in dieser Stimmung, in der ich gerade war, nahm ich definitiv auf nichts und niemand Rücksicht. Ich konnte es gar nicht. Und wenn ich es mir selbst eingestand, dann wollte ich es auch gerade gar nicht. Als ich fragte, ob die Kleidung denn auch in den Schrank gehörte, wenn man packen würde und gehen musste, zuckte sie nur mit den Schultern und meinte etwas von 'weiß nicht und vielleicht'. Ich verdrehte daraufhin nur leicht die Augen und ließ es gut sein. Nachdem Kate und Mia die Hütte betreten hatten, stand 'meine' neue Mitbewohnerin vom Boden auf und stellte den Stuhl an Ort und Stelle zurück. Sie versuchte sich nicht einzumischen, blieb ruhig und freundlich, als ich jedoch Kate (unfairerweise) anblaffte, änderte sich das. Obwohl sie ruhig blieb. Sie fragte mich, ob ich noch richtig ticken würde, da es nicht die Art wäre, andere so anzuschreien und sich ihnen gegenüber so zu benehmen. Dabei sollte es auch keine Rolle spielen, ob man schlecht gelaunt ist. Ich ignorierte sie, sie und auch die anderen, indem ich ihnen meinen Rücken zudrehte. Ich fand, dass dieses Mädchen sich mal gar nicht hier einzumischen hatte. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie Mia versuchte Kate zu umarmen. Ich schloss die Augen und versuchte mich selbst wieder etwas zusammen zu reißen, was definitiv schwerer war als gedacht. Und natürlich gelang es mir nicht. Ich spürte, dass Kate zu allem Überfluss auch noch Angst bekommen hatte. Ich schnaubte leise. Im Grunde war diese Angst, immer das, was ich gewollt hatte. Sie sollte endlich merken, dass sie ohne mich besser dran war, dass ich nicht der Richtige für sie war. Aber es war eine zweischneidige Klinge. Und ich verletzte mich selbst damit auch. Ihre Angst verwandelte sich in kalte, grausame, unbändige Wut. Ähnlich der meinen, nur das meine heiß in mir loderte. Ich hörte, wie sie Mia zur Seite schob und meinte, dass sie zurückgehen sollte, da sie ihr sonst höchstens weh tun würde. Ihre Stimme klange so, als könnte sie damit locker Metall schneiden. Ich spürte, wie sie sich mir näherte und natürlich hörte ich es auch. Kurz darauf fragt sie mich, was passiert sei, was Rin getan hätte, oder ob es Tessa war. Sie meinte, dass ich verdammt nochmal mit ihr sprechen sollte, dass ich doch wisse, dass sie für mich da sei und dass ich endlich den Mund auf machen sollte. Ansonsten würde sie mir zeigen, wie ungemütlich es hier werden könnte und dass sie diesesmal keine Witze mache. Sie sagte, dass sie mich liebe, aber dass sie auch ganz anders könne und dass ich wisse, dass sie das heute eigentlich nicht mehr vertragen könnte. Flehend setzte sie ein 'Bitte Lucian' hinzu und näherte sich mir langsam noch einen Schritt. Wie immer habe ich sie ausreden lassen und allein schon das, sollte man mir hoch anrechnen, wenn man bedenkt, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe. Mit einer katzenhaften Bewegung drehte ich mich zu ihr um. Meine Augen wechselten rasend ihren Farbton, was ich sonst immer unterdrücken konnte, doch heute habe ich wohl eine Grenze deutlich überschritten. "Was passiert ist?", wiederholte ich ihre Worte bedrohlich leise. "Was passiert den schon die ganze verdammte Zeit?", brach es dann aber unkontrolliert aus mir heraus. "Rin hat gar nichts getan. Sie hat mir nur wieder deutlich gezeigt, was und wer ich bin. Und dass ich schon wieder versagt habe. Ich brauche mir gar keine Mühe mehr zu geben. Ich mache ohnehin niemals etwas richtig. Oder sehe ich das falsch?" Jetzt waren es meine Hände die zitterten und ich verschränkte die Arme vor der Brust, um ihnen etwas Einhalt zu bieten. "Natürlich ist es Tessa", fügte ich dann leise hinzu. "Sie ist es immer. Sie wird es immer sein." Ich schließe für wenige Senkunden die Augen und als ich sie wieder öffne, wechseln sie die Farbe nicht mehr ganz so schnell. "Ich rede mit dir. Und ja, ich weiß, dass du für mich da bist. Aber auch wenn ich es gerne hätte, du kannst mir das nicht abnehmen. Du kannst dagegen nichts tun." Meine Stimme hatte sich wieder beruhigt, doch kaum das sie es getan hatte, änderte es sich wieder und ich wurde lauter. "Sag mir, was sollen wir noch dagegen tun? Es ist verloren! Schon lange! Viel zu lange! Ich habe keine einzige Chance gegen sie und du erst recht nicht!" Die anderen Anwesenden hatte ich schon lange verdrängt. Mit wenigen kraftvollen Schritten ließ ich den Abstand zwischen uns hinter mir. Ich stoppte nicht, als ich sie erreichte. Ich packte sie, knurrend, aber sanft und ließ mich mit ihr auf den Boden fallen. Ich stützte sie ab, damit ihr nichts passierte, aber ich hielt sie so fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. "Hast du Angst?", fragte ich leise und strich mit meiner Nase ihren Hals hinauf. "Ist es ungemütlich genug für dich, Katherine Lighters?", fragte ich nach und das Knurren wich einem leisen Lachen. "Ich liebe dich. Und ich vertrage und ertrage es auch nicht", fügte ich noch hinzu und strich mit meinem Lippen flüchtig über ihre. Meine Augen beruhigten sich und behielten ihre dunkelgraue Farbe. "Wie nahe Wut doch am Verlangen liegt...", flüsterte ich, bevor ich sie los ließ und ich mich erhob. Und erst jetzt fiel mir wieder auf, dass die anderen beiden noch da waren.
