Wasserfall

Gast

An ihrem Lächeln erkenne ich, dass sie doch eine kleine Konzentrationslücke bildet. Auch wenn sie weiterhin ruhig und gleichmäßig atmet und die Augen geschlossen hält.
"Jaa...", flüstere ich als Antwort und lächel schief zu ihr hoch. Noch ist sie ausdauernder wie du, Lucian, schießt mir durch den Kopf. Aber es ist mir egal. Schließlich habe ich für Meditationen die nächsten Tage Zeit. Ich hebe meinen Arm und schmiege meine Hand in ihre Halsbeuge. Ich spüre ihren Puls unter ihrer Haut und seufze leise. Ich weiß, dass ich ziemlich gemein bin, denn eigentlich sollte ich sie wirklich in Ruhe lassen. Aber ich will nicht. Außerdem hat sie mich noch nicht weggeschoben.

Gast

"Dann bleib ruhig liegen. Mich ...."will ich erwidern doch ich werde aus dem Konzept gebracht, als ich seine Hand in meiner Halsbeuge spüre.
Mein Atem wird wieder unregelmäßiger und flacher.
"Du bist gemein.", lache ich und öffne endlich die Augen. Kurz muss ich blinzeln, weil mich das Sonnenlicht blendet, dann sehe ich zu ihm hinunter, zu seinem schiefen Lächeln.
Ich beuge mich zu ihm und küsse ihn kurz, dann setze ich mich wieder aufrecht hin und sehe zum Wasserfall.
Gedankeverloren streiche ich mit meiner Rechten durch sein Haar.
"Ich liebe dich.",flüstere ich ganz leise, sodass ich sehr schwer zu verstehen bin.

Gast

Ich lache leise, als ich sie aus dem Konzept bringe. "Ja...ich weiß...", sage ich leise und sehe fast schon entschuldigend zu ihr hoch, "aber es musste einfach sein." Mein schiefes Lächeln bleibt natürlich.
Meine Hand verweilt an ihrem Hals und ich schließe die Augen, als ich sehe, dass sie sich zu mir herunter beugt. Kurz legt sie ihre Lippen auf meine, bevor sie sich auch schon wieder aufrecht hinsetzt. Ich seufze leise und nehme meine Hand wieder von ihrem Hals. Ich behalte die Augen geschlossen und spüre, wie sie mir durch die Haare fährt. "Und mein nutzloses Herz gehört dir", flüstere ich zurück. Natürlich habe ich ihre Worte gehört, auch wenn sie ein normaler Mensch vermutlich nicht verstanden hätte. Aber ich bin ja hier auch wohl so ziemlich das Unnormalste.

Gast

Er lässt die Augen nach unserem kurzen Kuss geschlossen, doch seine Hand lässt er sinken.
Ich seufze ebenfalls.
"Danke,aber ein Herz ist nie nutzlos. Auch bei deiner Art nicht.", erwidere ich leise.
Das er mich gehört hat, wundert mich nicht.
Meine Hand streicht weiter durch sein Haar.
"Ich werde dich vermissen, wenn du ab morgen nicht mehr da bist."
Oh Gott, warum hab ich das nur gesagt. So mach ich es doch nicht einfacher zu gehen. Kate, lern endlich deine Klappe zu halten.

Gast

Ich höre, wie sie seufzt und meine Mundwinkel zucken leicht.
Ich schweige einen Moment, als sie sagt, dass auch mein Herz nicht nutzlos ist. "Wieso glaubst du, dass es nicht nutzlos ist?", frage ich dann leise. "Wie kannst du immer nur das Gute sehen?" Ich frage mich, ob ich früher auch nur das Gute gesehen habe und mit der Zeit dieses Können verloren habe. Oder war ich schon von Anfang an eher jemand gewesen, der auch die andere Seite sah und diese eher als wahr annahm? Vorallem, da ich mich selbst nie angenommen hatte. Dann war es doch klar, dass ich in mir nur das Monster sah, oder nicht?
Ich öffnete die Augen und sah sie an, als sie sagte, dass sie mich vermissen wird, wenn ich ab morgen nicht mehr da bin. "Ich werde dich auch vermissen...", flüstere ich und allein schon mein Blick spricht dafür. "Ich weiß noch gar nicht, wie ich es schaffen soll, morgen zu gehen...", gebe ich leise zu.

