Stadtfriedhof

"Meine Herrin ist nicht dumm. Und ich habe versucht zu helfen."

Kerios

Das Mädchen drehte sich noch einmal zu der Person um und zeigte auf sie.
"Das sind die Worte eines Narren, fall nicht darauf rein!", sagte sie zu Kerios.
Dieser nickte nur.

Sie sah die beiden an.
"Ich kann ihn heilen."

Kerios

Jetzt schien das Mädchen richtig giftig zu werden.
"Fass ihn nicht an, du widerliches Wesen!", knurrte sie und stellte sich schützend vor den Dämonenlord.

Sie sah das Mädchen bei dem Wort Monster traurig an. Ja, sie war ein Monster. Ren wandte sich ab.

Kerios

Mit trauriger Miene schmiegte er sich an das Mädchen.
"Alle sind so gemein! Warum hören sie nicht auf damit?", fragte er.
"Weil sie nicht begreifen was sie dir antun", sagte das Mädchen und klang auf einmal wieder völlig freundlich und liebenswürdig.

Sie ging zu einem Baum und setzte sich. Dort sang sie leise das Schlaflied ihres toten Meisters und sammelte Geister um sich.

Kerios

Das Mädchen hatte sich nun auf einen Grabstein neben Kerios gesetzt und strich ihm immer wieder über den Rücken, dabei flüsterte sie ihm leise, beruhigende Worte ins Ohr und lächelte sanft und dennoch gespenstisch.

Sie beobachtete die zwei weiter, traurig, dass sie nicht helfen konnte. Da spürte sie einen unglaublich mächtigen Dämon. SIe wollte aufspringen, blieb aber sitzen. Sie hatte es versprochen.

Kerios

Er blickte zu Boden und sah aus wie ein betrübtes, kleines Kind. Das Mächen flüsterte ihm in Ruhe weiter beruhigende Worte ins Ohr.

Sie sah die beiden an.
"Spürt ihr ihn nicht?", fragte sie.

Kerios

Er sagte nichts, vielmehr schien er alles um sich herum zu ignorieren. Das Mädchen allerdings drehte sich zu der Person und sagte: "Ich spüre es, aber es interessiert mich herzlich wenig."

"Was ist mit ihm passiert? ", fragte sie.

Kerios

Das Mädchen fing an zu lachen.
"Warum sollte ich das einem Feind erklären?", fragte sie.

"Ich bin kein Feind. Ich stehe zu meinem Meister, aber ich darf mir keine Seite suchen. Ich stehe zwischen den Linien, um die Angriffe abzuwehren, die meinen Meister treffen sollen. Doch ich habe keinen festen Meister mehr. Ich stehe nur noch da und starre in die Luft, von beiden Seiten bombadiert. Ich bin weder Feind, noch Freund."

Kerios

Das Mädchen zischte wütend: "Ihr seid alle Feinde!"

"Wenn du das sagst. Ich kann nur von mir sagen, dass ich neutral bin. Wie du mich siehst, ist deine Sache."

<--- Vom Wald

Der Senator brauchte nicht lang, um die ganzen Irrlichter zu entdecken und den räudigen Dämonenlord, der zwei Decke über seine Schultern gelegt trug und ein weißhaariges Mädchen war bei ihm.
Kurz und schnell flüsterte der Mann ein paar Worte, dann stürmte er los, so schnell, dass man ihm kaum folgen konnte und fast vollkommen tonlos.
Im nächsten Moment stand er hinter Kerios, dieser drehte sich noch um und starrte den Mann erstaunt an.
Dann landete die Faust des Senators im Gesicht des Dämonenlordes, mit voller Wucht, Kerios wurde davon meterweit geschleudert.
Das Mädchen, das abgelenkt war, starrte nun den Senator erschrocken an.
"W-was hast du gemacht?", schrie sie.
Doch der Senator ließ sie gar nicht weiterreden, auch sie bekam einen mächtigen Schlag ab und flog, wie Kerios zuvor auch, meterweit. Die Augen des Mannes brannten nur so vor Wut.
Bevor der überraschte Dämonenlord jedoch aufstehen konnte, war der Senator wieder bei ihm, hob ihn an der Kehle hoch und verpasste ihm ein paar kraftvolle Schläge.
Danach schleuderte er Kerios gegen ein Grabstein.

Ren sah erschrocken zu. Hoffentlich dachte der Mann nicht, sie sei auch bei denen. Er war stark.

Der Senator ignorierte die andere Person völlig, er stürmte auf Kerios zu mit wutentbrannter Miene. Dann nahm er ihn wieder am Hals hoch.
"Du wirst nun dafür büßen, dass du meinen Sohn getötet hast!", knurrte er.
Kerios schien immernoch nicht ganz da zu sein, er sah ihn mit betrübten Augen an.
"Ihr Wesen seid wirklich widerlich!", sagte er und wirkte immernoch wie ein kleines Kind.
Der Mann sagte nun nichts mehr, sein Griff verstärkte sich, doch der Dämonenlord versuchte nicht mal, sich daraus zu winden. Im nächsten Moment riss er die Augen auf, ließ Kerios fallen und drehte sich um. Das Mädchen stand hinter ihm, ein Messer in den Rücken gerammt. Er zog das Messer heraus, warf es beiseite, drehte sich nun komplet zu ihr um und nahm sie hoch, danach schleuderte er sie gegen eine große, knorrige, alte Eiche, stürmte auf sie zu, zückte zwei Schwerter und rammte sie durch ihre Arme. Sie schrie auf, wehrte sich jedoch nicht.
"Höllenklinge!", schrie der Senator und plötzlich, vebunden mit einem grellen Lichtblitz, erschien ein großes Bastardschwert.
Es war verziert mit seltsamen Mustern und komplett rot, außerdem war es umgeben von einer seltsamen blutroten Aura. Er sah Kerios an.
"Die Klinge die Dämonen dreißigfachen Schaden zufügt und sowieso über ausgeprägte Stärke und andere Funktionen verfügt, denkst du du hälst dem Stand? Oder muss ich noch mehr aufrüsten?", fragte er grimmig.
Dann stürmte er auf Kerios zu, doch dieser war jetzt aufgesprungen, seine kindliche Erscheinungsart hatte sich verändert, er grinste jetzt nur noch gestört und starrte mit gestörten Augen umher. Er bewegte sich gummiartig und wich den schnellen Hieben aus. Als der Senator schließlich den Moment abpasste und das Schwert durch den Leib der Bestie rammte, verschwand diese.
"Dieser Trick also", sagte er.
Da er einen Hinterangriff erwartete, drehte er sich blitzschnell um, doch dort war keiner.

