Stadtfriedhof

"Nein! Lass es! Du wirst verdammt nochmal sterben! Flieh solang du noch die Chance dazu hast!", rief der Senator schließlich zu dem Mädchen, als er spürte, wie sie versuchte ihn zu heilen.
Kerios war verschmiert mit Blut und drehte sich jetzt zu dem Mädchen um.
"Verdammt! Nein! Kerios! Ich bin dein Gegner!", rief der Mann so laut, damit der Dämonenlord die Person wenigstens verschonen würde.
Der Wahnsinnige drehte sich um, ging wieder auf den Senator zu, ihn schienen die Stacheln nicht zu lähmen, er konnte einfach hindurchschreiten. Dann stach er mit den Krallen in die Stelle hinein, wo vorher noch der Arm des Senators gewesen war. Der Mann zuckte zusammen, kniff die Augen zusammen und versuchte nicht zu schreien. Der Schmerz durchflutete ihn.
"Wehrloses, schwaches Wesen", sagte Kerios nur.
Der Senator überlegte, allerdings hatte er nicht sonderlich viel Zeit dafür.
Wo liegt Kerios' Trick? Was ist die Schwäche dieser Technik?
Doch er fand keine Möglichkeit, nichts erschien für ihn logisch.
Moment! Kerios ist der Dämon des Wahnsinns! Als werden seine Techniken weniger etwas mit Kraft zu tun haben!
Nach einer kleinen Weile hatte er dann die Lösung.
Einbildung! Er zwingt die Menschen sich einzubilden, dass sie von Stacheln gelähmt werden, doch in Wirklichkeit ist dort nichts!
Der Senator nickte. Kerios schritt auf ihn zu und lächelte böse.

Im nächsten Moment hatte der Mann sich eingeredet, dass dort keine Stacheln wären und war so nicht mehr gelähmt davon. Kerios kam immer näher, er war immernoch im Glauben, dass der Senator unfähig war sich zu bewegen.
"Höllenfeuersense!", schrie dieser plötzlich und in der Hand seines noch vorhandenen Armes erschien eine riesige Sense, die ihn überragte.
Sie war, so ähnlich wie die Höllenklinge, die immernoch auf dem Boden lag, rot und mit Musterungen übersäht.
Kerios starrte ihn erstaunt an, dann stürzte sich der Senator auf ihn, der Dämonenlord wich nur um haaresbreite aus, jedoch wurde sein rechter Arm von der Sense getroffen, die Wunde platze förmlich auf und das Blut schoss heraus.
"Dein Trick funkioniert nicht mehr", sagte der Senator und schritt mit einem bösen Lächeln auf Kerios zu, der vor Erstaunen zu Boden gefallen.
"Die Höllenfeuersense!", sagte Kerios und riss die Augen beim Anblick der Waffe auf.
"Du kennt sie? Einer der ehrwürdigen Wächtervater hat dich damit Bekanntschaft schließen lassen? Nicht?", fragte der Mann und richtete sich noch mehr vor Kerios auf, er machte die Waffe bereit und richtete sie auf den Dämonenlord.
Dann raste sie herab, doch bevor sie Kerios treffen konnte, wurde der Angriff abgefangen. Mit erstaunten Augen bemerkte der Senator, dass sich das weißhaarige Mädchen vor den Angriff geworfen hatte. Sie blutete stark und starrte ihn an.
"Ich werde sterben... Es tut mir leid", sagte sie und fiel zu Boden.
Doch Kerios Miene... Sie war unverändert, gelangweilt.
"Wie blöd. Sie war nutzlos als Schutzschild, nur einmal verwendbar", sagte er und gähnte.
Ungläubig sah der Senator ihn an. Was ist nun mit ihm los?
"Aber weißt du was? Deine Höllenfeuersense wird deinen Tod nur herauszögern. Lass uns Spaß haben, Wächterchen!", rief Kerios und sprang auf.
Dem Mann lief ein kalter Schauer über den Rücken, er hatte gehofft, dass Kerios wenigstens Panik vom Anblick der Waffe bekommen. Sie war unglaublich mächtig und hatte so viele Dämonen niedergestreckt und einer der großen Wächtervater hatte dem Dämonenlord damals großen Schaden damit zugefügt.