Akuma
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Sa Jun 21, 2014 2:18 am
Ich wusste nicht wirklich, warum, aber ich fühlte mich hilfloser als sonst. Vielleicht, weil ich nur daneben stehen und zusehen konnte. Als ich sah, wie Kate eintrat und ich ihr folge, hatte ich schon längst die schlechte Stimmung gespürt. Obwohl... schlecht war weit untertrieben. Wenn man hier reinkam, war man praktisch im chemischen Gefrierfach, in welchem man künstlich die tiefste Temperatur erzeugte. Minus zweihundertirgendwas Grad, wenn ich mich echt erinnerte. Sagen wir... es war kalt. Das Mädchen auf dem Stuhl schien lockerer zu sein, und die Quelle der kalten Atmosphäre war schnell erkannt. Ein Junge, der weiße Haare hatte und sonst vollkommen normal aussah. Bis auf seine Aura, die mir irgendwie nicht gefiel... warum auch immer. Ich bemerkte, dass Kate wieder nahe eines Nervenzusammenbruchs war und wollte sie trösten, allerdings fauchte der Junge sie an und ich hielt Kate nun fest umarmt, damit sie nicht vollkommen umkippte. Und irgendwie auch, um sie zu schützen. Als das fremde Mädchen den Jungen vollkommen ruhig zusammenschiss, staunte ich innerlich. Wie konnte man bei sowas ruhig bleiben? Naja... scheinbar brauchte man Übung. Ich dagegen war viel zu ängstlich und darum bemüht, Streit zu meiden... zwischen den allen hier und mir schienen Welten zu liegen. Aber egal. Kate schob mich plötzlich zur Seite mit den Worten, sie wolle mir nicht wehtun. Ich blieb stehen, allerdings machte mir schon Kates Stimme Angst und ich hielt mir zur Sicherheit die Ohren zu, um nichts davon mitzubekommen. Ich wusste nicht mehr, wie ich reagieren würde. Ich hörte nicht, was Kate zu Lucian, wie er hieß, sagte, aber dafür seine Worte laut und klar, da er sehr laut sprach. Er hatte wohl auch keine Lust mehr und als ich kurz hinsah, hatte er gerade Kate schnell, aber sanft zu Boden befördert. Die Tür knallte, als ich sie hinter mir zuschlug und draußen erstmal tief Luft holte. Ich wollte wirklich nicht mehr... wenn ich an Götter glauben würde, würde ich jetzt wohl beten... da ich das aber nicht tat, blieb mir nichts anderes übrig als nichts zu tun. Langsam stand ich auf und lief um die Hütte rum. Dass Lucian Kate schon losgelassen hatte, sah ich nicht. Ebenso, dass das andere Mädchen einfach nur in ihrer Ecke stand und zusah. Ich wollte nicht mehr. Warum gab es hier sol viele Probleme? In diesem Moment wünschte ich mir, alleine in meiner Hütte zu sein und von alldem nichts mehr zu wissen. Mehr wollte ich echt nicht. „Hört auf. Bitte... hört doch auf zu schreien.“, murmelte ich und irgendwie ahnte ich, dass irgendjemand da drinnen es hörte. Dennoch wollte ich einfach nur, dass nichts mehr passierte. Dass Kate wieder normal war und es ihr gut ging.sie sollten nur aufhören. Müde ließ ich mich ins Gras sinken und sah einfach nur vor mich hin. Ich dachte an zuhause. Es war dort immer friedlich gewesen und ich hatte mich auch mit Oma gut verstanden. Bis meine Eltern sehr lange wegblieben und meine Oma mich plötzlich nicht mehr so sehr mochte... Langsam stand ich auf und ging zur Hüttenwand. In mir hatte sich eine riesige Wut geballt und ich trat mit voller Kraft gegen die verdammte Hütte. Auch wenn das Haus nichts dafür konnte. Es war mir gerade sowas von egal.
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 22, 2014 5:17 am
Kate Lucians neue Mitbewohnerin verteidigt mich, als Lucian mich anblafft. Sie meint, und damit hat sie auch völlig recht, dass es sich nicht gehöre, sich so zu benehmen. Ich werfe ihr einen kurzen Blick zu und bewundere sie für ihre unglaubliche Ruhe, als sie ihm die Liviten liest. Ihm passt es nicht. Das macht seine ganze Haltung nur allzu deutlich. Doch ich hebe abwehrend die Hand. "Lass es gut sein. Das ist nicht dein Streit und ich möchte nicht, dass irgendwer dazwischen gerät und sich wegen irgendwas schuldig fühlt. Also bitte.", sage ich leise. Ich weiß, wieso Mia mich umarmt. Sie merkt, wie dünn meine Nerven sind. Wie sehr ich gerade am Rand jeglicher Kontrolle angekommen bin. Sie will mich beschützen und es müsste genau umgekehrt sein. Sie ahnt von der Realität die sie umgibt noch nichts und ich müsste sie solange davor bewahren, bis sie es begreifen kann. Bis ich ihr die Wahrheit sagen kann. Und genau diese Gedanken und die Wut, die sein Verhalten in mir entflammt sind es letztlich, die dazu führen, Mia zur Seite zu schieben und sie zu bitten mich zu lassen, weil ich ihr sonst wehtun würde. Ich merke, wie sie mich lässt. Also gehe ich auf Lucian zu, frage, was los ist. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sie sich die Ohren zuhält. Oh Mia. Es tut mir so leid, dich in diesen Streit mit hineingezogen zu haben, denke ich. Mit einer schnellen Bewegung dreht er sich zu mir um. So schnell und geschmeidig, wie es nur Katzen können. Seine Stimme ist leise und bedrohlich, als er fragt, was denn schon die ganze Zeit sei und flucht dabei so, wie ich es noch nie aus seinem Mund gehört habe. Doch ich lasse ihn reden. Es wäre unfair, es nicht zu tun, nachdem er mir, trotz seiner Wut auch zugehört hat. Er erklärt, aus seiner Sicht, was los ist. Rin habe ihm nur erneut deutlich gemacht, was und wer er eigentlich sei. Ich schnaube verächtlich. Er glaubt sich keine Mühe geben zu müssen, denn es sei ja sowieso alles, was er tut falsch. Nun zittern seine Hände heftig vor Wut und obwohl er sie schnell vor der Brust verschränkt um es einzudämmen sehe ich es trotzdem. Er ist auch am Grenzpunkt angekommen. Ich bekomme nur sehr nebenbei mit, dass Mia die Hütte mit einer laut knallenden Tür verlässt. Verdammt. Ich weiß, dass es besser gewesen wäre, sie zu ihrer Hütte zu schicken. Ich wusste es einfach. Lucian meint, dass es natürlich Tessa sei. Sie sei es immer. Ich seufze tief. Natürlich ist sie es. Er spürt, wie sie näher kommt und es macht ihn wahnsinnig. Keine Frage. Er schließt die Augen und ich nutze die Pause um wenigstens ein paar Worte los zu werden. "Herrgott, Lucian. Was auch immer da vorgefallen ist. Lass dich doch nicht von ihr bestimmen. Nicht von Rin. Wir wollten ihr helfen und wenn sie diese Hilfe nicht annimmt, ist das nicht unsere Schuld. Auch wenn sie es nicht wollen wird, werde ich mich um sie kümmern. Du machst es nicht falsch Lucian. Nie. Sonst würde ich dich nicht so lieben. Und das tue ich nun mal. Ich liebe dich. Más de mi vida. Por favor, mi estrella." Er öffnet die Augen und der sich verändernde Farbton zeigt mir nur wie weit wir von der Normalität hier abgerückt sind. Lucian weiß, wie gern ich ihm das alles gerne abnehmen würde, doch dass es nicht geht. Und das tut mir so furchtbar leid. Er fragt, was wir noch tun können. Wir hätten keine Chance. Hätten sie nie gehabt. "Wir haben eine Chance. Darauf müssen wir setzen. Sie wird es nicht zu Ende bringen. Verdammt. Das lasse ich nicht zu. Verstanden. Sie nimmt uns nichts weg. Sie ganz bestimmt nicht.", schreie ich. Ich will es nicht einsehen. Es nicht wahrhaben. Und ich bin entschlossen zu kämpfen.Für das, was mir wichtig ist. Mit wenigen Schritten ist er bei mir, und wirft uns beide zu Boden, stützt mich aber ab. Seine Nase streicht sanft meinen Hals hinauf. Er fragt mit einem kleinen Lachen, ob es so ungemütlich genug für mich sei. Ob ich Angst hätte. Dafür macht er sich sogar die Mühe meinen vollen Namen zu nennen. "Da muss ich dich enttäuschen. Das ist so gar nicht ungemütlich für mich. Und seit wann sollte ich Angst vor dir haben?", hauche ich. Auch er meint, er liebe mich und vertrage das alles nicht mehr. Flüchtig streichen seine Lippen über meine. Es ist nicht mehr wie ein Hauch. Zart und wunderschön in diesem Moment. Und er weckt sofort die Sehnsucht nach mehr in mir. Und das Bedürfnis wieder heute Mittag im Vorhof zu sein. Wo wir uns noch nicht um Tessa sorgen mussten. Wieder meint er, wie nahe Wut doch beim Verlangen liege. Das hat er heute schon einmal gesagt. Vor meinem Nervenzusammenbruch. Er steht wieder auf und auch ich kämpfe mich wieder hoch,bleibe aber so dicht bei ihm stehen, dass kaum eine flache Hand zwischen uns passen würde. Erst jetzt fällt mir auf, dass seine Mitbewohnerin noch immer da steht. Doch ich verdränge es sofort wieder. Jetzt ist er wichtig. Und dann Mia. "Bitte Lucian. Tu nicht das, was ich fürchte, dass du tun willst.", flüstere ich noch, doch als ich merke, dass mir zum wiederholten Male an diesem Tag Tränen in die Augen steigen, drehe ich mich schnell zur Seite, in der Hoffnung, dass es keiner sieht.