Gast

"Wenn ich nicht ständig das Gute in der Welt sehen würde, würde ich wahnsinnig werden. Dann hätte ich nicht länger das Gefühl, dass dieses Leben lebenswert ist. So wäre ich, glaube ich jedenfalls, nicht lebensfähig.",erwoder ich wahrheitsgemäß.
Es ist das erste Mal, dass ich mir darüber Gedanken mache. Er schafft es tatsächlich, dass ich über meine Weltansicht grüble. Ich schüttle leicht den Kopf darüber.
Ich erwidere seinen Blick und als ich seine Antwort höre mache ich mir direkt Vorwürfe.
"Genau das wollte ich nicht. Ich weiß, wie schwer das sowieso schon wird. Entschuldige"

Gast

"Verstehst du mich jetzt?", fragte ich sie sehr leise, sodass man es kaum verstehen konnte. "Glaub mir...wenn ich dich nicht kennengelernt hätte...." Ich beende diesen Satz nicht. Schließlich ist klar, wovon ich rede. Ich hatte es tatsächlich in Erwägung gezogen. Und wenn ich Kate nicht nach allem in dieser Bar getroffen hätte...und wenn sie mich nicht sozusagen gerettet hätte...Es ist klar, was passiert wäre, vorallem, da Feral schon zugestimmt hatte.
Sie erwidert meinen Blick und erkenne, dass sie sich Vorwürfe macht. Ich seufze leise. "Ich weiß...", flüstere, "und trotzdem bereue ich deine Worte nicht..." Ich setzte mich ein Stück weit auf, sodass meine Lippen sanft ihre berühren.

Gast

Auch wenn er den Satz nicht beendet,.weiß ich, worauf ersten hinaus will. Sein geplanter Selbstmord mit Ferals Hilfe
"Daran darfst du nie wieder denken. Versprochen?",seufze ich.
Seine Erwiderung auf meine Entschuldigung lasse ich nicht unkommentiert. Ich hole bereits Luft um zu protestieren :"Dafür bereue ich es....!",doch Lucian unterbricht mich durch seinen sanften Kuss.
Augenblicklich vergesse ich, was ich sagen will und beuge mich ihm entgegen um seinen Kuss zu erwideren. Mein Gehirn wechselt gekonnt in den Standby -Modus und überlässt meinem Körper die Führung.
So viel zum Thema Kate hat Kontrolle. Ich seufze. Was würde ich nur ohne ihn machen? Was werde ich ab morgen machen? Ich weiß wie wichtig es ist, Tessa von hier fern zu halten und doch will ich ihn nicht gehen lassen. Es erscheint mir riskant. So riskant wie ihr Auftauchen hier. Für mich stell stellt keins von beidem eine vernünftige Option dar.

Gast

"Ich habe keinen Grund mehr, daran zu denken...", antworte ich ihr und verspreche es ihr damit auch. Ich könnte jetzt gar nicht gehen.
Natürlich versucht sie mir zu widersprechen, doch mein Kuss unterbricht sie. Ich bin sehr froh darüber, obwohl es mich noch immer sehr reizt, mit ihr zu diskutieren. Doch das hier reizt mich eindeutig mehr. Sie beugt sich mir entgegen und ich setzte mich noch ein Stückchen weiter auf, ohne den Kuss dabei zu unterbrechen. Ich weiß nicht, was genau in ihr vorgeht, aber ich vermute, dass sich ihr Kopf, wie auch meiner, ausschaltet. Noch immer küsse ich sie sehr sanft, fast so, als hätte ich Angst davor, sie zu zerbrechen. Auch meine Hände, streichen nur vorsichtig über ihre Taille und ihren Rücken. Und für diesen einen Moment reicht das völlig. Es ist schließlich mehr, als ich mir gestern noch erhofft hatte.