Doch er durfte nicht zögern! Im nächsten Moment schlug er mit der Sense nach Kerios, dieser war aufgestanden und machte ein paar Handbewegungen, die Irrlichter, die sich vorher noch um den Friedhof verteilt hatten, schwebten schnell zu ihm herüber und verwandelten sich in Menschen, sie warfen sich vor die Angriffe und starben alle.
"Kerios! Du bist ein Monster!", schrie der Senator schließlich und konnte die toten Irrlichter am Boden nicht mehr ertragen, die sich vor die Angriffe warfen und dann der Wunde erlagen.
Der Dämonenlord machte eine weitere Handbewegung und ein paar der toten Irrlichter häuften sich auf einem Haufen und bildeten eine Art Thron. Mit einem wahnsinnigen Lächeln und gelangweilten Augen setzte er sich auf den Thron, der überströmt von Blut war.
"Die Irrlichter sind meine Diener. Sie müssen mir gehorchen. Ist das nicht witzig? Sie sind wie meine Marionetten! So lustig oder!?", schrie er und wurde immer lauter.
Dem Wächter kam ein Würgreiz hoch, als er sah, was für ein gefühlsloses Monster Kerios doch war!
"Aber du solltest dir keine Sorgen um sie machen, denn bald bist du dran!", der Dämonenlord verschwand von seinem Thron.
Plötzlich stand er hinter dem Senator und mit einer geschickten Geste, warf er ihn zu Boden und es schossen Hände von Untoten aus dem Erdboden und hielten den Mann fest.

Der Dämonenlord bückte sich zu ihm herunter und lächelte breit.
"Ich werde dir deinen zweiten Arm abreißen. Dann deine Augen ausstechen und dir die Beine ausreißen. Ich werde dir die Haut abziehen. Ich werde dich foltern, bevor ich dich töte!", sagte er und lachte laut und schallend.
Der Senator schluckte schwer und wollte sich wehren, doch die Höllenfeuersense wurde ihm aus der Hand gerissen und immer mehr Hände schossen aus dem Boden und hielten ihn am Boden fest.
"Doch bevor... Du bist der Vater des jungen Wächter den ich umgebracht habe, oder?", fragte der Dämonenlord.
Dann kicherte er.
"Ich werde dir jetzt etwas sagen, dass deinen Tod vollkommen sinnlos machen wird. Ich bin nicht der Tod. Ich kann nicht über lebendig oder tot entscheiden. Ich kann niemanden aus dem Reich zurück holen. Selbst wenn du mich besiegt hättest, deinen Sohn hättest du nie zurück bekommen", sagte er und lachte wieder.
Der Wächter riss die Augen auf. Nein! Das kann nicht sein! Verdammt!
Im nächsten Moment spürte er wie sich Kerios Krallen in seinen Oberarm bohrten. Dann trennte er dem Senator schließlich den verbliebenen Arm ab und das Blut strömte aus der Wunde hinaus. Der Mann war nicht fähig etwas zu sagen, er schrie einfach.

Kerios lächelte nur und zwang den Senator dazu, zuzusehen, wie er seinen Arm verspeißte. Dann fixierte er den Finger vor dem rechten Auge des Wächters. Im nächsten Moment stach er hinein. Der Mann schrie wie am Spieß, er hielt den ganzen Schmerz nicht mehr aus. Schrie so laut, dass es von überall wiederhallte.
Er wird alles tun was er sagte! Er wird mich foltern! Er ist ein Monster!
Doch auf einmal sah der Senator seine Chance, als Kerios kurz unkonzentriert war und die Untotenhände kurz nachgelassen hatten. Er riss sich los, sprang auf und wich zurück.
Der Dämonenlord starrte ihn an.
Ich habe nur ene Chance! Jetzt kommt einer meiner stärksten Techniken!
"Azurblaue Schlange!", schrie er und sank auf die Knie.
Sein noch verbliebenes Auge leuchtete blau auf von dort aus wurde sein Körper von azurblauen, kleinen, unlesbaren Zeichen überzogen. Dann wurde er umgeben von einer Art blauen Flamme und war nicht mehr zu sehen, aus der Flamme bildete sich eine riesige Schlange die mit einem Mal alle Untotenhände durchbiss und dann auf Kerios zu schoss, dieser riss die Augen auf, erhob sich mit seinen ledrigen Flügeln in die Luft und hoffte so dem Angriff zu entfliehen, doch die Schlange drehte sich nach oben und schoss nach oben, sie riss das Maul auf und verschlang Kerios.
Dann fing sie an zu leuchten und im nächsten Moment explodierte sie, es war so hell, dass man kaum hinsehen konnte. Die Gräber wurden von der Schockwelle weggefegt und vom eigentlichen Friedhof blieb nicht mehr viel übrig. Kerios lag auf dem Boden, blutüberströmt und extrem verwundet.
"V-verdammte Mistkröte!", sagte er und wollte aufstehen, sackte aber zusammen.
Als der Dämonenlord schließlich aufgestanden war und aus unzähligen, tiefen Wunden blutete, schritt er auf den Senator zu.
"Du lebst noch? Nach so einer starken Technik? Nachdem was ich dir angetan habe? Das regt mich auf!", schrie er und trat den Mann mehrmals.
Kerios war so geschwächt, dass seine Tritte kaum schmerzten. Er war so verwundet und erschöpft, denn er hatte nicht erwartet, dass der Senator noch genug Kraft dafür hatte, eine so mächtige Technik anzuwenden.