Akuma
Anzahl der Beiträge : 7891 Anmeldedatum : 22.07.13 Alter : 27 Ort : Der Schrei der Ente
Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 22, 2014 5:46 am
Ich hörte Kates Schrei so klar, als würde sie neben mir stehen. An die Wand gelehnt starrte ich vor mich hin, wollte nicht mehr... ich wollte keinen Streit. Ruhe... aber ich wusste, dass Kate und Lucian das klären mussten. So viel verstand ich ja noch. Ich war nicht immer blöd. Als ich aufstand, sagte ich nichts. Zu wem auch? Ich ging einfach leise weg... dorthin, wo ich alles vergessen konnte. Zur Weide
Ihr könnt Kami überspringen. Die steht da nur rum und spielt Deko^^
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 22, 2014 10:02 am
Ich spürte, dass Mia meine Aura wahrnahm und sie ihr ganz und gar nicht gefiel. Aber erklären konnte sie es sich nicht. Ich schon. Es war das Dämonische und vor allem der Nachtmahr in mir. Er hielt andere auf Abstand oder zog sie an. So wie es ihm passte. Oder genauer gesagt, wie es meinem Hunger nach Träumen passte. Aber genug davon. Als sich 'meine' neue Mitbewohnerin einmischte, hörte ich, wie Kate zu ihr sagte, dass sie es gut sein lassen sollte, da es nicht ihr Streit wäre und dass sie nicht möchte, dass irgendwer dazwischen gerate. Weise Worte. Ich wollte auch niemals, dass jemand zwischen Tessa und mich gerät, doch ich habe es nicht geschafft, Kate daraus zu halten. Ich hätte meine Gefühle verleugnen sollen, um ihr dieses Leid zu ersparen. Dann wird sie von Mia umarmt, die sie jedoch zur Seite schiebt. Sie sieht mich nur an, wie ich mich geschmeidig in einem rasenden Tempo umdrehe und ihre Fragen beantworte. Auch sie lässt mich reden, so wie auch ich sie hatte ausreden lassen. Trotz meiner Wut. Als ich ihr sage, dass mir Rin nur erneut deutlich gemacht hat, was und wer ich bin, schnaubt sie verächtlich. Eine andere Reaktion hatte ich nicht erwartet. Natürlich sah sie es nicht so. Sie glaubte noch immer der Illusion. Mia verließ die Hütte und ließ die Tür laut zuknallen. Ich bekam es im Gegensatz zu Kate sehr wohl mit, aber es kümmerte mich einfach nicht. Manchmal fragte ich mich, wieso solche Leute dann überhaupt bei mir vorbei sahen, wenn sie doch schon von weitem spürten, dass es alles andere als spaßig werden würde. Als ich von Tessa anfing, seufzte sie tief. Mir ist auch klar, dass Kate um diese Tatsache weiß. Sie weiß, dass sie näher kommt und mich damit in den Wahnsinn treibt. Als ich die Augen schloss, um den rasenden Farbtonwechsel unter Kontrolle zubekommen, nutzte sie die Pause, um einige Worte loszuwerden. "Ich lasse mich nicht von ihr bestimmen! Mein Schicksal bestimmt alleine. Das Einzige, was ich getan habe ist, dass ich aufgehört habe, mich gegen mein eigenes Schicksal zu stellen. Ich versuche doch nur, den Nachtmahr zu akzeptieren. Denn ich kann nicht mehr geteilt leben. Ich schaff es nicht mehr. Ich bin nicht stark genug dafür. Früher habe ich mich von Tierträumen ernährt. Dass ich jetzt die Träume der Menschen brauche, zeigt doch wohl deutlich, dass ich es nicht mehr kann!" Ein bitterer, verächtlicher Ton schwingt mit, den ich natürlich gegen mich selbst richte. Selbsthass erfüllt mich noch immer und wird es auch immer. "Wenn ich es nicht falsch mache, wieso funktioniert dann alles nicht mehr?", fragte ich leise und kurz verzog sich mein Gesicht zu einer qualvollen Grimasse, bevor es wieder kalt und ausdruckslos wird. Und um ausdruckslos zu bleiben, lasse ich auch ihre Liebeserklärung so stehen, ohne darauf etwas zu erwidern. Als ich sagte, dass wir keine Chance haben, widersprach sie mir. Sie schrie geradezu, dass wir darauf setzen müssten, dass sie es nicht zu Ende bringt, dass sie das nicht zulassen würde. Ich seufzte nur innerlich. Denn ich kenne Tessa. Sie wird beim Ende dabei sein. Und sie wird den größten Teil dazu beitragen. Und ich weiß auch, dass ich es gegen sie nicht schaffen werde. Und dass sie schlimmstenfalls Kate töten wird. Was mich dann wohl komplett zerstören wird. Aber umbringen wird es mich nicht. Leider...vielleicht sollte ich doch -?, lenkten mich kurz meine Gedanken ab. Doch dann trennte ich den Abstand zwischen mir und Kate und ließ uns auf den Boden fallen. "Nicht ungemütlich? Hm...schade...ich dachte das könnte ich...", murmelte ich auf ihre Worte. "Du solltest schon immer Angst vor mir haben...vergiss das nicht..." Als ich mit meinen Lippen flüchtig über ihre strich, muss ich mich fast schon gewaltsam und vor allem schnell von ihr lösen, was ich sie aber nicht spüren ließ. Denn sonst würde ich nur wieder dieses unbändige Verlangen in mir wecken. Noch habe ich es unter Kontrolle. Aber es würde mich nicht wundern, wenn ich das auch noch verlieren würde. Wahrscheinlich ist das nämlich das Einzige, was ich noch beherrsche. Als ich wieder stand, kämpfte Kate sich ebenfalls hoch und blieb so dicht bei mir stehen, dass kaum noch etwas zwischen uns passte. "Legst du es drauf an, dass ich mich heute noch komplett verliere?", fragte ich sie mit rauer und heiserer Stimme. Meine Wut wurde jetzt erst einmal von meinem Verlangen nach Kate verdrängt. Kurz darauf flüsterte sie, dass ich nicht das tun sollte, was sie fürchtet, was ich tun will. Ich vermutete, was sie meinte. Sie meinte eine frühere Abreise. Und ich schwieg. "Wenn ich dich bitten würde, mitzukommen, dann würdest du es sofort tun...hab ich nicht recht?", fragte ich sie leise. Ich wusste nicht, was das sollte, denn ich kann sie nicht mitnehmen. Ich werde über mehrere Schiffe und das Meer fliehen müssen. Und letztendlich auf irgendeiner abgelegenen kleinen Insel bleiben. Außerdem hat Kate Schule. Auch wenn ich sie liebend gerne mitnehmen würde. Sehr viel lieber als diesen Koffer. Ich seufze leise, als ich sehe, wie sie sich abwendet, als ihr die Tränen in die Augen steigen. Ich strecke meine Hand aus, langsam, kontrolliert und drehe ihren Kopf wieder zu mir. "Verwehre sie mir nicht schon wieder...", hauche ich und hebe den anderen Arm, um ihn um ihre Taille zu legen und sie an mich zu ziehen, sodass nun wirklich nichts mehr zwischen uns passt. Sie tut mir leid. Sie hat wirklich etwas Besseres verdient wie dieses Auf und Ab, dieses ganze Chaos mit mir. Und während ich das denke, frage ich mich, ob ich sie gewarnt habe. Habe ich sie gewarnt? Sicher bin ich mir nicht, auch wenn ich es eigentlich wissen müsste. Aber gesagt, dass ich nicht der Richtige bin, für sie, dass habe ich. Aber glauben wollte sie es schon damals nicht und heute glaubt sie es immer noch nicht. Sie ist stur. Verdammt stur. Aber wenn sie es nicht wäre, dann wäre sie nicht die Kate, die ich liebe. Wenn sie im Allgemeinen nicht so wäre, wie sie ist, dann wäre sie nicht die, die ich liebe. Und ich hoffe, dass sie sich nicht all zu viel ändert, in der Zeit, in der ich nicht bei ihr sein kann.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Mo Jun 23, 2014 9:40 am