Gast

Sein Versprechen gibt mir nochmal einen kleinen Auftrieb.
Er küsst mich weiterhin nur ganz sanft und auch seine Hände, die über meinen Rücken und meine Taille fahren sind ganz sanft. Als habe er Angst, dass ich in tausende Splitter zerbreche, wenn er mich fester anfasst.
Ich belasse es dabei und küsse Lucian genauso sanft zurück. Lustigerweise kann ich so doch noch einigermaßen denken. Oder ich bilde es mir zumindest ein.
Irgendwann muss ich mich von ihm lösen um Luft zu holen. Doofe Verbrecherlunge.

Gast

Als sie sich von mir löst, um Luft zuholen, lasse ich meine Lippen von ihren über ihre Wange zu ihrem Ohr wandern. "Selbst um den Nachteil des Luftholens beneide ich dich, Kate", hauche ich und küsse sie auf ihr Ohrläppchen. Was würde ich nicht alles tun, um einfach menschlicher zu sein. Denn selbst jetzt, wenn sie bei mir ist, habe ich das Gefühl eine leblose Statue zu sein. Und das, obwohl ich doch schon alles tue, um den Rest des Menschen (welchen es ja eigentlich nie gegeben hatte) zu bewahren. Ich meditierte, hatte mich sogar eine zeitlang nur von Tierträumen ernährt und versuchte sogar so gut es eben geht, mit den Menschen mitzuhalten. Aber ich weiß, dass sie mich schon lange zurückgelassen haben. Ich unterdrücke das bittere Lachen, dass sich aus meiner Kehle stehlen will und lege meinen Kopf wieder auf ihren Schoß. Nur ein leises Seufzen kommt über meine Lippen, was schließlich so ziemlich alles bedeuten kann. "Geht es dir denn gut?", frage ich dann und sehe zu ihr hoch.

Gast

Während ich noch wieder zu Atem komme küsst erst mein Ohrläppchen und behauptet mich um das Luftholen zu beneiden.
"Also das ist das Letzte worum du die Menschheit bedeuten solltest. Wenn atmen für den Organismus nicht so wichtig wäre würde ich es als überflüssig bezeichnen. ", flüstere ich zurück. Ich verstehe allerdings worauf erst hinaus will. Es geht ihm um die Menschlichkeit.
"Du bist menschlicher wie du denkst Lucian. Rede dir nicht ein , du seist ein Monster. Das stimmt nicht. "
Er lässt sich wieder auf in meinen Schoß sinken und ich beginne erneut durch seinen Haare zu streichen.
"Mir gehts prima. Was ist mit dir?", starte ich die Gegenfrage.

Gast

Ich nicke leicht und antworte: "Ja, vielleicht hast du damit recht, aber im Grunde ist mir das alles egal. Das Einzige, was ich mir jetzt noch wünschen kann, ist die Menschlichkeit." Die ich mir schon fast zu lange wünsche. Im Grunde ist es sinnlos, sich etwas zu wünschen, was sich niemals erfüllen wird. Wieso halte ich dann trotzdem so sehr daran fest?
"Nichts an mir ist menschlich...", sage ich leise. Ich setze einen meiner Fingernägel an mein Handgelenk und ritze mir damit die weiße Haut auf. "Siehst du, dein Fingernagel kann das nicht. Außerdem hast du doch rotes Blut und kein Blaues?" Die Wunde schließt sich bereits wieder und nicht einmal eine Narbe bleibt zurück. "Sag mir, Kate, was ist daran menschlich?" Ich sehe zu ihr hoch und suche ihren Blick.
"Außerdem brauche ich es mir nicht einreden..."weil es doch so ist! Das ist doch offensichtlich! Kate glaubt natürlich nicht daran und ich kann sie verstehen. Wer will auch schon etwas mit einem Monster zu tun haben? Niemand. Und dann versucht man eben, alles anders zu sehen...Habe ich das nich selbst jahrelang getan?
Ich spüre, wie ihre Hände weiter durch meine Haare fahren und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Ich liebe es, wenn sie das macht. "Mir könnte es eigentlich nicht besser gehen...", antworte ich ihr leise und schließe die Augen.