Ren
Sie stellte sich vor den Mann und funkelte den Dämon an. Dann machte sie einen Tanzschritt und hatte den Verletzten weiter von dem Dämon wegteleportiert. Sie selbst stand neben ihm.
"Ih kenne jemanden, der sie heilen kann, besser als ich.", sagte sie leise.
Dann sah sie den Dämon wieder an.
"Kann ich das Schwert dort benutzen?", fragte sie den Mann neben sich und deutete auf die Klinge, die noch dort lag.

(@Nightmare: Ich habe deinen Post gelöscht, da eine solche Technik nicht einfach nachzuahmen geht. Es braucht sehr lange um alle Schriften zu finden und um diese Technik zu erlernen. Man kann die nicht einfach mal so.)

(Kann sie auch nicht. Sie schwächt diese Attacke extrem ab... so ein tausendstel der Kraft...)

(Dennoch. Die Fähigkeit gehört zu einer sehr mächtigen, längst vergessenen Magie. Nur sehr wenige können diese Taktik beherrschen. Auch im abgeschwächter Form ist dann einfach nicht möglich.)

Im Moment konnte sie Menschen nicht direkt nachahmen. Also begnügte sie sich mit deren Kraft. Sie hob das Schwert mühevoll hoch und schleuderte es gegen den Dämon.

(So besser?^^)

Kerios wich mit einer geschickten Geste dem Schwert aus. Die Wunden schmerzten bestialisch und dennoch ließ er es sich kaum anmerken. Mit schweren Schritten ging er auf seinen Thron zu und setzte sich darauf. Mit gelangweilten Blick starrte er geradeaus und der Blutgeruch war ihm nicht unangenehm, er liebte ihn wahrlich. Er gähnte kurz und starrte auf die toten Irrlichter, dann sah er auf zu den anderen Irrlichtern, von denen es noch jede Menge gab und sagte nichts.
Dann drehte er ganz langsam, begleitet mit einem schaurigen Knachen, den Kopf zu dem Mädchen, doch er sagte dennoch nichts. Das Belial nun aufgetaucht war, hatte er nicht bemerkt oder ignoriert.
Der Senator war so schwach und verlor jede Sekunde mehr Blut und war nicht fähig, irgendein Wort zu sagen.

Rwn legte ihre Hände auf den Mann und begann, ihn zu heilen. Das konnte aber Tage oder auch Wochen dauern.

Es blieb still. Auf dem Friedhof, der nicht mehr als einer zu erkennen war, sondern eher als ein Schlachtfeld, lag eine gespenstische Ruhe. Dann fing Kerios irgendwann an eine Melodie zu summen. Eines der Irrlichter verwandelte sich in einen Menschen, er war ein junger Mann mit dunkelblauen Haaren und dunkelblauen Gewändern. Mit gebückter Haltung und schnellen Schritten ging er auf die Toten zu. Er zitterte am ganzen Leib und man sah ihm die Angst wahrlich an.
"Hunger...", meinte Kerios nur und sah ihn mit bedrohlichen Augen an.
"Oh... Bitte nicht! Nein! NEIN!", schrie der junge Mann noch, dann stürzte sich Kerios auf ihn, enthauptete ihn kurzerhand und verspeißte ihn genüsslich.
Es war ein wahrhaft grausiger Anblick. Doch der Junge hatte nicht einmal versucht sich zu wehren.
"Ich habe Hunger, macht schon", knurrte der Dämonenlord dann und nickte in eine bestimmte Richtung.
Zehn Irrlichter verwandelten sich in Menschen, stellten sich vor Kerios, der sich wieder auf seinen Thron gesetzt hatte und neigten die Köpfe vor ihm. Manche weinten leise, doch sie rannten nicht weg.
Lächelnd stand der Wahnsinnige auf und enthauptete sie alle kurzerhand mit seinen Klauen. Danach machte er sich daran, sie zu fressen. Das Blut floss in Mengen und wohl niemand könnte diesen Anblick lange ertragen.

