Freizeitpark

<--- Foyer- Pausenhalle

Luce

Ich sah mich fröhlich um. Genauso hatte ich mir einen Freizeitpark vorgestellt. Lachen, Schrei, Menschenmaßen und Süßigkeiten.
Der ober Börner war die überdimensionale Achterbahn, auch der Knochenbrecher genannt, die sich weit nach oben erstreckte. Ich musste meinen Kopf weit nach oben neigen, um das Ende zu erkennen.
Und als ich so über die Stände blickte, dachte ich einige Male, dass es sicher noch viel schöner gewesen wäre, wenn Ayaka hier wäre. Ich wollte ihr ne SMS schreiben, doch ich hatte ihre Nummer nicht und fürs zurückgehen, war es auch zu spät. Ich beschloss, das nächste Mal sie mit zu nehmen und ihr zu mindestens ein Mitbringsel mitzubringen.

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Seth

Seth Augen waren wie gebannt auf die Achterbahn, Knochenbrecher. Da wollte er rein.
Doch plötzlich kam ihn eine Idee. Er musste grinsen. „Ich hab schon die erste Mutprobe für dich..“, sagte er und schaute zu Maya. „Siehst du diese Achterbahn? Wenn du es schaffst mit ihr zu fahren ohne auch nur einmal zu schreien, bekommst du einen Punkt..“

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Maya

Maya schaute ebenfalls zur Achterbahn. Sie hatte immer noch das schwarze Sommerkleid an, doch ihr Haar lag jetzt in einen zusammengebunden Pferdeschwanz.
Ihre Augen vielen fast aus, als sie das Monsterteil ganz erblickte.
Ach du Scheiße..
„Kein Problem..“, sagte sie mutig obwohl ihre Knie jetzt schon schlodderten.
„Schaff ich mit links..“

Luce

Ich hatte meine beiden Spaßkameraden hinter mir nur mit halben Ohr zugehört, doch was ich da verstanden hatte, schockierte mich und ich musste mich umdrehen, damit ich Seth mit meinem grimmigen Gesicht, meine Meinung zeigen konnte.
„Meinst du nicht das, das ein wenig zu gemein für ein Mädchen ist?“
Ich deutete mit dem Finger auf einer steilen Kurve, sie fiel in einer geraden Linie und endete in einer dreifachem Über Kopf-Looping.
„Ich meine, jeder würde bei solch einem Horrorszenario schreien?“

Seth

Seth sah Luce an, doch er zeigte ihm nicht sein gehässiges Äußeres, wie es sonst immer der Fall war, sondern nahm er lediglich eine unschuldige Geste ein und sprach im ruhigen Ton:
„Sie muss es ja nicht machen, wenn sie nicht will.“
Innerlich lachte er sich natürlich kaputt. Und er wusste, dass er sie mit solchen Äußerungen noch mehr dazu bewegte, seine Mutprobe zu bewältigen.

Maya

Ihre Augen lagen immer noch wie gebannt auf der Achterbahn. Sie wollte Luce erst zustimmen, doch ihr Stolz stahl ihr die Wörter aus dem Mund. Stattdessen betonte sie nach Seth Aussage nochmals:
„Ich schaffe das schon, Luce. Is doch nur ne Olle Achterbahn. Was ist schon dabei?“
Sie ließ ihre Stimme fest klingen. Auch wenn ihr das alle mal mühe kostete, weil ihr Magen jetzt schon rebellierte, als wären hundert kleine Ameisen in ihm.
Warum bin ich bloß so verdammt dumm? Ich will da nicht rein. Mami, hilf mir..

Luce

Ich sah Maya skeptisch an, doch ich drehte mich wieder um und sprach fröhlich:
„Gut! Alle Mann… mir nach! Nächster Halt: Knochenbrecher!“
Es dauerte nicht lang, da standen wir schon in der Schlange zu der Achterbahn. Sie war nicht besonderes lang. Wahrscheinlich traute sich niemand mitzufahren. Mir war das egal. Ich liebte solche Riesenteile und hätte den ganzen Tag damit fahren können, wenn ich könnte.

Seth

Seth ließ seine Hände in seinen Hosentaschen als er den beiden hinterherlief und schlussendlich in der Schlange zum Knochenbrecher endeten. Er ließ dabei Maya nicht aus den Augen. Er wusste, dass sie nur die starke markieren wollte. Innerlich hatte sie bestimmt solch eine Schieß, dass sie sich bestimmt in die Hosen machen könnte.
Und Seth wäre nicht Seth, wenn er nicht auch noch Öl ins Feuer gießen würde.
„Ich hab mal gehört..“, fing er ruhig an und versuchte sich sein Lachen zu verkneifen. „..das jemand mal mit den Knochenbrecher gefahren ist und ca. beim dritten Looping raus gefallen ist. Die mussten, dass was von dem übrig geblieben ist vom Boden wegkratzen. Hoffe mal, dass passiert uns auch nich..“

Maya

Oh Gott…
„Is das wahr?!“, brüllte sie raus und sah dabei mit ihren großen Augen zu Seth. Doch als sie erkannte, dass man gerade ihre Angst erkannte. Beruhigte sie sich schnell wieder  oder sie versuchte es zumindest.
Komm schon Maya, du hast schon viel Schlimmeres erlebt. Das kriegst du hin..
Sie atmete einmal tief ein und wieder aus, damit sie in ruhiger Haltung ihre vorherige Aussage korrigieren konnte.
„I-Ich meine….Ach was.. passiert schon nichts …..hoffe ich.“

Luce

„Hey Leute! Hört auf zu quasseln und kommt.“
Ich wies auf die Sitze, denn wir waren schon dran. Es war ein vierer Sitz. Ich saß mich an dem, an der linken Seite. Die Beine waren frei. Ich ließ meine fröhlich hin und her schwenken.

