Vorhof

Vom See
Feral
Und wieder war sie hier. Um zu helfen... warum?
Das weißt du selbst.
Richtig. Feral verhielt sich wie immer, hörte aber nicht hin und starrte in den Himmel. Bei sowas reagierte sie nur auf ihren Namen. Privatsphäre musste sein.

Er nimmt meine Hand in seine. Noch immer schwillt die Angst in mir an, aber seltsamerweise hört das ZitteEntwicklung auf.
Ein Cambion. Die reinsten Mahre der Welt. Über sie hat Dad mir wenig erzählt. Vermutlich weil er selbst kaum etwas weiß. Wenn sie wirklich kommt haben wir ein riesiges Problem.
Ich Armee tief durch. Ganz tief. Einige Male bevor ich mich wieder gesammelt habe.
"Da ist nichts wofür du mir danken musst. Ich liebe dich. Wir werden das schaffen. Es wird hart, aber da ich nie wieder ohne dich sein will nehme ich das in Kauf. Du hast mir gezeigt was Liebe ist. Und ich werde nicht zulassen, dass jemand zwischen uns steht."
Ohne es zu merken stehlen sich einige Tränen aus meinen Augenwinkeln. Den Blick habe ich schon länger auf unsere Hände gesenkt.

Feral
Sie änderte ihre Position auf dem Baum etwas. Der Sprung war unbequem gewesen und ihr Nacken tat noch etwas weh. Hat man von sowas schon gehört? Ein Vampir, der einen Vampir beißt. Aber nicht grundlos. Es war ihr Vater... am Leben... sie sah kurz zu Lucian, als sein Blick auf ihr lag, dann aber wieder zum Himmel.

Kurz registriere ich Ferals Anwesenheit. Mit den Lippen nimmt er meine Tränen und sein Körper wird spürbar wärmer. Das ist wunderbar, doch ich kann mich innerlich doch kaum beruhigen. Vor allem nicht, als er sagt er müsse gehen. Es ist blanke Panik, die sich jetzt in mir breit macht. Nein. Das kann er nicht tun.
Nein, nein, nein., schreit es in meinen Gedanken. Das geht nicht. Nicht so. Das kann er nicht machen.
"Dann komme ich mit dir. Ich lass dich nicht allein.", sage ich bestimmt.
Ich habe das Gefühl, ich bin so laut, dass man mich am ganzen Campus hören kann. Doch es ist mir egal.

Feral
Sie starrte weiter in den Himmel. Es zog sie dazu, zuzuhören, um zu wissen, was da war. Aber nein. Versprechen ist versprechen. Auch wenn sie es nie gegeben hat. Trotzdem stand sie auf. Sie hatte die letzten Worte gehört. Dass er gehen würde...
"Ich kann auf Kate aufpassen, wenn du möchtest.", murmelte sie.

Auch wenn mein Herz mich unnachgiebig zwingen will, ihn zu begleiten, begreift mein Verstand die Notwendigkeit, warum Lucian allein gehen muss.
Das Problem ist, dass ich gerade nicht sagen kann, wer stärker ist. Herz oder Verstand.
Was sagt Grandma immer: Liebe ist, wenn der Verstand sich größtenteils verabschiedet, das Herz singt und die Seele wie die Sonne strahlt, Kind
Sie hat recht. Und im Moment erscheint es mir fast grausam.
Er drückt seine Lippen auf meine, mit einer Heftigkeit, die mir unmissverständlich klar macht, dass er nicht will, dass ich widerspreche.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht doch etwas sagen würde.
Eine Weile lasse ich es noch zu, dass er mich küsst, erwidere den Kuss mit gleicher Intensität, doch irgendwann mache ich mich los. Sanft, aber bestimmt.
"Hast du mal darüber nachgedacht, dass du dann nie wieder hierher kommen dürftest? Wenn ich dich wirklich so glücklich mache,schweben wir jedes Mal in Gefahr, wenn wir zusammen sind. Ich ertrage das nicht, Lucian. Entweder wir finden einen Weg sie auszuschalten..." Hier stocke ich kurz, denn das was ich sage, klingt hart und passt so gar nicht zu mir.
"...oder wir hauen zusammen ab.", beende ich den Satz.
Die Schule ist mir egal. Ich bin alt genug und in vielen Ländern der Welt, gäbe es für mich schon längst keine Schulpflicht mehr.

Feral
Sie sprang vom Baum und landete im Schatten. Dort blieb sie auch, ihren Hut hatte sie irgendwo verloren. Sie wackelte mit dem Kopf und setzte sich hin, auf eine Antwort wartend, oder zumindest etwas in der Art. Wer zum Teufel war Tessa? Egal... Feral mochte sie nicht. Denn sie brachte Schwierigkeiten... und Probleme und machte alles kaputt. So viel hatte das Mädchen verstanden. Mehr aber auch nicht.

Feral springt vom Baum. Sie lässt sich im Schatten nieder.
So wie seine Erzählungen klingen, scheint Tessa mehr Macht zu habe, wie ich vermuten würde.
"Sicher, dass du es schaffst sie abzuschütteln?", frage ich. Eigentlich zweifle ich nicht daran.
Ich seufze tief. Ich kann ihn nicht davon abbringen. Das ist mir so klar.
Mein Verstand siegt über mein Herz.
Es geht nicht anders. Er muss vorläufig weg.
"Nun gut. Es hat keinen Sinn. Aber es gefällt mir ganz und gar nicht.", flüstere ich.