Kate Etwas an Lucian macht Mia Angst. Das merke ich. Doch ich bin unfähig darauf zu reagieren. Das Problem wird noch geringer als sie irgendwann aus der Hütte verschwindet. Seine Mitbewohnerin hält sich nach meiner Zurechtweisung zurück. Man kann glatt vergessen, dass sie überhaupt im Raum ist. Seine Reaktion auf mein verächtliches Schnauben, als er meint, Rin habe ihm nur erneut vor Augen geführt, was und wer er sei, macht deutlich, dass er mit nichts anderem wie dieser Reaktion gerechnet hat. Er glaubt immer noch, ich sei zu naiv. Sähe die Gefahr in ihm nicht. Wie lächerlich. Er ist keine Gefahr. Das war er nie. Wieso fällt es ihm nur so schwer, eben das zu akzeptieren? Er glaubt, ich lebe in einer Illusion, dabei macht er sich einfach nur so viel schlechter, wie er eigentlich ist. Und das finde ich entsetzlich. Ach komm schon Kate. Das denkst du doch auch immer von dir. Du glaubst auch immer nicht gut genug zu sein. Egal bei was oder bei wem. Du verkaufst dich auch grundsätzlich unter Wert. Du musst ihm auch seine Ecken und Kanten lassen. Das wäre sonst nicht. , schallt mich eine innere Stimme. Doch die bringe ich schnell zum Schweigen. Zum einen, weil ich die Wahrheit nicht hören will, zum anderen, weil der größere Teil von ihr kein Recht im Bezug auf Lucian geben will. Die wenigen Worte, die ich loswerden kann, während er die Augen geschlossen hat, um den Wechsel der Farbtöne in den Griff zu kriegen, muss er natürlich gleich widerlegen. Er behauptet sich nicht von Rin bestimmen zu lassen, sondern von seinem Schicksal und dass er lediglich aufgehört habe, sich dagegen zu stellen. Er versuche doch bloß den Nachtmahr zu akzeptieren, denn er könne nicht mehr geteilt leben. Und sein Hunger auf Menschenträume zeige doch nur deutlich, dass er nicht mehr stark genug sei um sich dagegen zu wehren. Wieder entweicht mir ein kleines Schnauben, doch dieses Mal ist es nicht verächtlich. Es ist mehr wie ein ausatmen, nachdem man sehr lange die Luft angehalten hat. Der bittere Ton seiner Stimme macht deutlich wie sehr er schon wieder in seinem Selbsthass schwelgt. Er fragt, wie es sein kann, dass er nichts falsch macht, wenn doch nichts mehr funktioniert. Sein Gesicht ist eine qualvoll verzogene Grimasse, bevor sie wieder ausdruckslos und kalt wird. So lässt er auch meine Liebeserklärung unkommentiert. Ein mieses Zeichen. Kurz schließe ich frustriert die Augen, doch ich öffne sie schnell wieder. Und diesmal liegt eine Entschlossenheit darin, die ich noch nicht oft in mir gespürt habe. „Lucian! Es ist doch nur in Ordnung deine Gattung zu akzeptieren. Doch zu behaupten, dass du aufgehört hast gegen das Schicksal zu kämpfen, ist mehr wie lächerlich. Du kannst doch nicht ernsthaft daran festhalten, dass alles schon festgelegt ist. Man hat mir mal gesagt, dass wir alle das Leben geschenkt bekommen haben, weil irgendwer – ob es einen Gott gibt weiß ich nicht - nun mal glaubt, dass wir stark genug sind um es zu leben. Und das heißt auch, dass wir manchmal sehr hart für das, was wir uns wünschen kämpfen müssen. Dich diesem ‚Schicksal‘ auszuliefern ist also nur so etwas wie Selbstaufgabe. Und die werde ich nicht hinnehmen. Du, ich, jeder auf diesem Planeten ist so viel mehr als nur das, was dieses ‚Schicksal‘ von uns verlangt. Wir alle sind Kämpfer. Und solange wir gehen können, können wir auch kämpfen. Also lass dich nicht so gehen. Du machst nichts falsch. Manchmal können die Dinge einfach nicht so laufen, wie wir sie gerne hätten. Das heißt aber nicht, dass es nicht funktioniert. Manchmal entstehen aus den seltsamsten Sachen die schönsten Situationen.“, sage ich und gestikuliere dabei wild mit den Händen. Mal davon abgesehen, seit wann klinge ich so verdammt weise. Ist ja schauerlich. Ich klinge schlimmer wie Grams. Mein Geschrei wegen Tessa lässt er unkommentiert, doch ich weiß ganz genau, was er denkt. Er kennt sie. Sie wird ihren Teil zum Ende beitragen und er wird riesig sein. Entweder gewinnen wir, oder – und von diesem Fall mag ich nicht ausgehen – wir sterben. Und ich sicher endgültig. Ihn wird sie am Leben lassen um seine Qual auszukosten. Und ihn dann zu dem zu machen, was sie schon immer wollte. Bei dieser Vorstellung dreht sich mir der Magen um und ich werde blass. Glaube ich zumindest. Gleichzeitig flammt mein Hass auf sie wieder auf. Doch ich dränge ihn zurück. Ich darf mich jetzt nicht darin verlieren. Er lässt uns auf den Boden fallen. Das ich allerdings sage, dass ich es kein bisschen ungemütlich finde, murmelt er, er hätte bisher geglaubt, dass er sowas gut könne. Und dass ich schon immer vor ihm Angst hätte haben sollen. „Dem ist aber nicht so. Gib es auf. Ich habe keine Angst vor dir. Hatte ich nie und werde ich nie haben. Schlag es dir aus deinem Kopf. Wir stehen wieder auf und als ich mich so dicht zu ihm stelle, fragt er, ob ich es heute wirklich darauf anlege, dass er sich verliert. Seine Stimme klingt ganz rau und heiser. Ich ziehe spöttisch die Augenbrauen hoch. „Jap. Tue ich. Obwohl das vermutlich nicht so clever ist. Aber das ist mir egal.“ Auf meine Bitte nicht verfrüht aufzubrechen, fragt er, ob ich mitkäme, wenn er mich fragen würde. Ich nicke. „Wieder ja. Mit dir würde ich sogar über die Erdkante springen, wenn es die denn noch in der Vorstellung der Menschen gebe. Um die Schule muss ich mir da noch die geringsten Sorgen machen. Da bin ich sicher.“, erwidere ich leise. Dann muss ich mich abwenden, denn ich will nicht, dass mich irgendwer weinen sieht. Doch langsam und ganz kontrolliert streckt Lucian die Hand nach mir aus und dreht meinen Kopf wieder in seine Richtung. Er haucht, dass ich ihm meine Tränen bitte nicht schon wieder verweigern soll. Dieser Blick ist so intensiv und dann legt sich sein freier Arm um meine Taille und zieht mich so eng an ihn, dass nun endgültig gar nichts mehr zwischen uns passt. „Nie wieder“, hauche ich zurück, während ich ihm fest in die Augen sehe. In seinen Augen lese ich Mitleid. Seinen Glauben ich hätte besseres wie ihn verdient. Er hat mich davor gewarnt wie gefährlich es mit ihm sei und ich habe es ignoriert. Es ist ein Tanz mit dem Feuer und er glaubt, ich werde mich furchtbar verbrennen. Und das glaube ich eben nicht. Ich bin stark genug um das alles auszuhalten. Solange er nur an meiner Seite ist. Und dann kann ich nicht anders. Ich höre auf ihn lesen zu wollen. Ich kann und will einfach nicht anders. Ich strecke mich auf die Zehnspitzen und küsse ihn. Küsse ihn als könnte es nichts Wichtigeres geben. Es gibt auch gerade nichts. Nur das hier. Ihn und mich. Und mit dem Kuss laufen auch meine Tränen endlich ungehemmt und mischen sich salzig in den Kuss.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 29, 2014 5:33 am