Gast

Seine Worte wie auch die Tatsache, dass Er sich mit dem Fingernägel ins Handgelenk ritzt, blaues Blut hervor quillt und die Wunde innerhalb weniger Sekunden verheilt schockiert mich leicht. Aber eigentlich ist es doch so, dass ich geschockt bin, weil ich sehe wie weit Er geht um mir zu beweisen, wie unmenschlich Er ist. Ich greife nach seinem Handgelenk und sehe ihn böse an. Meinen Schock kann ich ziemlich gut verbergen.
"Tu das nie wieder. Du bist menschlicher wie manch echter Mensch den ich schon kennen lernen musste. Also lass es. Menschlickeit definiert sich doch nicht nur über die physischen Gegebenheiten sondern auch , und das zu einem Großteil durch das Denken, Handeln und fühlen. Der Körper spielt dabei doch nur eine winzige Rolle.",erwidere ich heftig. Mein Blick verliert sich in der Ferne.
Nicht weinen.Jetzt bloß nicht anfangen zu weinen. Dann gibt er sich wieder die Schuld daran und ich doofe Kuh wäre sauer auf mich selbst, weil ich so rumjammere.

Gast

"Es tat nicht einmal weh", versuche ich sie zu beschwichtigen, als sie nach meinem Handgelenk greift und mir einen bösen Blick zuwirft. Ich frage mich, ob ich sie damit schockiert habe, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht erkennen. Wenn es so sein sollte, dann kann sie es sehr gut verbergen.
Doch an ihren Worten erkenne ich es dann doch. Jedenfalls glaube ich das.
Ich seufze leise, setze mich wieder auf und drehe mich so hin, dass ich sie ansehen kann. Schließlich kann ich nicht mit ihr diskutieren, wenn mein Kopf noch immer auf ihrem Schoß liegen würde.
"Kate", sage ich leise und schweige einen Moment, um den Klang ihres Namens auskosten zukönnen. "Glaubst du tatsächlich, dass der Körper nur eine winzige Rolle dabei spielt?" Ich sehe auf mein Handgelenk hinunter, dass sie noch immer umklammert. Ich fühle die Wärme ihrer Haut nur relativ leicht, auf meiner Kalten. Aber ansonsten nichts. Kein Kribbeln unter der Haut, wie bei anderen. Ich fühle nichts. Ich hebe meine andere Hand und schmiege sie an ihre Wange. "Was fühlst du dabei Kate?", frage ich sie und beuge mich näher zu ihr. "Sag mir, fühlt das nicht dein Körper? Gehört das nicht zur Menschlichkeit? Natürlich hast du recht, dass auch andere Sachen zählen. Aber für mich zählen die physischen Gegebenheiten, wie du es nennst, sehr wohl etwas. Außerdem denke und handle ich ganz anders, wie andere...und wenn Tessa es beenden würde, dann würde ich gar nichts mehr fühlen...wie kannst du das, wie kannst du mich nur menschlich nennen?"
Ich weiß, was ich ihr mit diesen Worten antue. Ich weiß, was ich ihr mit diesem Thema antue. Aber ich kann nicht anders. Vermutlich ist es auch bereits zu spät, um irgendetwas zurückzunehmen oder zu ändern...