Ren
Sie saß da und sah nur zu. Rühren konnte sie sich nicht und ihre Fähigkeiten waren blockiert.

Bevor der Senator jedoch nach dem Dämonenlord suchen konnte, spürte er höllische Schmerzen und drehte sich um. Kerios hatte ihm mit seinen unglaublichen langen und gefährlichen Krallen über den Rücken gekratzt, seine Kleidung war an der Stelle komplett zerrissen und es blutete stark.
Doch Kerios' Augen leuchteten nur rot auf, dann schlug der Senator nach dem Dämon, dieser fiel zum Ausweichen auf den Boden und sprang mit gummiartiger Bewegung wieder auf, dann starrten sich die Kontrahenten eine Weile an, bis der Wahnsinnieg das Maul aufriss und losschrie. So laut und schallend, abwegig von dem normalen Schreien eines Menschen, dass man es kaum glauben könnte.
Der Senator musste die Augen zu Schlitzen schließen, allerdings ließ er das Bastardschwert nicht fallen, sondern hielt es noch fester in den Händen. Seine Ohren fingen an zu bluten und bei Kerios schienen die Augen aufzuplatzen, es blutete in Strömen daraus.
Dem Mann lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er dies sah, doch er wusste ja, das Kerios der Dämon des Wahnsinns war, es sollte ihn also nicht allzu sehr verwundern.
Er stürmte auf den Wahnsinnigen zu und wollte ihm ins Gesicht schlagen, doch der Dämonenlord reagierte blitzschnell, wich aus und biss dem Mann in die Hand. Er rammte seine spitzen Zähne tief in das Fleisch des Senators.
"Verdammt!", der Senator schüttelte die Hand und riss sich los und starrte das seltsame Wesen wütend an.
Doch Kerios wackelte nur gummiartig herum und fraß das Fleisch, was er aus der Hand des Senators gerissen hatte, dabei grinste er so böse und breit, das man kaum fähig dazu war, sich zu bewegen.

Er sah nicht in Rens Richtung. Das Mädchen versuchte, den Verletzten zu heilen, indem sie die Kraft der Sterne auf ihn leitete. Das konnte sie nur in ihrer wahren Gestalt.

Der Senator drehte sich kurz zu ihr, nickte ihr dankend zu. sagte aber dann: "Halt dich besser raus. Wenn er aufmerksam auf dich wird, war's das mit dir!"
Dann wand er sich wieder dem genüsslich speißenden Kerios zu. Er knurrte verächtlich, stürmte dann wieder blitzschnell auf den Dämonenlord zu und hieb mit der Klinge auf ihn ein. Kerios allerdings wich den Angriffen immer wieder in den gummiartigen Bewegungen auf und achtete wohl sehr darauf, nicht getroffen zu werden. Plötzlich sprang Kerios über den Senator und mit einer blitzschnellen Bewegung brachen die dunklen Stacheln aus der Erde hervor. Sie spießten den Senator auf, töteten ihn aber nicht. Sie strahlten auch keine Schmerzen auch, sie richteten keinen Schaden am Körper an. Es schien, als wären sie einfach nur da, ohne Grund oder Bedeutung. Als der Mann allerdings einen Schritt machen wollte, konnte er sich nicht bewegen.
"Verdammt! Kerios!", knurrte er und richtete seinen Blick auf den Dämonenlord.
Dieser kam auf ihn zu, mit langsamen Schritten und einem wahnsinnigen Lächeln auf dem Gesicht. Immer mehr geriet der Mann ins Schwitzen.

Kerios war bei ihm angekommen, er legte seine Hand auf den Oberarm des Senators, dieser konnte sich noch immer nicht bewegen und wollte sich verzweifelt wehren. Im nächsten Moment spürte er wie sich die Krallen des Dämonen in den Arm bohrten und das Fleisch zerschnitten. Er riss die Augen auf, wollte sich wehren, doch er konnte nichts tuen. Nach kurzer Zeit fiel der Arm ab, der Arm mit der Hand die die Klinge hielt, auf den Boden. Blut verteilte sich und der Senator konnte nicht mehr, er schrie. Schrie den ganzen Schmerz heraus, doch Kerios bückte sich nur zu dem Arm herunter und machte sich darüber her. Der Mann sah weg, als er anfing ihn zu verspeißen. Gerne hätte er sich bewegt und hätte dem Dämonenlord mindestens die gleichen Schmerzen angetan, die er nun erleidigen musste, doch noch immer schienen ihn die Stacheln aufzuhalten. Dem Senator kam ein Würgreiz hervor als er die Schmatzgeräusche des Dämonenlordes hörte.

Sie blendete den Dämon aus und konzentrierte sich auf die Heilung des Mannes. Es ging nicht. Die EEntfernung war zu groß. Ren musste näher ran. Aber wie?