Auf meine Worte schließt sie für einen Moment frustriert die Augen, doch schnell öffnet sie sie wieder. Dieses Mal strahlen sie eine starke Entschlossenheit aus. Ich gebe nur ein weiteres verächtliches Schnauben von mir, als sie sagt, dass es nur in Ordnung wäre, meine Gattung zu akzeptieren. Versteht sie denn nicht, dass ich niemals so sein wollte und jetzt genau so geworden bin? Doch ich gehe nicht weiter darauf ein. Es ist sinn- und zwecklos. "Doch", entgegne ich aber auf ihre weiteren Argumente. "Doch, ich glaube daran, dass alles schon festgelegt ist. Eine andere Erklärung kann ich mir nicht für all das geben. Denn ich hatte keine Wahl. Es ist eine Sache, eine Wahl zu treffen, aber eine andere, keine Wahl gehabt zu haben." Mehr sagte ich dazu nicht. Vielleicht hätte sie mich auch dann überzeugt. Und auf eine seltsame Weise, war ich nicht auf eine Einigung aus. Wie sie auf Tessa reagiert, bekomme ich sehr wohl mit. Ich weiß, was sie dazu denkt und ich spüre ihre Gefühle dazu. Außerdem sehe ich, wie blass sie auf einmal geworden ist. Doch dann verdrängt sie es. Als wir auf dem Boden liegen, sagt sie, dass ich es aufgeben sollte, dass sie keine Angst vor mir habe und dass sie es nie hatte und nie haben werde. Ich seufzte leise. So genau kannst du das nicht sagen, mein Herz..., denke ich nur, spreche es aber nicht aus. Als wir wieder stehen, sie sich so dicht zu mir stellt und ich ihr diese Frage stelle, hebt sie spöttisch die Augenbrauen. Langsam schüttle ich den Kopf. "Nein...das ist wirklich nicht clever...ganz und gar niht clever..." Meine Stimme klingt noch immer rau und das Rauschen in meiner Brust schwillt an. Es fließt rauschend und verlangend durch meinen Körper. Als ich sie frage, ob sie mitkommen würde, nickt sie. Ich seufze leise. "Ich wünschte ich könnte dich mitnehmen...", hauche, da ich nicht mehr Zustande bringe. Nichts Sehnlicheres würde ich mir wünschen, wenn ich einen Wunsch frei hätte. Aber ich kann sie hier nicht einfach heraus reißen. Sie ist hier offiziell angemeldet. Mir lässt man solche Fehler durchgehen. Schließlich bin ich noch immer ein Wächter. Auch wenn ich meine Aufgaben im Moment sehr vernachlässige. Sie wendet sich ab, als ihr die Tränen in die Augen steigen, doch ich lasse es nicht zu. Sie erwidert meinen intensiven Blick, während ich sie eng an mich ziehe. Sie sieht, was ich denke und ich weiß, wie sie dazu steht. Ich zweifle nicht daran, dass sie eine starke Persönlichkeit ist, aber das ist zu viel. Ich werde sie eines Tages zerstören. Nicht einmal absichtlich. Aber ich weiß, dass sie es niemals glauben wird. Sie will bei mir bleiben und ich bin zu egoistisch, um etwas dagegen zu machen. Denn mein Verlangen nach ihr, ist zu groß. Und dann beendet sie dieses ganze Sinnlose, indem sie sich auf die Zehenspitzen stellt und mich küsst, als gäbe es nichts Wichtigeres als uns. In diesem Moment. Und ich erwidere den Kuss. Geradezu verzweifelt, als könnte sie mir im nächsten Augenblick aus den Armen gezogen werden. Meine Hände streichen sanft über ihren Rücken und ein leises Stöhnen stiehlt sich aus meiner Kehle, als ich mich für einen Moment von ihr löse. Ihr Körper verlangt nach Sauerstoff. Und mir wird bewusst, dass ich sie umbringen könnte, indem ich sie allein nur küsse. Doch mit diesem Gedanken kann ich mich nicht weiter befassen, da ihre Tränen nun endgültig meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich beuge mich zu ihr hinunter und streiche mit meinen Lippen sanft über ihre Wangen, klaube die Tränen von ihrer Haut und lasse meinen kühlen Atem über ihr Gesicht streichen. "Ich liebe dich...", hauche ich und ziehe mich ruckartig etwas von ihr weg. Ich schließe die Augen. "Oh ja...es ist tatsächlich nicht clever...", wiederhole ich die Worte von vorhin. Allein das hier, ist schon ungemein gefährlich. Auch wenn es fast nichts ist, wenn man bedenkt, was die anderen alles tun können und es auch machen. Irgendwann wird sie sicherlich begreifen, dass sie mit einem anderen besser dran ist, als mit mir. Und dann werde ich sie gehen lassen. Dann muss ich sie gehen lassen. Auch wenn ich daran jetzt definitiv noch nicht denken will.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jun 29, 2014 7:15 am
Kate Mein entschlossener Blick veranlasst ihn lediglich zu einem verächtlichen Schnauben. Ich weiß, ich kann ihn nicht umstimmen. Auf eine Einigung sind seine Gedanken so gar nicht ausgelegt. was auch nicht weiter verwunderlich ist. Rin und Tessa haben ihn für heute an sämtliche Grenzen seiner Beherrschung gebracht. Und das tut mir so leid. Denn ich bin die blöde Kuh, die darauf bestanden hat Rin zu suchen. Und ich bin auch schuld daran, dass er glücklich ist, sodass Tessa ihn finden kann. Ich bin an all unseren Problemen Schuld. Hat das ganze Drama nicht damit angefangen, dass ich ihn am Strand gebeten habe mich abzulenken? Sich selbst abzulenken. Cielo, was bin ich nur für ein egoistisches Miststück. Was habe ich nur getan? Ich habe alles ins Chaos gestürzt und er gibt sich die Schuld daran. Das ist nicht richtig. Aber ich liebe ihn. Und deshalb kann ich nicht anders. Himmel Kate. Krieg dich ein. , schreit mich diese dämliche innere Stimme an. Und nur ihr verdanke ich es, dass ich überhaupt seine Erwiderung auf meine Argumentation mitbekomme. Lucian sagt, er glaube wirklich, dass alles festgeschrieben stünde, denn anders könne er sich das alles nicht erklären. Weil er nie eine Wahl hatte. Tessa hat sie vor 1400 Jahren für ihn getroffen und dafür hasse ich sie einerseits und andererseits muss ich diesem Miststück sogar dankbar sein, denn sonst hätte ich ihn nie getroffen. Schon wieder so ein selbstsüchtiger Gedanke. Hätte sie seine Mutter