Feral
Sie sah ihn an und nickte.
"klar, gerne..."
Sie traute sich nicht, ins Licht zu gehen... keine Ahnung, wie ein normaler Vampir darauf reagierte. Und ausprobieren... naja. Auch beim See war sie im Schatten gewesen. UNd in der Stadt auch. gar nicht erst probieren, nicht wahr? Aber wenn sie auf Kate aufpassen sollte, musste sie hin. Wenigstens hatte das Mädchen nicht so gute Sinne wie Lucian.
"Ich kann auch anders helfen.", murmelte sie so leise, dass Lucian wenn, dann kaum verstehen konnte. Sie sah Kate an. Das Mädchen war wirklich nett.

"Zum Teufel. Hör auf dich zu entschuldigen, Lucian. Ich sehe die Notwendigkeit.", sage ich leicht gereizt. Mein Nervenkostüm ist nahe dran sich in seine Einzelteile aufzulösen.
Das Feral auf mich aufpassen soll, scheinbar, ist zwar nicht ganz das, was ich mir vorstelle, aber ok.
"Feral, dein Angebot ist überaus freundlich. Ich werde es sicher nicht ablehnen, aber lass es uns bitte als Arrangement für den Notfall sehen. Ich hab nichts gegen dich, so soll das jetzt nicht gemeint sein."
Ich wende mich Lucian zu. Wenn er morgen früh gehen will, wäre es doch wenigstens ganz nett, wenn wir den Tag so angenehm wie möglich verbringen.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass er sich vorbereiten will.
Ich könnte heulen. Warum bin ich äußerlich so ruhig und innerlich ein reines Nervenbündel.

Feral
Sie streckte ihm die Zunge raus.
"Man. Ist ja gut."
Als wenn sie sich von sowas aufhalten ließ. Dafür musste mehr passieren als ein Anschiss von Lucian. VIEL mehr. Sehr viel mehr. Und mehr.
Was dachte sie da gerade für Müll? Denk an das gleich. Ähm... moment. Irgendwie stimmt das nicht. Hallo? Feral? Bist du da? Huhu! Warum rede ich mit mir selbst? Blutverluat? Du hast kein Blut du Nuss. Ähm... vielleicht sollte ich aufhören, so viel zu denken. Das tut mir nicht gut. Oder dir? Hä? Bravo Feral... erfolgreich selbst verwirrt. Lass es besser.

"Um Himmels Willen nein. Wehe du gehst früher.",schimpfe ich.
"Können wir bitte den Rest des Tages irgendwie so verbringen, dass er ansatzweise angenehm ist?... Die Frage ist unpassend. Entschuldige."
Was bin ich doch gerade egoistisch.
Da fällt mir etwas ein. Schnell nehme ich mein Lieblingsarmband vom Handgelenk.
Es ist ein filigranes Silberkettchen, dessen Mittelstück das Zeichen für Unendlichkeit darstellt. Darauf eingraviert sind die Worte Today, Tomorrow and Forever. Meine Schwester hat es mir geschenkt, als sie 12 war.
Ich drücke es ihm in die Hand.
"Bitte nimm es mit. Ich fühl mich besser, wenn ich weiß, dass du ein Stück von mir bei dir trägst."

Feral
Sie sah ihn an.
"Sicher?"
Was denkst du denn? Wrum frage ich mich das? Argh... Feral. Hör auf zu denken! Es geht nicht! Hör uf zu heulen. Was soll ich denn jetzt machen? Woher soll ich das wissen? Quiek! Ein Schwein? Hä? Nicht wieder verwirren. Bitte! Nein! Man! Feral! Sei nicht so kompliziert! Du denkst zu viel!

"Stimmt, es bedeutet mir etwas. Aber ich möchte das du es nimmst. Ich fühle mich dann einfach besser."
Feral scheint irgendwelche innerern Konflikte auszufechten. Ich lasse sie einfach.
Ich kuschle mich wieder in seine Arme. Ich bin froh,dass er mir das Zugeständnis macht.
Wir sind zwar beide angespannt, aber ich bin darum bemüht mich etwas zu entspannen und die Zeit mit ihm, die mir noch bleibt zu genießen.
"Ich liebe dich.", flüstere ich und schließe die Augen.

Fwral
"Na gut."
Quatsch mit Soße. Wenn du glaubst, mich so aufzuhalten, hast du dich geschnitten, mein Lieber. Genau! Zeigs ihm Feral! Warum feuerst du mich an? Stimmt... ziemlich sinnlos, sich selbst anzufeuern. Egal. Der Wille zählt. Oder? Wo ist denn da ein Wille? Ach mist... ich denke ja schon wieder!

Auf den Deal mit dem Tauschen gehe ich ein. Es ist nur fair, etwas von ihm zu anzunehmen, wo ich ihm mein Armband doch beinahe aufgezwungen habe.
Es ist ein schönes Gefühl, als er mich enger an sich zieht, mir sagt, dass er mich liebt und mir dann einen Kuss aufs Haar drückt.
Unfassbar, aber schafft es doch jedesmal, meine Anspannung zu lösen, mich zu beruhigen.
Ein Wunder, wenn man bedenkt wie wenig ich normalerweise aushalte, wenn es um meine Geduld geht.
Ich verrenke mich fast um ihn zu küssen. Meine Wirbelsäule macht das Spiel leider nur bis zu einem bestimmten Punkt mit und so landet mein Kuss auf seinem Schlüsselbein. Auch gut.
Als ich mich wieder zurückdrehe knackt es mehrmals vernehmlich in den Wirbeln ud ich zucke kurz vor Schmerz zusammen.
Da ist scheinbar mal wieder Grandma's Kräutersalbe fällig. Und eine Massage. Das ich mir darum jetzt Gedanken machen muss.

Feral
Das Knacken sortierte ihre Gedanken und sie hielt sich die Ohren zu.
"Das klingt furchtbar! Was sollte das?", fragte sie wie ein kleines Kind.
Hm... gute Frage. Ich hab nur gute Fragen. Ah! Nein! Es geht schon wieder los!