Maya

Sie setzte sich neben Luce. Zum Glück hatte sie feste Schuhe angezogen, andernfalls wären sie bei der Fahrt sicher raus gefallen. Sie presste sich fest in dem Sitz und krallte ihre Arme um die kurte.
In ihren Kopf ließ sie ständig die Wörter „Du schaffst das!“ wiederholen. Wie ein Mantra.

Seth

Seth saß sich neben Maya. Er grinste. Er konnte es sich nicht verkneifen als er Maya’s ängstliches Gesicht erblickte.
Der Mann am Schalter guckte, ihn und seine beiden Gesellen an und ließ nachdem er einen Knopfgedrückt hatte, die Gurte runter. Danach setzte sich das Teil langsam aber sicher in Bewegung.
Seth wackelte in seinem Sitz ein wenig hin und her.
„Findet ihr nicht auch, dass die Gurte irgendwie lose sind?“

Maya

Maya sah ihn angsterfüllt an. Sie wackelte ebenfalls an den Gurt und stellte in ihren Wahn fest, dass er wirklich nicht fest war.
OH GOTT, warum tust du mir das an? Ich werde sterben…
Doch bevor sie Seth antworten konnte. Wurden der Wagon schneller, kreiste um einige Kurven. Sie wollte jetzt schon schreien, doch sie konnte nicht. Sie durfte nicht. Daher versuchte sie ganz steif sich in ihrem Sitz festzukrallen.

Luce

Ich fing laut an zu lachen als es endlich losging. Die Kurven lagen hinter uns. Jetzt brachte uns das Gerät eine steile Kurve nach oben. Danach folgte der dreifach über Kopf-Looping.
Ich lachte laut aus.

Maya

Sie war von verrückten umgeben. Ihr Blick haschte zu Luce,
Wie kann man es nur gut finden, gleich zu sterben? Warum lacht der bloß so? Das doch nicht witzig!
Der Wagon hatte die höchste Spitze erreicht. Das fiese war auch noch, dass das dumme Teil kurz stehen blieb und man schön das grauen, was einem noch erwartete vor Augen hatte: Diese verdammten Loopings.
Nicht schreien Maya! Nicht Schrein!
Es ging los.

Seth

Das Teil fiel und Seth konnte sich nicht mehr auf Maya konzentrieren. Er war in solchen Dingen genau wie Luce. Er lachte, hatte Spaß und war sogar ein wenig enttäuscht als er merkte, dass die Fahrt schon vorbei war.

Luce

Die Fahrt war schon vorbei, doch ich lachte immer noch als wir ausstiegen. Das hatte echt Spaß gemacht! Ich sah zu Maya rüber. Sie hielt sich ihren Bauch, war irgendwie weiß und ihre Haare standen ihr zur berge.
„Alles, ok?“, fragte ich sie und sah dabei ein wenig besorgt aus. Da fiel mir wieder ihre Mutprobe ein.
„Hey, du hast es geschafft! Ich hab dich kein Mal schreien gehört!“

Seth

Seth schnaubte, doch er musste zustimmen. „Er hat Recht…“
Dumme Maya.. gönnt ihn aber auch gar kein Spaß.

Maya

Ihr war zu Übel um den Beiden zuhören zu können. Die einzigen Wörter die sie raus brachte waren: „Könnt ihr mich kurz entschuldigen, Jungs…“
Und schnell verschwand sie hinter der nächsten Ecke, um dort ihrer Übelkeit freien lauf zu lassen.
Als es ihr wieder besser ging, richtete sie noch schnell wieder ihr Äußeres und huschte wieder zu den beiden Jungs.
„So bin wieder da… Oh, ich hab’s geschafft, was?“
Sie sah Seth an.
„Ha, hab ich doch gesagt…“
Sie streckte ihm die Zunge raus.
Zum Glück weiß er nicht, dass ich mich wirklich zusammenreißen musste. Ich gehe nie wieder in solch einem dummen Monsterteil.

Seth

Seth trat aus Frust einen Stein weg. Er bekam nur ein leises: „Tzz…“ heraus und steckte sich die Hände in der Hosentasche wie ein bockiges Kind.

Luce

Ich klopfte Maya auf der Schulter.
„Tja… Seth kann schlecht mit Niederlagen umgehen. Ignoriere ihn einfach in diesem Zustand.“
Ich drückte sie ein wenig weiter vor.
„Aber freu dich nicht zu früh. Du hast noch vier weitere Mutproben vor dir.“

Maya

Maya nickte und wurde leicht rot. „Ja, ich werd mich anstrengen..!“
Demonstrativ ballte sie ihre Fäuste. „Wer ist als nächstes dran?“

Luce

Ich sah mich um. „Ich glaube… ich. Ihr dürft für mich eine Mutprobe aussuchen. Aber vorher lasst uns doch erst mal hier rein gehen.“
Ich deutete auf ein Geisterhaus aus dem schon Schreie und rufe heraus ertönten.

Seth

Seth sah schockiert zu Luce. „DA MACH ICH NICH MIT!“

Luce

Ich grinste, nahm Maya ein wenig zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr: „Du musst wissen, Seth hat Angst vor allem, was auch nur ein bisschen mit geisterhaften Phänomenen zu tun hat. Ich wollte ihn eine Lektion erteilen nachdem er dir gerade solche Angst gemacht hatte.“