nie angefallen, wäre er als normaler Mensch zur Welt gekommen. Er hätte ein friedliches Leben geführt. Wäre alt geworden und gestorben. Er hätte mich nie kennen gelernt. Hätte nie all diese Qualen erleiden müssen. Und doch... "La vida y la fugacidad. Suerte del diablo. El sufrimiento del ángel. Dos palabras de la shadiness. Las palabras de la felicidad. Las palabras del dolor. La muerte de un hombre. Veneno de otro hombre. Así, el círculo vicioso de las formas alegría y desgaste.", murmle ich gaz leise und geistesabwesend. Meine Reaktion auf Tessa bleibt ihm ganz offensichtlich nicht verborgen, ebenso wenig wie meine plötzliche Blässe. Als ich spöttisch die Augenbrauen hebe und meine es sei nicht ganz so clever ihn zu reizen, stimmt er mir zu. Seine Stimme klingt noch immer rau. Vielleicht sogar etwas rauer wie zuvor. Ich stimme ihm zu, als er mich fragt, ob ich mit ihm käme, würde er mich nur fragen. Sein leises Seufzen sowie seine Worte danach zeigen mir, wie sehr er sich wünscht, dass ich mit ihm kommen könnte. Doch ich kann nicht. Zum einen weil ich zur Schule muss, was für mich nicht mal der hinderlichste Grund wäre, zum anderen weil Tessa uns dann wieder finden könnte. Er zieht mich an sich, als meine Tränen kommen, und wie ich ihn lese, liest er auch mich und alles was ich denke. Wie ich dazu stehe, was in ihm vorgeht. Und ich sehe noch etwas in seinem intensiven Blick. Seine feste Überzeugung, dass er mich irgendwann unbeabsichtigt zerstören wird. Denn ich bin in seinen Augen zwar eine starke Persönlichkeit, doch Lucian ist überzeugt, dass es irgendwann zu viel für mich sein wird. Vielleicht hat er recht. Vielleicht ist es irgendwann zu viel. Aber dann werde ich die Notbremse ziehen. Ich werde mich ganz sicher nicht von etwas zerstören lassen. Egal was kommt. Was mich nicht umbringt macht mich stärker. Davon bin ich überzeugt. Solange ich ihn habe wird mich nichts so schnell brechen. Denn er wird es sein, der mich immer wieder aufrichten wird. Davon bin ich so fest überzeugt wie nur irgend möglich. Und dann beende dieses verbale Drama vorerst mit meinem Kuss. Und es tut mir so verdammt gut zu merken, wie er sich darauf einlässt und mich zurück küsst. Hätte er mich jetzt abgewiesen, hätte mich das doch sehr gekränkt. Bei ihm fühlt es sich verzweifelt an. Als würde uns etwas im selben Augenblick auseinander reißen. Ein Stöhnen entwindet sich seinen Lippen, als er sich kurz zum Luft holen von mir löst. Dann ziehen meine Tränen seine Aufmerksamkeit an. Mit kleinen Küssen nimmt er sie von meinen Wangen und hinterlässt nichts als seinen angenehm kühlen Atem. Er haucht, er liebe mich und das glaube ich ihm sofort. Doch dann zieht er sich ruckartig zurück und ich öffne die bisher geschlossenen Augen. Er meint es sei wirklich heute nicht clever. Ich verstehe was er meint und schaue beschämt zu Boden. Wobei ich mir ziemlich sicher bin zu wissen, was er denkt. Das ich eines Tages einen anderen wählen werde, weil ich es mit ihm nicht mehr aushalte. Doch da irrt er sich. Nie werde ich ihn gehen lassen können. Wie auch. Ich bin ein selbstsüchtiges Miststück. Und daran wird vermutlich nichts so schnell etwas ändern.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Sa Jul 12, 2014 1:51 am
Dass Kate sich natürlich für alles wieder die Schuld hat, merke ich sehr wohl. Doch ich lasse es unkommentiert. Es würde nur zu einer weiteren Diskussion führen. Und wir hatten heute wahrlich genug Gespräche dieser Art gehabt. Auf ihre geistesabwesend gemurmelten Worte sage ich nichts und ich verdränge sie auch aus meinen Gedanken. Mein Kopf ist ohnehin schon zu voll. So viel nachdenken kann ich gar nicht. Wenn ich ein Mensch gewesen wäre, hätte ich vermutlich furchtbare Kopfschmerzen gehabt. Als Nachtmahr hatte ich sie nicht. Leider. Dafür nimmt Tessa vermutlich schon allein mehr als die Hälfte dieses Platzes ein. Und ich wünschte, ich könnte sie ganz aus mir verbannen. Aber das ist mir nicht möglich. Und es wird mir niemals möglich sein, bis sie tot ist. Und dass das geschieht, ist zu unwahrscheinlich, als dass ich es in Erwägung ziehen könnte. Sie wird immer da sein. Und auch wenn ich es hasse, sie ist ein Teil von mir. Kates Nähe beruhigt mich, hüllt meine Sorgen ein und lässt sie etwas unbedeutender werden. Das ist einerseits gut, andererseits kann es aber auch gefährlich werden. So wie auch ich für sie gefährlich werden kann. Sie ließt in mir, wie ich auch in ihr lesen kann. Sie glaubt, dass sie es verhindern kann, dass ich sie irgendwann zerstören werde und dass es zu viel für sie wird. Ihre Zuversicht ist wirklich bewundernswert. Denn das kann sie nicht, aber ich schweige auch dazu. Ich bin es zwar, der sie immer wieder aufrichten wird, aber ich werde sich auch immer wieder nach unten drücken. Es ist ein Kreislauf, um nicht zu sagen, ein Teufelskreis. Denn daraus wird es irgendwann kein Entkommen mehr geben. Vermutlich ist es sogar schon jetzt zu spät. Ihr Kuss beendet das Ganze dann und natürlich spürt sie, was ich dabei fühle. Als ich mich von ihr löse und ihr ihre Tränen stehle, muss ich mich dann doch ruckartig zurück ziehen. Kate öffnet daraufhin die Augen. Meine Worte versteht sie, natürlich tut sie das und daraufhin wandert ihr Blick beschämt zu Boden. Ich lasse es zu, ich kann gar nicht anders, denn ich muss mich auf mich selbst konzentrieren. Ihre Gegenwart macht mir das alles nicht leicht, aber ich könnte sie jetzt nicht wegschicken. Jedenfalls noch nicht. Aber das ist egoistisch bin, weiß sie ja. Und irgendwann wird genau das ihr Tod sein. Mein Egoismus. Mein Verlangen. Meine Leidenschaft. Egal was es sein und wie die Begründung auch lauten wird, ich werde schuld daran sein. Nachdem ich es geschafft habe, meine Gefühle zu unterdrücken, schiebe ich mich an ihr vorbei, werfe meiner neuen Mitbewohnerin nur einen kurzen Blick zu und lasse mich dann auf die Kante meines Bettes sinken. "Es ist nicht deine Schuld. Schlag es dir aus dem Kopf, Kate. Es wird niemals deine Schuld sein...", sage ich und drehe meinen Kopf in ihre Richtung, um sie anzusehen. Oh Gott, wie ich sie liebe... Schnell lasse ich meinen Blick wieder durch die Hütte schweifen, schlussendlich beleibt er an meinem Koffer hängen. Soll ich vielleicht doch schon heute Abend abreisen? Würde das alles erleichtern? Oder würde es alles nur noch schlimmer machen? Egal welche Entscheidung ich treffen würde, es würde ohnehin schwer werden...