Ren zitterte. Der erste Junge... er hatte ausgesehen wie ihr Meister. Ihre Heilung setzte kurz aus. Aber dann machte sie weiter.

Kerios sah zu dem Mädchen.
"Haltet sie auf", sagte er nur und starrte gelangweilt in der Gegend herum.
Zwanzig Irrlichter verwandelten sich in Menschen und mit bedrückten Gesichtern gingen sie auf das Mädchen zu und zerrten sie weg von dem Mann. Wieder weinten manche von den Irrlichtern.
"Bitte...", sagten ein paar Irrlichter zu ihr.
Der Dämonenlord wischte sich ein wenig Blut von den Mundwinkeln und sah starr geradeaus, dazu summte er eine Melodie und wippte mit dem Fuß.

Ren riss sich los.
"Hört doch auf. Die Lichter wollen das nicht.", sagte sie ruhig zu dem Dämon.
Sie selbst hatte von Irrlichtern viel schlechtes gehört, aber das war egal.

Ren beachtete die beiden nicht mehr. Sie setzte sich wieder neben den Mann und heilte ihn, etwas schneller, doch noch immer zu langsam.

Kerios sah auf seinen Sohn herab und wippte weiter mit dem Fuß. Zu dem Mädchen sagte er kurz: "Es sind meine Untergebenen. Meine Marionetten. Sie tun alles was ich will."
Die Irrlichter sahen bedrückt aus und zerrten sie wieder weg von dem Mann und manche sahen sogar beiseite, als wollten sie nicht sehen, was sie da taten.
Der Dämonenlord hatte sich nun wieder mehr auf seinen Sohn konzentriert und lächelte.
"Was willst du?", fragte er dann und riss den Arm von einem toten Irrlicht aus seinem Thron heraus und verspeißte ihn genüsslich, wobei ein paar der Irrlichter kurz aufkreischten, Würggeräusche machten oder einfach nur stärker weinten, manche reagierten aber auch gar nicht.

Ren erschuf einen Schild um sich und heilte ihn weiter. Nun ging es noch langsamer...

Kerios lächelte und beugte sich ein wenig vor.
"So? Warum denn das auf einmal?", fragte er und kicherte dabei.
Eines der Irrlichter war nun an das Schutzschild getreten.
"Bitte! Er wird uns alle umbringen! Überlass dem Mann seinen Schicksal und flieh solange du es noch kannst!", sagte das Irrlicht und blickte sie flehend an.

Ren schüttelte den Kopf.
"Das kann ich nicht. Mein Meister wäre enttäuscht von mir, sein Opfer sinnlos. Es tut mir so leid.", flüsterte sie dast unhörbar.

Kerios lehnte sich langsam wieder zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und wippte weiter mit dem Fuß.
"Gut...", sagte er, "dann beweise es mir und bring einen Wächter um!"
Das Irrlicht machte kurz einen Schritt vom Schutzschild weg, gab dann ein Zeichen und die anderen Irrlichter stürzten sich darauf und griffen es an, sie besaßen zum Teil Schwerter die aus Elementen wie Feuer oder Wasser hergestellt waren, die sie einfach plötzlich erscheinen lassen konnten.

Der Schild hielt stand.
"Ihr könnt ihn nicht zerstören."

Kerios lächelte. Er sah kurz zum Senator, überlegte es sich dann aber anders.
"Diesen lilanen Drachenjungen", sagte er und grinste breit.
Er erwartete nicht, dass Belial so einfach die Seiten wechseln würde, aber er war dennoch gespannt, was sein Sohn wohl tun würde.