Gast

Er setzt sich auf, doch sein Handgelenk halte ich weiterhin umklammert. Auch als ich seine Hand an meiner Wange fühle, seine Worte höre, sehe ich ihn nicht an. Nein, ich schließe die Augen. Das macht es für mich einfacher mit ihm zu diskutieren.
"Für mich ist der Körper,der kleinste Teil der Menschlichkeit wenn ich ehrlich bin. Das war schon immer so. Der Körper ist nur die Hülle einer Seele. Die Seele ist der eigentliche Mensch. Deine Hand an meiner Wange? Ich fühle ihre Konturen, ihre Kühle. Die Zuneigung.",flüstere ich leise. Dann erwähnt er wieder Tessa und allein ihr Name sorgt dafür, dass sich jeder Muskel meines Körpers anspannt, ich mich versteife und die Luft schärfer einziehe wie nötig.
"Wird sie aber nicht. Niemals. Und ich werde dich menschlich nennen, solange ich dich liebe, was dann der Rest meines Lebens sein dürfte.", zische ich. Meine Nerven sind wie schon gestern bis zum zerreißen gespannt, diese seltsame Wut flammt wieder in mir auf, das Zeichen, dass meine Geduld sich dem Ende zuneigt.
Verdammt. Ganz ruhig Kate. Es ist Lucian. Er ist bei dir. Entspann dich. Es wird schon alles gut.
Doch der Gedanke allein hilft nicht im geringsten, also beginne ich wieder mein Mantra.
"Hic Rhodus, Hic salta. Hic Rhodus, Hic salta... Hic Rhodus, Hic Salta.", flüstere ich ganz leise und tonlos.
Bisher waren es doch immer diese Worte, die mich der Realität wieder näher gebracht haben. Ich versuche wieder tief und gleichmäßiger zu atmen, doch es gelingt mir nicht. Mein Atem kommt stoßweise, flach und schnell.

Gast

Anstatt mich anzusehen, schließt sie die Augen. Ich seufze leise.
"Der Körper gehört genauso zum Menschen, denn ist ein Wolf, der eine menschlichere Seele hat nicht trotzdem der Wolf?" Ich weiß selbst nicht, wieso ich das ausgerechnet mit dem Wolf erklären muss. Aber eigentlich ist es ja egal. Aber vermutlich, weil ich genau einmal auf so einen Wolf gestoßen bin?
Als sie mir beschreibt, was sie fühlt, wenn ich meine Hand an ihre Wange lege, schüttel ich langsam den Kopf. "Glaub mir, es ist nicht nur Zuneigung...es ist mehr als das...", sage ich mit rau klinender Stimme.
Als ich allein schon Tessas Namen erwähne, dreht ihr Körper durch. Ihre Muskeln spannen sich an, sie versteift sich und zieht die Luft schärfer ein. Ich seufze leise. Tha mi duillich...
"Das liegt nicht in meiner, nicht in deiner und nicht in unserer Macht, ob sie es irgendwann tun wird oder nicht...", nehme ich ihr somit auch diese Hoffnung. Eigentlich sollte ich aufhören mit reden. Ich mache es nur noch schlimmer. Inzwischen zischt sie mich ja sogar schon an. Aber ich habe es auch nicht anders verdient. Ich verstehe es sogar. "Ich werde dich auch immer lieben, solange ich dazu in der Lage sein werde...", flüstere ich und lehne meine Stirn an ihre.
Doch plötzlich spüre ich eine Veränderung in ihrem Körper. Ihr Atem kommt nur noch stoßweise, schnell und flach und sie fängt wieder an, diesen Spruch vor sich hinzumurmeln. Meine Arme legen sich wie von selbst um ihre Taille und ziehen sie näher an mich. "Tha mi duilich, Kate...", hauche ich und drücke meine Lippen für einen Moment auf ihre Stirn, bevor ich sie weiter ihre Schläfe hinauf und hinab wandern lasse. "Mo cridhe, tha gràdh agam ort...", flüstere ich weiter auf gälisch ohne mein Tun großartig zu unterbrechen.

Gast

Mit seinen Worten nimmt er mir meine letzte Hoffnung auf Besserung. Wir haben keine Macht darüber, da hat er recht, doch ich weigere mich das hinzunehmen.
Auch als er mir sagt, dass er mich liebt wird es nicht besser. Mein Verstand, meine Vernunft haben sich ausgeklinkt, doch diesmal nicht wegen seiner Nähe.
Als ich mein Mantra herunterbete schlingt er die Arme um meine Taille und zieht mich an sich. Das Hauchen seiner Stimme ist schwer zu verstehen über meinen flachen Atem und mein kontinuierliches Murmeln. Seine Lippen wandern über meine Schläfen, nachdem er mich auf die Stirn geküsst hat.
Verdammt noch mal, warum wird es nicht besser. Anstatt das ich mich beruhige wird mein Atem immer schneller. Ich muss mich beruhigen. Hastig springe ich auf und laufe zum Rand des kleinen Sees und wieder zu Lucian zurück. Das wiederhole ich. Immer wieder auf und ab. Die Bewegung lässt mich glücklicherweise etwas ruhiger werden, doch nur unmerklich. Also weiter auf und ab.