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Mo Jul 14, 2014 10:11 am
Kate Ich weiß, er sieht mir an, dass ich mir die Schuld an diesem ganzen Debakel gebe, doch um eine weitere Diskussion zu vermeiden, lässt er es unkommentiert. Auch meine leisen Worte beachtet er nicht, du er tut recht daran. Es ist ein alter Schüttelreim den Grams nach dem Tod meines Grandpas oft gesagt hat. Nur in meiner Landessprach und nicht auf Spanisch. Ich habe ihn irgendwann ins Spanische übersetzt, weil ich fand er klingt so viel schöner. Man hat so eine klangvollere Sprachmelodie. Seine Gedanken werden wieder von Tessa in Beschlag genommen. Er hat keine Hoffnung darauf, dass wir sie umbringen können. Wie auch? Wenn man den Altersunterschied in Augenschein nimmt wird man feststellen, dass sie bedeutend mehr Jahre auf dem Kerbholz hat, wie wir beide gemeinsam. Was auch kein Problem ist, denn ich werte seine Lebensspanne auch nur um lächerliche 19 Jahre auf. „Lucian…“,flüstere ich, doch dann lasse ich den Satz, den ich eigentlich sagen will in der Luft hängen. Es ist besser so. Wir lesen einander wie zwei aufgeschlagene Bücher. Bei ihm ist es nicht verwunderlich. Es gehört zu den Fähigkeiten eines Nachtmahrs, doch wie ich es schaffe, so genau in ihn zu sehen, weiß ich nicht. Vielleicht irre ich mich ja auch bloß. Was weiß ich schon? Ich bin eine kleine Nymphe. Mehr als ein bisschen Kommunikation mit Pflanzen und Tieren kriege ich doch nicht auf die Reihe. Ich bin unbedeutend. Du bist nicht unbedeutend, sondern hast eine Heidenagst davor alle zu enttäuschen. Du hast einen riesigen Minderwertigkeitskomplex, Katherine Lighters. Als ich ihn ansehe, sehe ich etwas in seinen Augen, was da so gar nicht hin gehört, wenn man mich fragt. Ich sehe Bewunderung. Aber wofür sollte er mich bewundern. Für meine Willenskraft, bei ihm zu bleiben? Purer Egoismus. Für meine Zuversicht, alles ertragen zu können? Reine Naivität. So einfach ist das. In solchen Momenten gibt es in meinem Verstand keine Graustufen mehr. Dann sagt mein Gehirn nur noch Schwarz oder Weiß und im Augenblick ist da so ziemlich alles, was ich von mir selbst weiß schwarz. Der Kuss beendet das ganze kurz. Die Tränenklauberei nehme ich gerne an, doch dann zieht er sich ruckartig zurück und mein Blick landet am Fußboden. Wo er auch hingehört. Irgendwann schiebt er sich an mir vorbei, sieht kurz das Mädchen an, dass ich schon wieder vergessen habe und setzt sich auf seine Bettkante. Lucian sagt es sei nicht meine Schuld. Das solle ich gleich vergessen. „Natürlich ist es meine Schuld. Ich bin hier das egoistische Miststück. Es gibt nichts, aber auch wirklich gar nichts, dass ich im Leben richtig gemacht hätte um dir auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Ich verdiene dich nicht. Ich verdiene die Gosse. Das und nichts anderes ist Tatsache. Du hast mich nicht zerstört. Und das wirst du auch nicht. Niemals. Das Problem ist, dass ich mich selbst im Augenblick nicht mal ansatzweise leiden kann, weil ich mir so schwach und erbärmlich vorkomme.“, erwidere ich leise. Und da merke ich, wie sehr es der Wahrheit entspricht. Eigentlich ist keiner von uns an etwas Schuld. Ich kann mich nur selbst nicht ertragen und das ist das eigentliche Problem. Ich hasse mich, weil ich nicht vernünftig mit der Situation umgehen kann. Ich drehe mich endlich zu ihm um, sehe ihn an, fange kurz seinen Blick auf. Dann lässt er ihn durch den Raum schweifen, doch ich schaue ihn weiterhin an. Lucians Blick bleibt schlussendlich an seinem gepackten Koffer hängen. Er überlegt noch immer, ob es nicht besser wäre, schon heute zu gehen. „Bitte bleib, bis morgen. Bitte, Lucian. Wenn du noch heute gehst, ändert es rein gar nichts an der Situation. Es würde es nach dem heutigen Tag nur noch unerträglicher für uns beide machen. Bitte Lucian.“ Ich gehe zur Tür. „Denk in Ruhe darüber nach, mi estrella. Wenn du dich entschieden hast, findest du mich im Musikraum. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich nicht zu irgendwas drängen will, aber ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn du erst morgen gehst.“, sage ich und sehe ihn an. Dann wende ich mich seiner Mitbewohnerin zu. „Es tut mir leid, dass du dazwischen geraten bist. Ich hoffe du kannst mir das vergeben.“, sage ich mit einem schwachen Lächeln. Ich öffne die Türe, werfe einen letzen Blick auf ihn und flüstere: „Ich liebe dich. Mehr als mein Leben.“ Dann ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss und mache mich auf den Weg. <--- Musikraum
Gast Gast
Thema: Re: Haus Nr. 8 Do Jul 17, 2014 8:14 am
Als sie meinen Namen flüstert, ruhen meine Augen bereits auf ihr, doch mein Blick intensiviert sich etwas. Ich warte. Doch sie sagt nichts weiter. Ich warte immer noch. Bis ich begreife, dass nichts mehr nach meinem Namen kommen wird. Und vielleicht ist es auch besser so. Auch wenn ich gerne wüsste, was sie mir hatte sagen wollen. Denn das kann ich nicht in ihr lesen. Besser gesagt, ich will es nicht. Irgendwie könnte ich es vielleicht schon heraus bekommen. Doch das würde fast schon gewaltsames Eindringen in ihre Gedanken sein. Außerdem möchte ich ja, dass sie offen mit mir spricht. Auch wenn ich es manchmal nicht tue...Ich habe sie wirklich nicht verdient... Ich drücke mich an ihr vorbei, setze mich auf die Bettkante und sage, dass es nicht ihre Schuld ist und dass sie das gleich vergessen kann. Natürlich widerspricht sie mir, dass es ihre Schuld sei und dass sie das egoistische Miststück wäre und dass es nichts gäbe, dass sie im Leben richtig gemacht hätte um mir auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Sie meint, dass sie mich nicht verdiene, sondern die Gosse, dass ich sie nicht zerstört habe und dass ich das auch niemals tun werde. Das Problem sei, dass sie sich im Augenblick selbst nicht leiden könne, weil sie sich so schwach und erbärmlich vorkäme. Sie sagt das alles sehr leise und meint, dass es die Wahrheit ist. "Kate...", murmle ich leise und mache Anstalten aufzustehen, bleibe jedoch sicherheitshalber dann doch sitzen. "Es ist nicht deine Schuld. Und auch wenn du denkst, dass du egoistisch bist, bin es doch eigentlich ich. Glaubst du, dass ich in meinem langen Leben nur alles richtig gemacht habe? Glaubst du das? Jeder macht Fehler Kate...jeder. Niemand ist perfekt. Und du musst nichts richtig machen, um mir gerecht zu werden. Schlag es dir aus dem Kopf. Und Tatsache ist, dass ich dich nicht verdiene. Du bist viel zu gut. Und nein, du hast unrecht. Das Problem ist im Moment eher, dass ich mich nicht kontrollieren kann. Und glaub mir, du bist sicherlich nicht schwach und erbärmlich. Du nicht, Kate!" Während ich rede, dreht sie sich endlich zu mir um und sieht mich an. Kurz treffen sich unsere Blicke, bevor meiner an meinem Koffer hängen bleibt. Und das ist auch gut so. Merkt sie denn nicht wie viel Anstrengung es mich kostet, nicht aufzustehen und sie in meine Arme zu schließen, mein Verlangen nach ihr in den Griff zu bekommen? Natürlich errät sie meine Gedanken bezüglich meiner früheren Abreise. Sie bittet mich, bis morgen zu bleiben. Sie sagt, dass es an dieser Situation nichts ändert würde, wenn ich schon jetzt gehen würde. Es wäre eher das Gegenteil. Es würde es nach dem heutigen Tag nur noch unerträglicher machen. Ich seufze leise und vergrabe den Kopf in meinen Händen. Sie hat recht. Es ändert nichts. Und dennoch ist sie es, die sich zur Tür bewegt. Dennoch ist sie es, die geht. Ich unterdrücke die rasende Wut, die versucht die Oberhand zu gewinnen. Und auch der Schrei, der sich aus meiner Kehle heraus bahnen wollte, erstickt. Ein Wunder, dass ich mich doch noch so beherrschen kann. Ich soll in Ruhe darüber nachdenken. Ich würde sie im Musikraum finden. Sie will mich nicht zu irgendetwas drängen und dennoch bittet sie mich zu bleiben...Sie würde sich besser fühlen, wenn ich erst morgen gehen würde... "Was bleibt mir denn dann für eine Wahl? Ich würde alles tun, damit es dir leichter fällt...", flüstere ich kaum verständlich. Ohnehin ist es zu spät. Kate hat sich, nachdem sie sich bei meiner Mitbewohnerin entschuldigt hat und mir ein 'Ich liebe dich. Mehr als mein Leben.' zugeflüstert hat, aus der Hütte gestohlen und mich mit mir allein zurück gelassen.