Gast

Ich habe das Gefühl, dass nichts sie beruhigt, dass alles, was ich versuche, sie nur noch mehr aus der Fassung bringt. Plötzlich springt sie auf und läuft zum Rand des Sees und wieder zurück. Ehrlich gesagt, bin ich viel zu überrascht, um sofort zu handeln. Schließlich ist das gerade meine Kate, meine ruhige, starke Kate. Doch ich sehe in diesem Moment nicht die innere Ruhe und die Stärke, die sie sonst immer ausstrahlt. Ganz im Gegenteil. Es ist Verzweiflung, Panik, Angst, all diese Gefühle gemischt mit weiteren, wenn ich mich nicht täusche. Langsam erhebe ich mich und stelle mich ihr dann in den Weg. Fragend sehe ich sie an, doch ich sage nichts. Schweigend ziehe ich sie wieder, fast mit unerbittlicher Härte, an meine Brust und lehne meine Stirn an ihre. Ich tue etwas, was ich sonst niemals getan hätte. Ich zwinge ihr eine meiner Erinnerungen auf. Sie zeigt ihr mein Heimatland, Schottland. Sie zeigt ihr die Zeit, kurz vor meinem 18. Geburtstag. Vor Tessa. Obwohl ich natürlich nie etwas anderes wie ein Dämon gewesen bin. Und auch wenn meine Kindheit nie schön war. Den Teil, den ich Kate zeige, ist schön. Denn an diesem Tag würde eine unserer Stuten Ferade zur Welt bringen. Meine erste und letzte große Pferdeliebe. Ich zeigte ihr, wie ich mich gefühlt habe, wie ich mich mit dem Fohlen anfreundete, wie das kleine Pferd anfing mir zu vertrauen. Ich zeige ihr die Highlands und die Hochmoore vom Pferderücken aus. Ich zeige ihr ein Stück meines Lebens und hoffe, dass es genug ist, sie etwas abzulenken.

Gast

Von meinem Hin und Her scheint er anfangs etwas perplex, doch dann steht er plötzlich in meiner Laufbahn.
Er zieht mich energisch an seine Brust und lehnt seine Stirn an meine.
Und plötzlich sehe ich nicht länger den See sondern die schottischen Highlands. Ihn mit einem jungen Pferd. Die Szenerie hat etwas beruhigendes. Sie ist friedlich und scheint für ihn eine glücklichere Zeit gewesen zu sein.
Ich merke wie mein Atem rihiger wird, ich seine Umarmung endlich zulasse doch ich beginne leicht zu zittern. Die Anspannung will nicht direkt weichen.Sie kommt wellenartigen Zitterattacken.
"Es tut mir Leid. Das war falsch von mir. Ich war gerade nicht fair.", sage ich abgehakt.

Gast

Langsam beruhigt sich sich, doch ich kann mir trotzallem nicht verzeihen. Ich hätte das nicht tun sollen. Es war falsch. Auch wenn es ihr allen Anschein nach geholfen hatte.
Ich spüre, wie sie anfängt zuzittern. Ich weiß, dass es nicht auschließlich von meiner kalten Haut kommt, aber ich schiebe einen Teil auch auf mich. Denn wenn ich warme Haut hätte, wäre es angenhmer. "Nein", entgegne ich leise,"Mir tut es leid. Es war falsch von mir. Und auch ich war nicht fair..." Doch ich halte sie noch immer so fest und lege jetzt leicht meinen Kopf auf ihren. "Was ist los, Kate?", frage ich dann leise. Denn noch immer kann ich mir ihr Verhalten nicht erkären.