Akuma
Anzahl der Beiträge : 7891 Anmeldedatum : 22.07.13 Alter : 27 Ort : Der Schrei der Ente
Thema: Re: Haus Nr. 8 So Jul 20, 2014 6:03 am
Ich hatte irgendwann am Anfang nciht mehr zugehört. Um ehrlich zu sein... ich war mit offenen Augen im Stehen eingeschlafen. Passierte ab und an. Dann war da noch die Sache, dass ich praktisch nie was träumte. Zombies brauchten keine Träume. Wir lebten unser Leben wie es kam und hauten ordentlich auf den Putz, so wie es sich gehörte, wenn man am Leben war. DIe meisten Leute mieden uns, weil wir so waren und erzählten sich Geschichten, wir würden ja Menschen fressen und sowas. Vollkommener Schwachsinn. Wir waren Vegetarier. Ok, das war gelogen. Aber es war immer wieder lustig, das GEsicht der Leute zu sehen, wenn man ihnen das sagte. Dass man als Zombie Vegetarier war. Ich kicherte immer bei dem Gedanken daran. Ich wachte auf, kurz bevor sich das Mädchen bei mir entschuldigte. Ich nickte nur. Was sollte ich sonst machen? Und mir fiel wieder ein, was ich machen konnte. Kich auspacken. Genauer, meinen Koffer. Der hatte das ja mal dringend nötig. Also stieß ich mich von der Wand ab und machte mich summend daran, das Teil auf zu machen. Mir war es egal, ob der Kerl da schlecht drauf war. Ich war es nciht. Ich war nie schlecht drauf, lieber freute ich mich an meinem Leben, welches so lange währen würde, bis ich einem Exorzisten begentete. Aber ich hie.t mich vor solchen Leuten stets fern. Hoffte ich zumindest. So besah ich mienen Berg an Kleidern. Naja... das meiste im Koffer waren Steine. Ich mochte Steine. Vor allem, wenn ich miener Mutter vorgaukelte, das schwere am Koffer wäre die Kleidung. So stopfte ich miene zwei Shirts, die Hose und das etwas namens Rock unordentlich in das Fach und machte es wieder zu. Fertig ausgepackt. Ich sah mich um. Nicht alle Betten sahen benutzt aus, aber welches war meines? Ich seufzte. War egal. Ich würde heute wahrscheinlich wie jeden Abend in die Nacht reinfeiern. Mit mir alleine. Das war lustig, vor allem, wenn die Leute einen dann schief ansahen, weil man mehr trank, als man eigentlich vertrug und schon längst umkippen sollte. UNd ich taumelte dann stocknüchtern aus Spaß an der Sache durch die Straßen udn landete irgendwann in einem Fluss. Oder dem Meer. Und dann wachte ich immer an anderen Orten auf und starrte meistens auf besorgte Gesichter. Oder auch nicht, denn vor Flussleichen rannte man ja immer davon. Auch wenn ich keine Flussleiche war. Bei weitem nciht. DIe waren stets hässlich, mit blutunterlaufenen Augen und weiß der Teufel, was es da noch alles gab. Jedenfalls waren sie keien Schönheiten. Einmal war ich von Asien nach Deutschland gespült worden, wie auch immer ich das angestellt hatte. Aber lustig war es gewesen, vor allem das Zurückschwimmen und Suchen meiner Familie, denn die wechselte auch alle fünf Sekunden ihren Standort. Ich stand nun da und überlegte, wie ich den heutigen Abend verbringen sollte. Irgendwas würde mir ja einfallen, das war auf jeden Fall sicher. "Öhm... gibt es hier Nachmittagsunterricht?", fragte ich dann einfach mal.
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Thema: Re: Haus Nr. 8 Fr Jul 25, 2014 2:21 am
Und auch wenn ich es genauer gesagt nicht bin. Ich fühle mich alleine. Wenn sie geht, bin ich alleine. Tief in meinem Inneren. Ich weiß gar nicht, wie ich es die nächsten Tage ohne sie aushalten soll. Ich glaube nicht das ich es schaffe...Ich halte es mit mir selbst nicht aus. Meine neue Mitbewohnerin könnte einem leid tun. Sie tut mir auch leid, auf eine Art, die ich selbst nicht begreife. Aber sie ist auch selbst schuld. Sie hätte schon längst gehen können. Schließlich hat sie gemerkt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Trotzdem ist sie geblieben. Und sie ist noch immer da. Und genau deswegen, bin ich eigentlich nicht allein. Während ich stumm vor mich hinstarrte, begann sie ihren Koffer auszuräumen. Der Lauf der Dinge. Einer ging, ein anderer kam. Komisch, dass das einem bewusst wurde, wenn man den Koffer aus- oder einpackte. Sie hatte sehr schnell ausgepackt. Und als mein Blick für einen Moment in ihre Richtung huschte, wusste ich auch wieso. Das meiste, was ihren Koffer ausfüllte, waren Steine. Manchmal fragte ich mich doch tatsächlich, ob es auch irgendwie normale Personen auf diesem Internat gab. Aber wenn ich so darüber nachdachte, wurde mir klar, dass das gar nicht gehen konnte. Wir alle waren auf unsere Art seltsam. Auch ich. Auch wenn ich dieses Internat eigentlich gar nicht besuchte. Das Mädchen riss mich dann mit ihrer Frage aus meinen Gedanken und es dauerte eine Weile bis ich antwortete. Und das war auch gut so. Denn hätte ich nicht gewartet, hätte ich sie angeblafft, dass ich das nicht wisse, weil ich nicht zum Unterricht ginge. So aber antwortete ich: "Es kommt drauf an, welche Klasse du besuchst und welche Kurse du gewählt hast. Du müsstest einen Stundenplan bekommen haben. Dort solltest du sehen, ob und wann du nachmittags Unterricht hast." Meine Stimme klang geradezu gefährlich ruhig. So als würde ich gleich explodieren. Komischerweise war das aber eigentlich nicht der Fall. Jedenfalls fühlte es sich nicht so an. Ich erhob mich. Ich sollte Kate aufsuchen. "Bis dann...", murmelte ich und verließ die Hütte.