Gast

Langsam, viel zu langsam hört das Zittern auf.
"Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Es bringt dir nichts, außer dass ich dir widersprechen würde."
Ich spüre, wie er seinen Kopf auf meinen legt und seufze leise in sein Hemd.
Ich merke, dass er mit meinem Verhalten nichts anfangen kann. Er versteht es nicht.
"Es ist etwas viel, in letzter Zeit. Ich kann so schlecht damit umgehen, was passiert. Ich bin doch nur egoistisch und jammere in einem fort. Ich ertrage mich ja kaum noch selbst. Ich war noch nie sonderlich mit Geduld gesegnet, doch in letzter Zeit kommt sie mir immer schneller abhanden. Und dann bist da du. Ich liebe dich über alles und der Gedanke dich morgen schon wieder für eine Weile zu verlieren, macht mich wahnsinnig. Es fühlt sich an, als würde mir alles entgleiten, als würde ich die Kontrolle verlieren.", versuche ich zu erklären.
Es ist wahr. ich ertrage mich selbst nicht mehr. Mein eigenes Verhalten nervt mich so über alle Maßen.

Gast

Ich seufze nur leise. Denn ich würde mir immer Vorwürfe machen. Das tat ich bei allem. Und selbst, wenn sie mir immer wieder widersprechen würde, es würde nichts ändern. Ich war einfach so. "Oh, Kate...", flüstere ich deswegen nur in ihre Haare, als sie leise in mein Hemd seufzt. Dann höre ich ihr zu und langsam verstehe ich es. "Ja, du hast recht. Es ist fast zu viel, in letzter Zeit. Und ich setze dich noch mehr unter Druck. Es tut mir so leid...", sage ich leise und drücke sie noch mehr an meine Brust. Jedoch muss ich ihr auch widersprechen. "Du bist nicht egoistisch und du jammerst auch nicht immer! Und wir wissen beide, dass auch ich mich nicht ertrage. Aber genau deswegen haben wir ja uns. Ich ertrage dich und du erträgst mich. Verstehst du?" Meine Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln.
"Kate....", sage ich leise, "auch ich liebe dich und du bist mein Leben. Wenn ich dich nicht hätte, dann wüsste ich nicht, wie es ist, glücklich zu sein und das zu fühlen, was ich bei dir fühle..." Ich verstumme kurz. "Auch ich ertrage den Gedanken nicht, dich morgen zurückzulassen. Aber ich muss gehen, um dich wiedersehen zu können. Allein das,....allein das, lässt es mich aushalten. " Vermutlich fühlen wir uns ziemlich gleich. Auch wenn ich meine Kontrolle behalten werde und auch nicht wahnsinnig werde.

Gast

Sein Flüstern in meinem Haar, seine Nähe macht das Ganze doch irgendwie erträglicher. Und gleichzeitig könnte ich heulen. Besonders, als er sich erneut entschuldigt. Ich weiß, ich werde es ihm aber auch nicht abgewöhnen. Er hat es sich über Jahrhunderte angeeignet.
Ich lausche seinen Worten.
"Stimmt, wir haben uns. Vermutlich hast du recht, wenn du sagst, dass wir uns gegenseitig ertragen.",erwidere ich mit einem tiefen Seufzer.
Seine Liebeserklärung ist rührend und der Gedanke an das Morgen so schmerzlich, dass sich tatsächlich doch einige Tränen aus meinen Augenwinkeln stehlen, während ich mich zu ihm strecke, um ihn zu küssen. Kurz davor halte ich inne und hauche ganz leise: "Danke. Für alles. Dafür dass ich bei dir sei darf."
Dann lege ich ganz vorsichtig meine Lippen auf seine.

Thema: Re: Wasserfall Do Feb 27, 2014 8:04 am

Vom Strand
Brix
Er blieb stehen. Unpassender Moment. Aber dem Jungen war das herzlich egal. Wütend funkelte er das Mädchen an. Lucian war ihm gerade so egal. Brix wollte es wiederhaben.

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